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Wii Baphomets Fluch: The Director's Cut
 
 
Baphomets Fluch: The Director's Cut - Wii
Matthias Engert (03.05.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Adventure
SPIELER: 1(2) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Eine ähnliche Einleitung wie zum kürzlich veröffentlichten Test der DS Version, könnte man auch für die Wii Version bringen. Auch auf Nintendos Flaggschiff ist das Thema Adventure eines für sich. Auch hier sind Fans des Genres ein wenig ausgehungert, wenn es darum geht Rätselkost am heimischen TV zu erleben. Aber auch hier schafft Ubisoft Abhilfe und bringt die Geschichte um Nicole Collard auch für die Wii auf den Markt. Bieten sich Adventure Titel auf dem DS aufgrund dessen Hardware Eigenschaften durchaus an, so gilt das gleiche auch für die Wii. Allein die Pointer Funktion und die Möglichkeiten der freien Bewegungen lassen viel Raum für die Phantasie der Entwickler. Und wie sich zeigen sollte, hat man diesen Ansatz auch durchaus in das Spiel eingebaut. Man durfte also gespannt sein, wie sich ein reinrassiges Point & Click Adventure auf der Wii spielen lässt. Der Test zu Baphomets Fluch wird euch aufklären.

Menus und die Story....

Auch für die Wii Version zeichnet sich Entwickler Revolution Software verantwortlich. Etwas das man den Spielen auch anmerkt. Denn eigentlich ein Spiel vom gleichen Entwickler für 2 Plattformen. In vielen Bereichen gleichen sich die Spiele immens. Technisch zunächst bringt das Spiel fast alles mit, was die Wii möglich macht. Neben 50 und 60Hz bietet man euch auch den EDTV/HDTV Modus an, der sich vor allem beim Scrolling durchaus positiv hervor tut. 2 Seiten belegt das Spiel in Sachen Wii Speicher und erlaubt es Euch im Spiel, 4 verschiedene Savegames zu nutzen. Schade das man hier auf Surround Sound verzichtet, auch wenn man sagen muss das die angebotene Stereo Ausgabe überzeugen kann. Klares Highlight ist aber das Thema Sprache, was die Wii Version unter anderem gegenüber der Konkurrenz und auch der DS Version klar abhebt. Neben deutschen Texten bringt das Spiel auch eine wirklich 100%ige deutsche Sprachausgabe mit. Alles im Spiel, wo sich ein Mund bewegt ist mit Sprache unterlegt, die mit einer wunderbaren Betonung glänzt. Vor allem Spieler des PC Originals werden hier einen hohen Wiedererkennungseffekt erleben. Zu guter letzt darf man bei den Rahmenbedingungen auch einen 2 Spieler Modus nennen. Allerdings etwas das mehr Beiwerk darstellt und weniger einen vollwertigen Modus. Aber dazu ein paar Zeilen im Multiplayer Abschnitt. Die Story ist die gleiche wie auf dem DS auch und mischt neue Momente mit dem Original Broken Sword, den es ja auch schon für den GBA gegeben hat. Storytechnisch ist Baphomets Fluch natürlich alles andere als ein Neuling und schon Mitte der 90er konnte man die Geschichte um Dunkle Machenschaften zum Thema Tempelritter erleben. Auch auf der Wii erlebt und steuert Ihr als Spieler alte Bekannte. Denn neben George, dem amerikanischen Touristen in der Geschichte, übernehmt Ihr auch in der Wii Version die Rolle der Journalistin Nicole Collard, die der ganzen Geschichte um die Verschwörung, die auf einer mittelalterlichen Legende beruht, auf die Spur kommt. Auch wenn die Geschichte mit der Zeit auch mal leicht verworrene Züge annimmt, gehört sie auch auf der Wii zu den gelungenen Umsetzungen. Wie beim DS Test gehe ich im Gameplay Teil noch mal intensiver auf die Story mit ein.

