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Wii Avatar - Das Spiel
 
 
Avatar - Das Spiel - Wii
Kilian Pfeiffer (15.01.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-9
NUNCHUK: Ja (WMP,BB)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Der Film soll ein Meilenstein der Kinogeschichte sein. Einer, der selbst „Titanic" an den Kinokassen dieser Welt verdrängen soll. Ob das Unterfangen gelingt, ist bis dato noch nicht abzusehen. Zumindest kann man sagen, dass dem Projekt von James Cameron bereits großer Erfolg beschieden ist: „Avatar" wanderte nach nur drei Wochen Spielzeit auf Platz zwei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten – mit einem Einspielergebnis von bislang 800 Millionen Dollars.

Menus und die Story....

Dass „Avatar – Das Spiel" eine Selbstverständlichkeit sein würde, war schon vor Beginn des Projektes klar wie Kloßbrühe. Wenn man schon 14 Jahre (!) an der Verwirklichung einer Idee arbeitet, muss die Lizenz auch möglichst heftig ausgewrungen werden. Mit Spielen und Merchandising-Produkten aller nur vorstellbaren Machart. Was uns zusagt und weswegen wir Ubisoft, dem Entwickler, auch dankbar sind, ist die technische Unterstützung des Spieles. Nicht nur Wii MotionPlus unterstützt das Lizenz-Spiel, nein, auch das Balance Board findet seine Verwendung. Wobei gesagt werden muss, dass der Einsatz des Zubehörs nicht zwingend notwendig ist. Schön zu wissen, dass es wenigstens aber ginge. Neben dem Solospiel erwartet den Käufer von „Avatar – Das Spiel" auch ein Koop-Modus. Jederzeit innerhalb des Spieles darf ein zweiter Mitspieler in das Geschehen einsteigen und unterstützend zur Hand gehen. Größtes Manko: die miserable Kameraführung während des Partner-Spieles.

Das Gameplay....

In gewisser Weise ist „Avatar – Das Spiel" ein Stealth-Action-Titel, denn das Anschleichen nimmt während des Spielens einen großen Stellenwert ein. Eure Gegner sollten im Idealfall nichts von Eurer Anwesenheit merken, demnach empfiehlt es sich, hoch über dem Boden auf Bäumen herumzuturnen und dort die am Boden befindlichen Feinde zu umgehen. Haben Euch diese entdeckt, wird das Sperrfeuer auf Euch eröffnet. Also besser Deckung bewahren und Vorsicht walten lassen. Als Na’vi-Jäger dürfte Euch das schon nach kurzer Eingewöhnungsphase gelingen. Doof finden wir, dass Spieler, die den Film bislang noch nicht zu Gesicht bekommen haben, bei der dargestellten Story kaum etwas verstehen dürften. Vor allem der Anfang fällt in der Tat schwer und es ist nicht leicht, in das Spiel hinein zu finden.

Einmal drin, geht das Unterfangen dann aber gut vonstatten. Zwar wollten mir persönlich die Charaktere nicht ans Herz wachsen, nichtsdestotrotz will man beim Kampf der Na’vi gegen die menschlichen Ankömmlinge dabei sein. So läuft das Spiel wenig rätsellastig ab, sondern vielmehr actionreich. Als Na’vi-Krieger seid Ihr mit einem Bogen ausgestattet, aber auch der Stab dürfte Euch nützliche Dienste erweisen. Schwingt Ihr die Wii-Remote, schlagt Ihr zu – horizontal oder vertikal: ganz nach Eurem Belieben. Je nachdem wie erfahren Ihr im Umgang mit vergleichbarer Spiel-Software seid, habt Ihr Euch ganz zu Beginn für einen Schwierigkeitsgrad zu entscheiden. Allerdings empfehlen wir Euch, diesen behutsam zu wählen, da durchaus Stellen im Spiel vertreten sind, die einem echten Avatar-Spieler Kopfzerbrechen bereiten dürften.

