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Castle Conqueror (DSiWare)
Wenn man auf der Suche nach einem Strategiespiel für DSiWare ist, dann wird die Auswahl abseits der diversen Tower Defense-Spiele doch recht dünn. Circle Entertainment hat sich dieses Missstandes angenommen und nun mit „Castle Conqueror“ ein Echtzeitstrategiespiel der anderen Art herausgebracht.

Wie der Name schon sagt, geht es in den 50 Levels des Spiels darum, gegnerische Burgen einzunehmen. Die einzelnen Missionen sind dabei stets auf kurze, aber oft sehr intensive Kämpfe ausgelegt, die auch über weite Strecken den unbedarften Neulingen im Genre einen schnellen Erfolg verschaffen. Ziel ist es, jeweils alle von feindlichen Farben besetzten Burgen einzunehmen. Als äußerst hilfreich können und werden sich bei diesem Unterfangen die neutralen Befestigungen herausstellen, die oft über Sieg oder Niederlage entscheiden werden.

Kern der erfrischenden Spielmechanik ist nämlich der Fakt, dass jedes Gebäude permanent neue Einheiten produziert – manche schneller, manche langsamer – manche mehr und manche weniger. Bevor das Kapazitätsmaximum einer Anlage erreicht ist und keine weiteren Soldaten mehr produziert werden, empfiehlt es sich also, tunlichst zu expandieren, bevor es der Gegner tut (und das wird er). Sieht man sich erst einmal einer feindlichen Übermacht gegenüber, ist das Spiel meist auch schon genauso schnell vorbei, wie es begonnen hat. Grabenkämpfe und lange Belagerungen sind zwar dank der Einheiten-Upgrades, die man mit dem Geld, dass man für Siege und Niederlagen einstreicht, kaufen kann, anfangs noch möglich, doch spätestens ab der Hälfte der Missionen steht man ebenbürtigen Gegnern gegenüber, so dass diese Taktiken obsolet werden.

Die Verbesserungen der Einheiten sind ein weiterer, wesentlicher Bestandteil des Erfolges. Da man nur fünf Truppenverbände gleichzeitig aussenden darf, sollte man diese natürlich so schlagkräftig wie möglich machen. So lassen sich neben den Angriffs- und Verteidigungswerten für den Nahkampf auf freiem Felde u.a. noch die maximale Truppenstärke sowie deren Effektivität beim Belagern oder Halten von Burgen anpassen. Und sollten sich die aktuellen Optimierungen als nicht sehr effektiv herausstellen, hat man jederzeit die Möglichkeit bereits abgeschlossene Levels erneut zu spielen, um die Staatskasse aufzubessern, um neue Verbesserungen vorzunehmen, neue Taktiken zu testen und schlussendlich gestärkt in den nächsten schwierigen Kampf zu starten. Dennoch kommt man nicht um den Umstand herum, dass irgendwann einzig das taktische Denkvermögen und kluge Truppenverschiebungen der einzige Weg zum Sieg sein werden.

Auch wenn sich „Castle Conqueror“ vor allem anfangs wie eine belanglose Casual-Bespaßung anfühlt, was vor allem an der extrem kurzen Spielzeit von nur wenigen Minuten pro Level liegt, zeigt der Titel etwa ab der Hälfte sein wahres Gesicht. Und dies hat dann nicht mehr viel mit Casual zu tun. Spätestens dann ist der Schwierigkeitsgrad auf ein Maß angestiegen, dass auch veritable Veteranen ins Schwitzen kommen. Das erfrischend andere Spielprinzip der Drag & Drop-Truppenbewegungen geht angenehm intuitiv von der Hand und dank der Upgrades gewinnt das Spiel an zusätzlicher strategischer Tiefe, die dafür sorgt, dass man immer wieder gerne ein kurzes Spielchen wagt.

Fazit:
Für Anfänger und Vollblutstrategen gleichermaßen bietet „Castle Conqueror“ einiges an guter Unterhaltung. Die beiden Charaktere, mit denen man das Spiel bestreiten darf, sowie deren individuelle Fähigkeiten, das Upgrade-System und auch der langsam ansteigende Schwierigkeitsgrad bieten viel Raum zur Entfaltung, den man dank der kurzen Spielzeit pro Mission auch gerne in Anspruch nimmt. Abgerundet durch angenehm stimmigen Sound und die zum Glück nicht zu billige Optik ergibt sich ein kleines Schmankerl, dass man durchaus gesehen haben sollte. Sehr schade ist allerdings der Umstand, dass man keinen Mehrspielermodus mit eingebaut hat, der dem Ganzen natürlich noch die Krone aufgesetzt hätte. (Michi)

Pluspunkte:
+ 50 Missionen…
+ … deren Schwierigkeitsgrad angenehm langsam anzieht
+ Viele Upgrade-Möglichkeiten
+ Perfekt für ein „kleines Spielchen zwischendurch“
+ Schön stimmiger Soundtrack

Minuspunkte:
- Für Hardcore-Spieler zu wenig Tiefgang
- Power-Ups nur unzureichend erklärt
- Kein Multiplayer

Wertung:
Einzelspieler: 8,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte

news@mag64.de (12.02.2012)

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