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Wii RTL Biathlon 2009
 
 
RTL Biathlon 2009 - Wii
Matthias Engert (10.05.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: 49Games
GENRE: Sportspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-9
NUNCHUK: Ja(BB, Zapper)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Einen gravierenden Vorteil hat die virtuelle Möglichkeit, seine Vorlieben oder Interessen auszuleben. Sie ist unabhängig von Zeiten und Wetter. ;-) Alle Wintersport Titel, die wir jetzt zugegebenermaßen etwas spät vorstellen, betrifft dies natürlich im besonderen. Als Gamer kann man im Winter Surfen oder Skateboard Fahren und im Sommer auch mal die Ski unter die Füße schnallen. So natürlich auch die Ausrede des Redakteurs, wenn er einen Wintersport Titel erst im Mai rezensiert. ;-) Den ersten Titel dieser Art um den wir uns genauer kümmern ist RTL Biathlon 2009. Der Deutschen liebste Wintersport Disziplin darf nun seit einiger Zeit auch auf der Wii genossen werden und man kann sich jetzt nach dem Testzeitraum schon fragen, warum das Thema nicht schon eher aufgegriffen wurde. Wobei der Release des Balance Boards schon eine Rolle gespielt hat. Dennoch ist der Titel wohl eines der besten Beispiele, welchen Spaß die Wii mit ihrer alternaiven Steuerungsphilosophie beim interessierten Gamer erzeugen kann. Aktivsport wie Ski Fahren und dazu die Benutzung einer Waffe ist wie gemacht für die Wii. Um so mehr wenn die Entwickler die Möglichkeiten auch ausnutzen. Und glücklicherweise haben sie das auch getan und man unterstützt neben den normalen Möglichkeiten gleichzeitig auch das Balance Board und den Zapper. Eine Kombination die dem Spiel weit nach oben verhelfen sollte. Fitness Hasser tun auch gleichzeitig noch was für ihren Körper. ;-) Wie sich das ganze nun spielt, zeigt euch der Test zu RTL Biathlon 2009.

Menus und die Story....

Etwas patriotisch angehaucht freut uns natürlich auch, das mit 49Games eine deutsche Software Schmiede für den Titel verantwortlich ist. Das sie das Thema Wintersport ordentlich umsetzen können, haben sie ja schon vorher mit ihren allgemeinen Wintersports Titeln gezeigt. Diese gute Bild führt man auch hier fort. An sich ist die Serie ja nicht neu. Nur auf der Wii startet man hier mit der Frontfrau Magdalena Neuner das erste mal durch. Schauen wir uns zunächst das Thema Rahmenbedingungen an. Bis auf eine Surround Ausgabe beim Sound unterstützt man alles was die Wii zu bieten hat. Bei den Bildmodi bietet man euch neben 50 und &0Hz auch den EDTV/HDTV Modus. Das Spiel nutzt für ein Savegame nur 1 Seite im kostbaren Wii Spieler und bietet Action für bis zu 4 Spieler, wobei für den hier möglichen wirklich ungewöhnlichen Spielspaß die 2 Player Action um einiges wichtiger ist. Präsentiert wird das Spiel komplett in Deutsch, was Texte als auch die Sprachausgabe angeht. Schon seit dem ersten Wintersports Titel dabei, darf man sich auch hier über die mehr oder weniger gehaltvollen Kommentatoren Ergüsse aufregen oder eben nicht. ;-) Atmosphärisch aber immer ein Gewinn für ein Spiel dieser Art. Storytechnisch bleibt das ganze auf dem üblichen überschaubaren Niveau. Wie so oft habt Ihr hier die Chance in die Biathlon Szene einzusteigen und wahlweise einen lizenzierten Recken der deutschen Mannschaft zu Siegen zu führen, oder aber auch einen eigenen Charakter in die Hall of Fame des Biathlons zu bringen. Das dazu wieder ein langer Karriere Modus mit entwickelbaren Inhalten zur Verfügung steht, macht schnell Lust auf mehr. Eine sonstige personalisierte Geschichte sucht man natürlich vergebens. Aber das stört ja auch nicht wirklich.