In Sachen Spielstart gleichen sich die Versionen. Ohne Vorspann oder ähnliches landet Ihr auf dem Hauptmenu des Spiels, das euch zu Beginn 2 Menupunkte gibt. Neben dem Neuen Spiel gibt es hier die Einstellungen, in denen man neben der Sprache auch 2 Arten von Tipps aktivieren kann. Einmal gibt es auch hier diese Tipps zur Steuerung, die man ebenfalls im Spiel nutzen kann. Dazu kommen auch in der Wii Version die diskussionswürdigen Rätseltipps. Allein damit kann man das Spiel in Sachen Spielzeit wieder in 2 Welten trennen. Aktiviert man diese Rätseltipps, kann man das Spiel locker in 8 Stunden beenden. Ohne diese können wie auf dem DS 30 und mehr ins Land gehen. Warum das erzähle ich euch im Test ein wenig genauer. Als dritter Menupunkt taucht später nach dem ersten Speichern logischerweise die Laden Option auf. Jetzt aber genug der Vorrede, schauen wir was spielerisch in Baphomets Fluch: The Director’s Cut für die Nintendo Wii schlummert.

Das Gameplay....

Startet Ihr ein neues Spiel, zeigt dann auch die Story mal etwas mehr. Zunächst ist das Spiel zeitlich so eingeteilt das Ihr mit der zarten Nicole beginnt und erst im Verlauf auch mit George zu tun hat. Wobei Ihr später immer zwischen beiden Hin und herwechselt. Alles beginnt in Paris, führt euch aber mit der Zeit an verschiedene Orte Europas und auch wieder zurück zu schon besuchten Locations. Die Heldin im Spiel Nicole Collard erhält zu Beginn des Spiels einen Anruf und einen Auftrag. Sie erhält die Chance ein exklusives Interview mit dem Medienmogul Pierre Carchon zu führen. Dieser bittet sie in seine Residenz, das Palais Royal zu einem ganz privaten Small Talk. Auf diese Chance ewig gewartet, macht sich Nicole auf den Weg und begegnet vor dem Gebäude einem Pantomimen, der ihr nicht ganz unbekannt erscheint. Kenner der Geschichte wissen auch welche Rolle beide an sich spielen und werden so auch hier wieder zusammen geführt. Einmal empfangen macht Nicole zunächst die Bekanntschaft der misstrauischen Ehefrau, ehe sie auch Pierre zunächst kurz kennenlernt. Für einen kleinen Moment geht dieser noch mal allein in sein Büro und es fällt kurz darauf ein Schuss. Als Nicole das Büro betritt sieht sie plötzlich den Pantomimen, der danach flüchtet. Zurück bleiben die gleichgültig wirkende Ehefrau, eine geschockte Nicole und die Leiche des Medienmoguls. So beginnt das eigentliche Spiel und Nicole bringt die Ehefrau dazu, das sie selber die Suche nach dem Mörder aufnimmt, ehe die Polizei das Gebäude betreten und Spuren sichern kann. Das die Story von hier an viele Verstrickungen zwischen den handelnden und auftauchenden Personen bieten wird, weiß zu diesem Zeitpunkt weder Nicole, noch Ihr als Spieler. ;-) Von hier an übernehmt Ihr die Kontrolle über Nicole und dürft euch nun auch die Suche nach dem Mörder und der uralten Verschwörung machen. Schnell zeigt sich hier nach welchem Prinzip das Spiel auch auf der Nintendo Wii arbeitet. In der typischen Point & Click Machart umgesetzt, ist auch die visuelle Sicht für Kenner der Spiele nichts neues. Anders als auf dem DS hat man nun natürlich einen großen Bildschirm, auf dem sich alles abspielt. Einziger Unterschied ist aber nur der fehlende Top Screen Inhalt und damit die Tag/Nacht Anzeige. Hier schaut Ihr in der gewohnten Beobachter Sicht auf das Geschehen.

