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Wii Band Hero
 
 
Band Hero - Wii
Jens Morgenschweiss (25.04.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: Activision
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-4(8) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 49 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 5-10
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Und wieder eine Version der erfolgreichen Guitar Serie, gefühlt die 20´ste! So langsam müsste ja den Entwicklern ja mal die Covertitel ausgehen, aber anscheinend gibt es da einen endlosen Pool. Also nehmen wir auch weiterhin die Klampfe in die Hand und schrammeln die Akkorde runter, um unser Publikum zufrieden zu stellen. Doch um den stupiden Gitarrenaktionismus vorzubeugen, dürfen DS Besitzer aktiv in die Wii Version eingreifen, was vor allem bei den Multiplayersessions von Interesse ist. Doch dazu später ein wenig mehr.

Menus und die Story....

Das Hauptmenu offenbart gleich die große Vielfalt an Spielmodi, die den Einzelspieler und natürlich den Multiplayer ansprechen. Die Optionen bieten neben den verschiedenen Videosequenzen auch die Kalibrierung der einzelnen Instrumente und die Cheateingabe sowie das Audiotable, wo für die einzelnen Instrumente, die Effekte und das Publikum die Lautstärke eingestellt werden kann. Im Musikladen kann man sich neue Songs und Songpakete gegen ein paar Wii Points herunterladen und so die Tracklist erweitern. In den Sonderangeboten kann man sich aus dem vergangenen Portfolio von "Guitar Hero World Tour", "Guitar Hero Greatest Hits" und "Guitar Hero 5" bedienen. Im Guitar Hero Studio kann man zum einen seine selbst kreierte Musik der breiten Community im Netzwerk zum Download zur Verfügung stellen oder seine Bandkreationen im Mixer perfektionieren. Die Rockstar Fabrik für die Erstellung eines Alter Egos der im Karrieremodus die Kastanien aus dem Feuer holt, ist genau so wichtig, wie das Training, an dem Neulinge nicht vorbeikommen. Das Aussehen unserer Legende kann jeder nach seinem Gusto verändern. Ob nun mit Rastas oder einem Iro, mit Tatoos und Boots oder fast als "Schwiegermamas Liebling".

Im Training kann man sich an Hand eines selbst ausgesuchten Songs vor Augen führen, in welchem Schwierigkeitsgrad man im Spiel zu Werke gehen will. Man kann in jeden Schwierigkeitsgrad reinschnuppern und dabei auswählen, welche Passage man von seinem Titel spielen will. Dort zeigt sich schon recht zeitig, ob man in der Lage ist den Titel auf Schwer oder doch erst einmal auf Mittel zu absolvieren. Über die Tutorials werden dem absoluten Neuling die kompletten Grundlagen vermittelt, was Bass und auch der Bandmodus betrifft. Über die weiteren Spielmodis findet ihr dann unten im Text mehr Informationen. Obwohl die Guitar Serie ein erklärtes Mehrspielergame ist, kann man auch allein sein Glück versuchen.

Das Gameplay....

Nachdem man sich seinen „Star" kreiert und ausstaffiert hat, ist man eigentlich bereit, die Band benannt und mit einem eigenen Logo versehen hat, ist man bereit, die Bühne zu rocken. Je nach Position in der Band seid Ihr dabei nicht zwingend der Leader. Neben den Gitarren Positionen stehen euch eben nun auch die Drums, der Bass und das Mikro zur Auswahl. Bei dem Mirkopart stehe ich persönlich ein wenig skeptisch gegenüber, weil nicht jeder ein Karaokefan in sich schlummern hat. Und man sollte entweder ganz für sich allein im stillen Kämmerchen singen, oder das eine oder andere mal auf einer Bühne in so einem „Karaokeschuppen" gestanden haben. Hier geht es darum die eingeblendeten Wörter der Songs mitzusingen, wobei Ihr hier nach Tonlage und Takt bewertet werdet. Das Bewertungssystem an sich ist nichts neues und greift wie schon bei den Vorgängern. So ist die Anlaufphase für die normalen Instrumente ein wenig leichter. Sobald Ihr eine Karriere startet, personalisiert ihr auch diesen Teil. Sprich Ihr gebt an, mit welcher Band und Charakter samt Bandposition ihr an den Start gehen wollt. Da der Titel immer noch nach dem Guitar Hero Prinzip funktioniert, erkläre ich euch alles weitere auch logischerweise anhand des Gitarren Controllers. Der Clou schon hier ist die Verbindung mit dem Online Feature. Denn es ist auch möglich, Online mit bis zu acht Leuten eine schnelle Session zu spielen, eure Band im Karrieremodus zu pushen oder einfach nur gegeneinander zu spielen. Das Herzstück von Band Hero ist im Singleplayer, die Bühnen der Welt zu erobern. Zu jeder Stage habt ihr unterschiedliche Songs, die relativ einfach beginnen, die alle halbwegs ordentlich gespielt werden müssen, damit man seine Bewertungssterne bekommt und neben einer neuen Stage auch noch neue Herausforderungen freischaltet. Diese Herausforderungen sind ganz normale Songs aus dem Repertoire der Spiels, wo aber das Augenmerk jeweils auf ein bestimmtes Instrument gelegt wird, das ihr dabei bedienen müsst. Wer also eine Herausforderung hat, wo man vokal aktiv sein muss, man das aber gar nicht drauf hat, kann es eigentlich schon sein lassen und sich auf Herausforderungen stürzen, die zum Bsp den Bass oder die Drums beinhalten. Hat man eine Herausforderung gut abgeschlossen, darf man sich auf neues Equipment freuen, das einem dann zur Verfügung steht.