Nach einem durchaus stimmigen Vorspann geleitet man euch zum spielerischen Inhalt. Erster Kontakt mit dem Spiel ist wie immer das Hauptmenu, von dem aus die verschiedenen Punkte angegangen werden können. Neben den spielerischen Punkten Karriere, Übung, und Schnellstart, der im übrigen auch die Multiplayer Action erlaubt, kommen die Optionen, das Charaktermenu und die Belohnungen noch dazu. Im Übungsmodus dürft Ihr alle erspielten Strecken und Rennvarianten nach Lust, Laune und Schwierigkeit angehen, während der Schnellstart Modus vorgefertigte Events spielbar macht. Eben auch im Hinblick auf die Multiplayer Varianten. Man sieht schon anhand der Modi, das eigentlich wirklich nur die Karriere den Kern des Spiels darstellt. Bei den Belohnungen könnt Ihr entsprechend eurem Profil die erzielten Erfolge bei den normalen Ligen, Einzel Events, EM und WM Veranstaltungen einsehen. Da man hier ein gutes Entwicklungssystem für die Charaktere eingebaut hat, nichts unwichtiges. Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang ein Besuch in den Optionen. Zumindest dann wenn Ihr über ein Balance Board und den Zapper verfügt. Erst mit beiden Zubehör Geräten steigert man den Spielspaß merklich und meine Wertung basiert auch auf dem Vorhandensein beider Geräte. Hier könnt Ihr beides aktivieren und auch Testen. Dazu kommen Sound und Spracheinstellungen. Den Punkt Charakter möchte ich gleich mit in den Bereich Gameplay legen, wo wir uns mit der Karriere und der Steuerung ebenfalls noch um einiges intensiver beschäftigen werden.

Das Gameplay....

Bevor wir und also dem Thema Karriere etwas näher widmen, ist ein Besuch im Charakter Menu angesagt. Zumindest dann wenn Ihr einen eigenen Recken ins Feld schicken wollt. Denn im Gegensatz zu den enthaltenen Strecken die komplett lizenziert sind, stehen bei den Sportlern selber nur einige wenige reale deutsche Sportler zur Verfügung. Sprich Ihr könnt später in der Karriere wählen, ob Ihr Mann oder Frau übernehmen wollt und wenn ja welche der enthaltenen Recken. Vorteil wenn man später in der Karriere mit einem lizenzierten Charakter beginnt, ist die Tatsache das man nicht ganz unten in den Ligen anfängt, sondern sich dem gewohnten Konkurrenzkampf des Weltcups stellen kann. Dennoch ist es natürlich in meinen Augen immer irgendwie was feines, einen selber erstellten Dödel zu Ruhm und Ehre zu führen. Man fängt bei Null an und dann schauen wir halt mal. ;-) Hier könnt Ihr eurem eigens erstellten Spieler ein Aussehen geben, eine Nationalität und in die Karriere entlassen. Gleichlaufend damit erhaltet Ihr zunächst natürlich einen absoluten Anfänger der Szene, der in allen persönlichen Werten, die hier im Spiel eine Rolle spielen nicht viel drauf hat. Eigentlich reicht die Luft nur für 100m, jede kleine Anhöhe läuft sich wie eine Bergankunft bei der Tour de France und beim Schießen dürfen die Scheiben zu Beginn auch gerne 1 Meter Durchmesser haben. Ok ein wenig übertrieben habe ich schon, aber im Vergleich mit der Konkurrenz seid Ihr zu Beginn einfach schwach. Habt Ihr euren Charakter erstellt und startet eine Karriere, bekommt Ihr genau über diese Werte eine Übersicht und was nun vor euch liegt. Der Karriere Modus beginnt mit einem selber erstellten Spieler auch wirklich ganz unten in der Junior Liga. Das Spiel bietet im gesamten 4 verschiedene Ligen. Neben der Junior Liga wartet der Europacup auf euch, der normale Weltcup und eine sogenannte Profiliga, die nichts anderes als der Weltcup mit stärkeren Gegnern darstellt. Um diese auch wirklich zu sehen, reicht es nicht einfach nur ein paar Achtungserfolge zu haben, man muss sich hier dauerhaft festsetzen und die Ligen und Cups irgendwann gewinnen. Selbst bei idealem Verlauf werdet Ihr spätestens beim Europa und Weltcup nicht drum herum kommen, diese mehrmals anzugehen um Erfahrungspunkte zu erspielen und damit Konkurrenzfähiger. Hier durch zu fegen durch alle 4 Ligen an einem Stück halte ich für unmöglich.