In der Wii Version steuert Ihr nun euren aktuellen Charakter via Pointer Funktion der Remote. Das heißt Ihr visiert einen Punkt in der aktuellen Location an, drückt die A-Taste und Nicole oder George bewegen sich zu diesem Punkt. Angenehm wirkt das Ganze beim Thema Scrolling, wo man zumindest im EDTV/HDTV Modus ein wesentlich ruhigeres Bild hat, was die Bewegungen angeht. Ansonsten ist die Umgebung bis auf weniger Ausnahmen auch hier sehr steril. Zumeist geht es hier nach dem Links - Rechts Prinzip in 2D zur Sache. Um nun im Spiel voran zu kommen, sprich die Orte alle ausfindig zu machen und die Rätsel zu lösen, gilt es sich dem Thema Umgebung und der Interaktion mit dieser vertraut zu machen. Hier erlebt man wirklich eine selten gespielte Umsetzung auf der Wii und man muss sich ein wenig umgewöhnen in Sachen Remote Action. Als Symbol dargestellt bewegt Ihr per Remote einen Pointer, mit dem man alles mögliche anstellt. So kann man z.b. abseits der Laufwege natürlich auch alles im Sichtbereich anklicken und untersuchen. Wobei aber immer nur ganz bestimmte Orte auch Sinn machen. Einfaches Beispiel ist ein Tisch oder eine Tür, über die man mittels Pointer fahren kann und erhält immer dann wenn es möglich ist, kleine Symbole im Bildschirm, die man anklicken kann. Eingeteilt in mehrere Varianten kann man etwas einfach nur Anschauen und Anklicken und bekommt danach auch hier bildliche Einblendungen der Charaktere, samt ihrer Selbstgespräche. Weiterhin kann man Dinge aktivieren oder in Bewegung setzen. Dazu kommt die Funktion etwas aufzunehmen und einzustecken und natürlich um etwas zu Öffnen, seien es Türen, Safes oder ähnliches. Viele Rätsel verzweigen danach auch noch und zoomen praktisch auf eine Detailsicht. Dies galt auf dem DS und ändert sich in der Wii Version auch nicht. Gutes Beispiel für die Wii Version ist z.b. das Entschlüsseln diverser Geheimnachrichten, bei denen man kryptischen Zeichen gewohnten Buchstaben zuweisen muss, um daraus einen verständlichen Text zu bekommen. So kommt zunächst erstmal typisches Adventure Feeling auf. Man untersucht erstmal alles, was möglich ist, liest sich die Selbstgespräche durch und steckt das eine oder andere erstmal in die eigene Tasche. Dafür existiert im Bildschirm ein Symbol unten links das man anklicken kann und den Inhalt offenbart. Hier kann man aufgenommene Objekte anschauen, benutzen oder auch mehrere hier gelagerte miteinander verbinden. Dabei unterscheiden sich manche Rätsel gegenüber der DS Version mehr in der Art der Umsetzung.