Egal ob Ihr nun den Original Gitarren Controller verwendet, oder auch solche diverser Zubehör Hersteller. Die Steuerung und Aufmachung ist auf den ersten Blick wie in den Vorgängern und man findet eher kosmetische Veränderungen, abseits der jedoch klar verbesserten Grafik. Vor einem Lied gibt’s eine Einblendung zum Thema Interpreten und Jahr des Erscheinens, sowie in regelmäßigen Abständen Gastauftritte real existierender Bandmitglieder. Danach zoomt wieder die Saitenleiste der Gitarre in die Mitte des Bildschirms und wie immer heißt es nun „Lets Rock". Kümmern wir uns also noch mal um die Steuerung mit dem Gitarren Controller. Ihr sitzt oder steht und habt die Gitarre in der normalen Haltung am Mann oder der Frau. Momentan schauen wir auf keine grafischen Backgrounds und Hintergründe, sondern widmen uns einzig dem Spielbereich. Darauf sieht man nun die 5 Saiten, die von unten nach oben verlaufen. Am unteren Ende findet man nun 5 farbige Kreise in genau der gleichen Anordnung wie am Gitarrengriff. Je nach Handvariante über die Optionen könnt Ihr diese nun nach links oder rechts halten was die Griffhaltung angeht. Links vom Spielbereich findet man im Spiel nun die Anzeige für das Rock-O-Meter, das euch bewertet und den erspielten Score widerspiegelt. Rechts an der Seite findet man diesmal die Multiplikatoranzeige, beim Spielen von Notenserien. In Band Hero gibt es 6 verschiedene Schwierigkeitsgrade. Den Schwierigkeitsgrad Neuling und kann man getrost außen vor lassen. Für Einsteiger bietet sich der leichte Modus an, wo man die ersten Erfahrungen sammeln kann. Richtig zackig wird es erst bei dem mittleren und schweren Graden. Dabei nutzen die ersten 4 Schwierigkeitsgrade jeweils 3, mal 4 und danach alle 5 Grifftasten. Wir schauen erstmal auf den Leichten Modus mit den Grifftasten Grün, Rot und Gelb, die von außen nach innen nebeneinander liegen. Wichtig ist hier nun der Anschlagschalter, den man wahlweise nach oben oder unten drücken kann. Beginnt ein Lied so entlockt man dem ganzen Töne durch dieses einfache Doppel. Z.b. kommt euch auf der linken grünen Saite ein grüner Punkt entgegen. Jetzt drückt man an der Gitarre die grüne Grifftaste, welche nun auch aufleuchtet. In dem Moment wo der bewegliche grüne Punkt auf den unteren festen trifft, betätigt man den Anschlagschalter und siehe da, man hat einen Ton und erhält dafür Punkte. Nächste Schwierigkeit ist ähnlich wie bei vielen Tanzspielen, das natürlich in unregelmäßigen Abständen auf der grünen, roten und gelben Saite Punkte sich nach unten bewegen. Jedes mal muss man nun die entsprechende Grifftaste plus Schalter betätigen, was beim ersten Mal in einem wilden und oft unkontrollierten Gedrücke endet. Nun war das natürlich noch lange nicht alles.