Begleitet werdet Ihr dabei von einem recht ausgeklügelten Entwicklungssystem des Charakters, auf das ich gleich etwas näher eingehen werde. Erstmal ein paar weitere Fakten zu den Ligen. In allen 4 Ligen spielt Ihr gegen 15 CPU Gegner, die Ihr je nach Rennmodus auf einmal seht oder eben in Abständen. Neben den 15 im Spiel enthaltenen lizenzierten Strecken erwarten euch beim Thema Rennvarianten die bekanntesten der Szene. Neben dem Sprint, gibt es logischerweise die Verfolgung, die normalen Einzelrennen und zu guter letzt den sehr beliebten Massenstart, bei dem man wie schon erwähnt alle Gegner auf einmal sehen kann. Die enthaltenen Strecken gehören dabei wirklich zu den beliebtesten und auch bekanntesten. Vor allem die sage ich mal großen Drei sind alle mit dabei. Oberhof, Ruhpolding und Antholz dürfen genauso unsicher gemacht werden wie z.b. auch Oslo und selbst die WM Strecken in Südkorea. Dabei werden die Austragungsorte in den einzelnen Ligen in einer bestimmten Reihenfolge absolviert, ohne jetzt überall vollständig zu sein. Was auch daran liegt das Ihr in den Ligen verschieden viele Rennen absolviert. Warten in der Juniorliga inklusive EM 11 Rennen, so schaukelt es sich über 13 Rennen im Europacup hoch bis hin zu satten 28 Rennen inklusive WM im Weltcup. Es liegt also schon etwas vor euch, was natürlich neben der eigenen Fitness auch der Spielzeit zugute kommt. ;-) Zu Beginn der Karriere steht euch bei einem eigenen Charakter nur die Juniorliga zur Verfügung, in der man sich also die ersten Sporen verdienen kann. Ebenfalls gleich in allen Ligen ist der Umstand das jedes Rennen aus 3 Runden und 2 Schießen besteht. Hier gibt’s natürlich Kritik, das man gerade beim Massenstart oder der Verfolgung nicht 4 Schießen wie in der Realität hinter sich bringen muss. So kann man je nach Strecke von Rennlängen zwischen 7 und 11 Minuten ausgehen, sofern Ihr euch nicht verausgabt und "laufend" über die Strecken schleicht. ;-) Startet eine Liga beginnt alles logischerweise mit dem ersten Rennen und man stellt euch zunächst via Kamerafahrt die Strecke vor. Wer jetzt mit allem Zubehör an den Start gehen will, muss natürlich zwingend je 2 Remotes und Nunchuks sein Eigen nennen. Dazu das Balance Board und die Wii wird in Sachen Ports fast komplett genutzt. Das Steuersetup kann man so bei voller Ausstattung recht einfach definieren. Das Balance Board übernimmt die Ski und damit das Lenken, Remote 1 samt Nunchuk 1 die Stöcke und damit das Thema Geschwindigkeit und zu guter letzt übernimmt Remote 2 und Nunchuk 2 im Zapper die Aufgabe der Waffe.

Klar das man den Zapper nur beim Schießen braucht und außerhalb des Schießens neben sich auf die Couch legen kann. Wer für alles Batterien braucht, sollte sich spätestens jetzt Gedanken über Akku Alternativen machen. ;-) Die Rennaction selber kann man in 3 verschiedenen Perspektiven spielen. 2x in der Third Person Varianten mal mehr oder weniger nah hinter dem Charakter und auch in einer First Person Variante, die hier durchaus ihre Berechtigung hat. Zumindest wenn man eine Weile gespielt hat, kann auch diese Sicht den Spaß erhöhen. Für den Anfang reicht die entfernte Kamera hinter dem Charakter aber vollkommen aus. OK wie spielt sich das Ganze nun? Gehen wir erstmal die Grundlagen durch. Ihr steht z.b. am Start und aktiviert den Rennbeginn in dem man sich auf das Balance Board stellt und in den Händen Remote 1 und Nunchuk 1 haltet. So agiert man ja das gesamte Rennen über, bis auf das Schießen. Jetzt drückt man B und Z gleichzeitig und geht in die Startposition. Nach einem kurzen Countdown startet des Rennen und Ihr schießt erstmal aus der Startbox. Wenn man jetzt gar nichts machen würde, könnte man lustigerweise die typischen Rennbewegungen im Stand sehen, ohne das man sich 1 Meter bewegt. Also muss man ja Vorwärts kommen. Dies tätigt man nun via typischer Vor und Zurück Bewegungen der Remote und des Nunchuk. Halt wie als wenn man Stöcke zur Verfügung hat. So bewegt sich der Sportler nun erstmal. Geht es in Kurven zur Sache wird das nun komplett via Balance Board umgesetzt und man muss je nach Kurvenradius das Gleichgewicht dosiert auf eine Seite des Balance Boards verlagern. Nicht zu unterschätzen! Geht es nun z.b. einen Berg hinab, verlagert man das Gleichgewicht mit den Füßen komplett nach vorne um in die Abfahrtshocke zu gehen. Macht man dies alles mit realen Bewegungen auf dem Board, erzielt man auch den besten Effekt. Ja nun wäre das aber ein wenig simpel und ist wirklich nur das Gerüst der Steuerung. Denn jetzt kommt der Simulationsgedanke ins Spiel. Denn weder werfen wir hier eine Dose Spinat ein, noch benutzen wir diverse Pillen um ohne Kraft Verlust über die Strecke zu kommen.