Denn logisch das man nun die Remote und Wii Fähigkeiten der freien Bewegungen hier mit einbezieht. Beispiel ist ein runder Drehschalter, den man per rotierender Bewegung um die eigene Achse der Remote, jeweils nach links oder rechts bewegen kann. An bestimmten Punkten hört man ein klares Klacken und darf dieses in mehreren Durchgängen hinter sich bringen. Zweiter großer Gameplay Teil ist auch in der Wii Version alles rund um die Gespräche, ohne die gar nichts geht. Dabei zeigt sich auch hier das man bei anklicken aller Möglichkeiten in Gesprächen wieder einiges an Zeil liegen lässt. Hier benutzt man ein altbekanntes System aus alten Adventure Tagen. Nämlich das Frage - Antwort System um gleich mehrere Facetten einer Thematik abzuklären. Trefft Ihr einen Charakter, so erhaltet Ihr mehrere kleine Bilder, zu denen Ihr Fragen stellen könnt. Das kann man einfach solange tun bis man keine mehr davon zu sehen bekommt, oder aber man verzweigt innerhalb durch die Auswahl der eigenen Antworten. Denn bei vielen Fragen könnt Ihr das Gespräch sozusagen lenken und habt so die Möglichkeit mehr oder interessanteres zu einem Thema zu erfahren. Ein ganz wichtiger Punkt im Spiel, der einem hier und da durchaus Zeit kosten oder sparen kann. Auch zum Thema Story im Gesamten erfährt man so eine ganze Menge. Und das wie schon erwähnt in komplett umgesetzter Sprachausgabe. Das ganze geht dann später soweit, das euch in den Gesprächen auch das eigene Inventar gezeigt wird, so das man den Gesprächspartner auch Dinge zeigen oder geben kann. So erhält man eben zu bestimmten Rätseln erst einen Hinweis, wenn man demjenigen etwas zeigt. Später kommt auch das Thema Telefonieren dazu, da Ihr von einigen Gesprächspartnern und nicht zuletzt von Nicole und George Telefonnummern erhaltet. Wichtiger sind aber zunächst unmittelbare Dinge, die mit der aktuellen Location und etwaigen Objekten zu tun haben. Denn darauf liegt natürlich der spielerische Fokus und damit vor allem auf den Ortsrätseln. Alles mögliche untersuchen ist also höchste Bürgerpflicht. Denn oftmals findet man zunächst unwichtig erscheinende Objekte, die man erst über 3 Ecken nutzen kann, sowie verändern oder teils verformen muss, bis hin zum Thema diese mit anderen Objekten zu verbinden. Viele Rätsel spielen zudem auch über mehrere Orte hinweg eine Rolle und wenn es nur mehrere Zimmer sind. Auf der Wii kann man als Beispiel ein Rätsel mit George bringen, den es im Verlauf ja auch nach Irland verschlägt. Hier muss man einen Zugang zu einer Geheimtür öffnen. Dazu gilt es einen Mechanismus auszulösen, den man nur über einen speziellen „Schlüssel" aktivieren kann.

So findet man vor besagter Tür eine kleine Statue. Diese muss man zunächst erstmal umwerfen, da auf deren Rückseite zunächst unsinnig wirkende Erhebungen einen Abdruck im Boden ergeben. Wieder hingestellt bemerkt man diese und muss nun einen Abdruck dazu erhalten, mit dem man die Tür öffnen kann. Plötzlich bekommt der gefundene Gips seine Bedeutung und man füllt diese im Boden befindlichen Löcher. Doch wie einen Abdruck erhalten? Dazu muss man hier speziell einige Bereiche zurück in eine Kneipe und deren Keller. Ehe dieser allein offen ist, darf ebenfalls ein langwieriges Rätsel gelöst werden. Dort unten findet man einen unscheinbaren tropfenden Wasserhahn. Diesen kann man aufdrehen und dann….? Wer hier nicht ein unscheinbar wirkendes Handtuch oben aus der Kneipe mitgenommen hat, kommt gar nicht weiter. Denn das Handtuch unter den Wasserhahn gehalten und aufgedreht und man bekommt ein logischerweise nasses Handtuch. Damit läuft man zurück zum Abdruck und ringt es aus, bis der Abdruck verhärtet. Jetzt hat man den speziellen Abdruck, mit dem sich die Tür öffnen lässt. Nach diesem Strickmuster spielen sich viele Rätsel ab. Dazu kommen Rätsel die Abhängigkeiten auch in der Story auslösen und man z.b. so das Spiel auch unfreiwillig beenden kann. Es gibt eine Stelle, wo man bei einer falschen Entscheidung auch das Ende sieht. Hat man hier lange nicht gespeichert, wars das. Auch das bietet die Wii Version. Wenn man weiß wie, gehen die Rätsel leicht von der Hand. Wenn nicht,… aber dazu gleich mehr…. Andere Rätsel lassen sich wiederum nur lösen, wenn man NPC‘s mit einbezieht, bei denen man einfach nur mehrmals nachhaken muss, ehe sie einem helfen. Manche Rätsel können einen so durchaus zur Weißglut treiben, weil man auch partout nicht auf die Lösung kommt. So bekomme ich auch hier die Kurve zu den Rätseltipps, die es nicht nur in der DS Version, sondern auch hier gibt. Aktiviert man diese in den Einstellungen, was auch im Spiel über die aufrufbaren Einstellungen geht, so erhält man immer wieder Hilfen vom Spiel selber, wenn dieses merkt Ihr kommt partout nicht weiter. Dabei greift hier ein Zählsystem, das diese Tipps mitzählt und euch am Ende eine Zusammenfassung gibt. Sind die Tipps aktiviert und Ihr lauft z.b. an einem Objekt mehrmals vorbei, so taucht plötzlich links unten im Screen ein Pfeilsymbol auf. Tippt man diesen Pfeil an, erhält man einen simplen Tipp zu einem Rätsel. Das gefährliche, aber durchaus für ungeduldige Spieler auch geniale daran, ist die Tatsache das man diese Tipps auch noch stark unterscheidet. Der erste Tipp ist recht allgemein. Kommt man dem Rätsel auch danach nicht auf die Spur, so kommt nach einer gewissen Zeit ein weiterer und schon wesentlich genauerer Tipp zum Vorschein. Das geht dann sogar noch weiter und man bekommt zu vielen Rätseln regelrechte "Komplettlösungen". ;-) Für Spieler die sich sagen, "…ich probiere ein paar Minuten, will dann aber weiter…" ist das natürlich eine riesige Hilfe. Auf der anderen Seite nimmt man sich natürlich viel vom Reiz eines Adventures dieser Machart. Auch wenn viele Rätsel im ersten Moment durchaus etwas abstrakt anmuten, steht hinter allen eine gewisse Logik und bei manchen leuchtet das auch schnell ein. Ein schmaler Grad wie ich finde, auch wenn man durchaus davon profitieren kann.