Denn an den Punkten können nun auch gleichfarbige Linien hängen. Das heißt das Ihr z.b. bei einem grünen Punkt samt Linie die Grifftaste drückt, haltet und dazu im richtigen Moment den Schalter nutzt. Danach sollte man die Grifftaste solange gedrückt halten bis die Linie zu Ende ist. Auch hier kommen diese Anordnungen auf allen 3 Saiten im Leichten Modus. Dazu gibt es mittendrin und vor allem auf den höheren Graden die Akkorde, wo man mehrere Grifftasten gleichzeitig drücken muss. Man braucht wirklich erstmal eine Weile um eine Griffhaltung hinzubekommen, damit man auch nur einigermaßen die Stücke spielen kann. Denn wildes Gefuchtel und Gedrücke bringt euch schnell in den Roten Bereich des Rock-O-Meter. Und da spielt Ihr eben nicht lange. Weiter geht's mit dem Thema Tremolo. Trifft ein Symbol samt Linie unten ein und Ihr drückt normal Taste plus Schalter, könnt Ihr nun das Tremolo wild auf und ab Bewegen, um die Linie vibrieren zu lassen und dem Song damit einen eigenen Stil zu geben. Mehr Punkte sind außerdem der Lohn. Nicht absetzen heißt die Devise. ;-) Aber es geht auch noch schwieriger. Es gibt Varianten bei denen man Töne ohne absetzen spielen kann, was noch mehr eure Hand - Augen Koordination fordern wird. Damit es richtig rockt gibt es kleine Zugaben. Schafft man es z.b. Symbole mit Stern drum herum perfekt zu erwischen, wandert man in den Starpower Modus. Für Masochisten hat man nun noch Profi und Profi + vorgesehen, wo ich ehrlich gleich die Segel gestrichen habe. Von der Kreiselmeise bis zur Notenparanoia war alles vor dem geistigen Auge und da muss man auch Mann genug sein um sich einzugestehen – das bekomme ich nicht hin! Storytechnisch darf man wiederum nicht so viel erwarten, wie auch schon bei den Vorgängern. Man spielt sich in die Herzen der Zuschauer, spielt eine Bühne nach der anderen frei, demnach auch neue Songs und ein bisschen Equipment zum optischen Auflockern. Salopp gesagt, man spielt sich durch die Jahrzehnte der Musik, was mit den 70´ern anfängt und bei der Mucke von Heute endet.

Grafik & Sound....

Das reine "Spielfeld" ist in der Form fast unverändert und bietet eher Detailverbesserungen. Allerdings muss man hier kaum Hand anlegen. Problem, fast immer als aktiver Spieler, das man eigentlich keine Zeit hat, mal zu schauen. Und wenn hat man meist daneben gedrückt. ;-)) Wieder läuft alles sehr flüssig ab und nur beim Online Gameplay kann es hier und da mal ein wenig Haken. Dennoch technisch ein sehr überzeugender Titel. Zusätzlich zu den eigenen Band Mitgliedern hat man es wieder gut hinbekommen reale Band Mitglieder einzubinden.

Die Bühnenatmosphäre ist durch Lightshows und einem ordentlichen Background sehr stimmig gelungen. Farblich hat man mal wieder tief in den Eimer gegriffen. ;-) Laut Packung hat man 65 Lieder von den größten Pop Künstlern reingepackt. Musik die jeder kennt und liebt...! Naja. Zumindest hat man durch die Zeitreise der Jahrzehnte den Mainstreamtouch außen vor gelassen. Nicht jeder liebt „Y.M.C.A." von den Village People oder „ABC" von den Jackson 5, aber die gesamte Mischung ist eine gute Sache. Vor allem das man nicht nur seichte Pop Musik eingebunden hat, sondern auch, vom Takt her, was anständiges (The All American Rejects, oder No Doubt) In der Summe wird sich jeder wohlfühlen bei dem, was er um die Ohren bekommt.

Multiplayer/Online....