Sobald Ihr Euch als Na’vi an einen Feind herangeschlichen habt, erscheint auf dem Bildschirm die Nachricht, dass ein Tarneinsatz nun möglich sei. Mit einem solchen überrascht Ihr das Gegenüber und schaltet es mit wenigen Handgriffen aus. Auch der Bogeneinsatz bringt Spaß, hier solltet Ihr Euch jedoch eine gute Position aussuchen, um nicht entdeckt zu werden. Ein gezielter Schuss – und der Feind ist im Nu von der Bildfläche verschwunden. Auf der Suche nach dem gesammelten Geist Eywas müsst Ihr Vorsicht walten lassen – nur ausreichend „Geist" versetzt Euch in die glückliche Lage, den eigenen Charakter und dessen Fähigkeiten deutlich aufzuwerten. Seien es Statuswerte oder Kampfesfähigkeiten: Diese alle können im „Shopping"-Menü bedacht werden.

Was sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass der Titel in jeder Hinsicht große Linearität besitzt. Schlauchartig sind die Levels, alternative Möglichkeiten im Spiel gibt es keine. Deshalb ist es gut, dass hin und wieder abwechslungsreiche Elemente in das Spielgeschehen integriert wurden. So dürft Ihr Euren Na‘vi unter Einsatz von Wii MotionPlus mit einer Höllenwespe verbinden und auf Erkundungsjagd schicken oder aber mit Hilfe des Wii Balance Boards die Banshee, eine majestätische, durch den Himmel schwebende Kreatur, navigieren. Im Laufe der Zeit zieht der Schwierigkeitsgrad abermals an, ratsam ist es, einen Kumpel herbei zu befördern, der Euch zur Hilfe eilen kann. Aber Vorsicht: Die Kameraperspektive wird dann zur mühsamen Qual.

Grafik & Sound....

Die für den Film erschaffene Welt wurde auch vom Spiel gut umgesetzt, wirkt allerdings wie eine x-beliebige Welt eines x-beliebigen Action-Adventures. Viel Grün, viele Feinde, viel Action. Richtig hübsch sind hingegen die Flugeinlagen, in welchen die Weite des Landes hervorragend getroffen wird. Man fühlt sich frei, wird aber durch das Wissen, dass die Welt nicht nach Gutdünken erkundet werden darf, deutlich eingeschränkt. Leider ist die Steuerung oftmals etwas hakelig, Euer Na’vi bleibt an diversen Objekten im Spiel hängen. Im Mehrspieler-Modus ist es die Kamera, die Probleme bereitet und den Titel teilweise unspielbar werden lässt, weil man sich gegenseitig immer wieder mit der Sicht behindert. Der musikalische Part gefällt ohne große Einschränkungen.

Multiplayer....

Zu zweit durch die natürliche Umgebung zu huschen, würde schon enorm viel Spaß bereiten, wäre da nicht die mitunter unverschämt programmierte Kameraführung, die das spielerische Unterfangen zu einer Tortur werden lässt. Grundsätzlich sind die Ausflüge nach Pandora zu zweit empfehlenswert, aber nur unter Berücksichtigung deutlicher Einschränkungen.

Fazit....

„Avatar – Das Spiel" für die Wii ist grundsätzlich ein besseres Action-Adventure mit Stealth-Elementen. Besser, als viele Lizenz-Projekte jemals waren. Dennoch will der Funke nicht so recht überspringen – was wohl mit dem linearen Spielprinzip zu tun hat und vielen Kleinigkeiten, die einen doch immer wieder nerven. Warum wirkt die Steuerung an so mancher Stelle so schwammig, warum funktioniert das Spiel im Koop-Modus nur bedingt und warum werden Spieler, die bislang von der Geschichte noch nichts gehört hatten, so unverhältnismäßig forsch in das Spiel bugsiert? Was bleibt ist eine an vielen Stellen spannende, herausfordernde Umsetzung, die das Na’vi-Universum ganz gut einfängt und bis zum Schluss vor den Bildschirm fesselt. Der Abnabelungsprozess funktioniert dann aber dennoch ohne weiteres.

 

+ Avatar-Lizenz
+ Wii MotionPlus-Einsatz
+ Balance Board-Verwendung
+ teils sehr gelungene Grafik
+ deutsche Sprachausgabe
- sehr linear
- bescheidener Mehrspieler
- forscher Spielbeginn

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 59%

GESAMTWERTUNG: 70%

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