Man kann zumindest den eigenen Spielspaß dadurch immens beeinflussen. Wer komplett ohne diese Tipps spielt und jede Menge virtuelles Sitzfleisch mitbringt, kann schon ein kleine Ewigkeit mit dem Spiel zu bringen. Wer penetrant nur die Tipps nutzt, braucht wie schon erwähnt keine 10 Stunden für das Game. Je weiter man wie schon erwähnt im Spiel voran kommt, um so mehr Orte kann man besuchen. Folgt das Spiel zunächst mit Nicole einem strengen Storypfad, wo man eine Location fest nach der anderen spielt, so bekommt man mit der Zeit neue dazu und auch Karten. So kann man dann z.b. in Paris selber zwischen mehreren Orten wechseln und später innerhalb Europas. Das lockert das Gameplay natürlich auf und hebt die Abwechslung. Wobei man auch hier klar sagen muss, das der Inhalt mit Nicole das wirklich Neue im Spiel ist. Die Parts mit George sind eigentlich bis auf einige Änderungen in manchen Rätsel nichts wirklich neues. So verwundert es auch nicht das bei seinen Abschnitten im Spiel auch die Komplettlösung zur GBA Version von Broken Sword genutzt werden kann. Man wechselt so immer zwischen beiden Charakteren hin und her und erlebt so natürlich auch diverse Treffen und Momente, wo beide im Bild zu sehen sind. Inklusive diverser und teils langer Gespräche. Will man es auf den Punkt bringen, so bietet die Wii Version das Original Broken Sword: Baphomets Fluch, bei dem man nun die damals eher nebenbei erlebten Sequenzen mit Nicole jetzt nur selber spielt. Daher ist wie bei der DS Version auch auf der Wii die Zielgruppe eher der unbedarfte Spieler, der die Broken Sword Geschichte nicht kennt und die alten Teile nicht gespielt hat. Diese bekommen ein gelungenes Adventure, mit einem Rätsel Gameplay, das man auf der Wii nur sehr selten erleben konnte. Die Cracks der Serie werden nur mit einem Teil wirklich Neues erleben.

Grafik & Sound....