Zunächst schauen wir uns aber die Grundlagen des Multiplayers an. Dank der neuen Hardware Zusätze erlaubt es euch das Spiel nun mit mehreren Leuten auch als Band Variante zu spielen. Eine Verbesserung gegenüber den Vorgängern, wo man nur auf die Gitarren Controller beschränkt war. Nun kann man sich an die Drums setzen, das Mikro und damit auch die Mitspier quälen oder alle Mitspieler nehmen sich die Gitarre zur Hand. So wie es jeder einzelne mag. Dabei kommt hier der Punkt Tonstudio zu seinem Recht, in dem Ihr eigene Songs direkt mit mehreren Leuten einstudieren und aufnehmen könnt. Erweitert durch GHMix, mittels dem ihr diese Songs auch bearbeiten könnt. Und damit Ihr das auch nicht umsonst macht, könnt Ihr die Stücke sowohl Online hochladen, wie im Gegenzug auch selber gemachte Lieder anderer Spieler oder Bands herunterladen. Überhaupt ist der Online Inhalt um einiges gewachsen. Neben den klassischen Gitarren Schlachten 1-1, bei denen wieder die Spielweise über Sieg oder Niederlage entscheidet, kann man wie schon oben angesprochen Online auch einer Band beitreten, mit bis zu 8 Leuten.

Doch das wahre Highlight beim Multiplayer sind die Aktionen, bei dem der DS zum Einsatz kommt. Zum einen ist das der „Mii Freestyle" wo man nach Herzenslust abrocken kann. Dazu stehen ein paar Musikrichtungen bereit, wie Funk, Heavy Metal oder Blues, wo man sich an einigen Akkorden bedienen kann. Nun kann ein Mitspieler über den DS (ohne Band Hero Modul) die Bühnenshow steuern. Das reicht von den Kamerafahrten bis zur Lightshow und verschiedenen Effekten. Und wer sein Werk für gut befindet darf das auch noch speichern. Doch das eigentliche Wii – DS Highlight ist die Roadie Schlacht. Allerdings benötigt man hier neben dem Wii Spiel auch die DS Version. Nun kann man sich zu zweit oder zu viert eine fette Action liefern, wobei zwei Spieler versuchen ihren Song zu spielen, währen die anderen beiden den Gegner sabotieren. Sie müssen Gitarrensaiten zerstören, Verstärker in Brand setzen und Gitarren vertauschen oder Mischpulte verstellt. Doch der Roadie muss nicht nur Schaden machen, er muss auch den von der Gegenseite verursachten Unsinn reparieren. Das ist ein richtig witziger Gimmik, der auch nach dem 10. mal noch Spaß macht. Eine weitere Sache sind die Fan Anfragen. Hierzu schickt man die Fananfragen an den DS (mit Modul), meistert sie und schickt die neuen Fans auf seine Wii zurück, wo man durch die neuen Fans auch neue Dinge (Charaktere) freischalten kann.

Fazit....

Nichts wirklich neues und dennoch nichts wirklich schlechtes. Mit der freien Instrumentenwahl kann nun jeder Mitspieler das Instrument zur Hand nehmen, welches er auch wirklich beherrscht. Ob nun mit vier Gitarren oder zwei Gitarren, einem Drum und einem Sänger – so wie es passt, kann man spielen. Neue Songs aus den letzten 40 Jahren, wobei die Mehrzahl schon in die letzte Dekade einzuordnen ist, versprechen ein wenig Abwechslung. Auch wenn die Bühnenshows ein wenig aufgearbeitet wurden, bleibt das Problem wie immer, man kann es nie in Ruhe genießen. Durch die zusätzlichen Multiplayer Modi, wie die Roadie Schlacht hat man das Online Feature ein wenig aus dem Mittelpunkt gezogen. Auch wenn man Online mit bis zu 8 Leuten zu Werke gehen kann, findet man nun auch Offline genug Gründe sich ein paar Freunde ins Haus zu holen. Und mit dem Tonstudio hat man auch noch den Anspruch, sein Werk für die breite Mehrheit zugänglich zu machen. Auch wenn die Pay & Play Inhalte mit Kosten verbunden sind, haben sie den Vorteil, das man dadurch noch ein wenig länger mit der Klampfe in der Hand zu Hause hockt.

 

+ anspruchsv. Herausforderungen
+ Freestyle Modus mit Tonstudio
+ Roadie Schlacht mit Wii und DS
+ gute Musikmischung
+ viele Multiplayer Modi
- kaum Innovationen
- Karriere etwas unspektakulär
- Schwierigkeitsgrad Profi+

GRAFIK: 78%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER/ONLINE: 85%

GESAMTWERTUNG: 83%

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