Grafisch ist sich die Serie auch heutzutage treu geblieben, ohne jetzt Bäume auszureißen und bringt auch auf der Wii Konsole den gewohnten und immer noch gelungenen Comic Look, mit den gezeichnet wirkenden Umgebungen mit. Klar fehlt dem Spiel in der Form natürlich der lebendige Touch, da fast alles steril um die Charaktere herum gestaltet ist, entwickelt aber dennoch wieder seinen eigenen Charme. Im Gegensatz zur DS Version, sind hier und da Kleinigkeiten wie Wasser und vor allem Personen bezogene Momente ein wenig mehr animiert. Farbenfroh und durchaus auch mit vielen liebevollen Details gespickt, gehört die Grafik für mich zum gelungenen Teil. Animationstechnisch bietet die Wii zwar mehr Möglichkeiten, dennoch fügt sich auch dieser Punkt recht harmonisch in das Gesamtbild ein. Dafür wird wieder in den Gesprächen reichlich Mimik geboten, die auf der Wii um einiges stimmiger rüberkommen. Wie schon erwähnt ist das ganze technisch eine gelungene Umsetzung und gerade beim Thema Detailsicht recht gut gelöst. Natürlich klickt man mal daneben auf engstem Raum, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an manche Miniatursymbole. Die Remote hier komplett ruhig zu halten, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.

Im Vergleich zur DS Version, wo man das Thema Musik durchaus noch kritisieren konnte, klingt die Musik in der Wii Version um einiges kräftiger und erhöht so die Atmosphäre. Auch kommen hier die Effekte durch den gelungenen Klang an sich wesentlich besser rüber. Highlight in diesem Bereich bleibt aber die Sprachausgabe, die wirklich sehr gut betont und eben komplett in Deutsch umgesetzt ist. Das man wirklich alles und jeden im Spiel vertont hat, darf man hier nicht unerwähnt lassen.

Multiplayer....

Den Multiplayer oder sagen wir besser 2 Spieler Einbindung ist bei weitem nicht das was man vielleicht erwartet. Den Gedanken Nicole und George simultan zu steuern, sollte man schnell beiseite legen. Die Möglichkeiten hier sind sehr eingeschränkt. Im Endeffekt habt Ihr nur die Möglichkeit eine zweite Remote zu aktivieren. Der Spieler darf nun eigentlich ebenfalls im Bildausschnitt herumfuchteln und man untersucht praktisch zu zweit. Wobei man als Spieler 2 aber nicht agieren darf, sondern wirklich nur Stellen finden kann, die interessant sind um es Spieler 1 zu zeigen. Blöd und eigentlich totales Beiwerk, ohne großartigen Sinn. Verschwendet hier also keinen weiteren Gedanken und wundert euch somit auch nicht, das ich hier keine Wertung vergebe.

Fazit....

Die gleiche Einschätzung, die man schon für die DS Version geben konnte, trifft auch auf die Wii Version zu. Ein technisch gelungenes und selten gespieltes Adventure in dieser Form, fordert das Spiel Rätselfans durchaus. Sofern man die diskussionswürdigen Rätseltipps deaktiviert. Angesprochen fühlen sollten sich aber weniger die „alten" Broken Sword Recken, sondern viel mehr unbedarfte Adventure Spieler. Für Kenner der Vorgänger und des Original ist mit Nicole im Gesamten zu wenig Neues enthalten. Alle Abschnitt mit George sind nichts unbekanntes und so auch schon auf dem GBA spielbar gewesen. Klares Highlight neben einige Remote angepassten Rätseln, ist vor allem die exzellente Sprachausgabe durch das gesamte Spiel. Diese erhöht die Atmosphäre ungemein und stellt einen viel größeren Bezug zu den beiden Charakteren her. Wer also mal wieder Lust auf ein Adventure der alten Art hat, und mal wieder seinen Gehirnschmalz einsetzen will um Rätsel zu lösen sollte zugreifen. Kenner des Originals müssen diesen Teil nicht spielen. Und wenn doch, dann sollte man zur Wii Version greifen, die im Gegensatz zur fast identischen DS Version eben das Killer Feature Sprachausgabe mitbringt.

 

+ Einfache/Gute Steuerung
+ Gelungene Rätselumsetzung
+ Exzellente Sprachausgabe
+ Grafisch mit eigenem Flair
+ Reisefeature Hin und Her
+ Komplett Deutsch
+ So gut wie keine Ladezeiten
+ Gelungene Story
- Rätseltipps zweischneidig
- Multiplayer nur Beiwerk
- Für Kenner zuwenig Neues

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER: k.W.

GESAMTWERTUNG: 80%

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