Also muss es ja etwas geben, an dem wir uns orientieren können. Und natürlich gibt es das. Direkt in der Mitte des Screens hat man 2 geschwungene vertikale Leisten. Die linke davon definiert die Ausdauer des Sportlers und zeigt auch wirklich nur die an. Die rechte Leiste ist um einiges wichtiger, da sie euren Krafteinsatz in verschiedenen Einblendungen anzeigt. Hier spielen nun natürlich die persönlichen Werte des Sportlers eine immense Rolle, was Ihr beim Entwickeln der Charaktere gleich noch genauer sehen könnt. Hier sorgen gleich mehrere dynamische Leisten für eure Aufmerksamkeit. Die erste davon ist eine weiße Variante, die man als unterste Ebene verstehen kann. Diese ergibt sich aus dem aktuellen Tempo, der Steigung und Ausdauer Vorrats. Darüber wuselt nun eine blaue Leiste, die sich immer über weiße legt und eure aktuelle Remote/Nunchuk Action live umsetzt. Einfach gesagt definiert die weiße Leiste euer aktuelle Leistungsvermögen auf der Strecke mit sagen wie mal 100%. Würde man nun die Laufbewegungen mit der Remote und des Nunchuk in einem Tempo machen, das beide Leisten deckungsgleich übereinander liegen, läuft man ideal innerhalb der Möglichkeiten des Läufers. Wie gesagt Ihr seid keine Maschinen. Nun merkt man schnell, das man hier und da einfach zu langsam ist, weil einen Gegner überholen oder man am Berg einfach nicht hoch kriechen will. ;-) Also macht man unbewusst schnelle Stockbewegungen. Das Ergebnis ist nun das die blaue Leiste über die weiße hinaus geht und Ihr fangt an ein wenig über die Verhältnisse zu leben. Geht es z.b. einen Berg hoch, verringert sich auch die weiße Leiste an sich, so das man es hier mörderlich übertreibt, oder die Bewegungen der Strecke anpasst. Das mag für Momente immer funktionieren und ist ja auch so gewollt. Geht Ihr aber zu sehr an die eigene Substanz kommt euch plötzlich in der rechten Leiste von oben ein roter Bereich entgegen. Je länger Ihr diesen seht, um so mehr Energie verschwindet links aus der Ausdauer Leiste. Berühren sich euer blauer Balken und der rote auch noch, übertreibt Ihr es und wir reden in der Fachsprache von Übersäuern und Blau laufen. Kennt jeder Biathlon Experte, wenn sich die Läufer übernehmen. Nun ist das ja glücklicherweise nicht das Ende vom Lied. Zwar ist links verlorene Energie dauerhaft weg, rechts in der Leiste kann man sich aber natürlich auch wieder erholen. Man macht langsamer und die Balken entfernen sich und gehen auch wieder zurück. Nur je intensiver Ihr es übertreibt um so länger dauert das dann auch und Ihr habt schneller 10 Sekunden auf der Strecke verloren, als Ihr denkt. Ich finde das System ungemein gut umgesetzt, auch wenn man einiges im Auge haben muss. Es ist in der Hinsicht also kein Arcade Spiel, wo man lospoltert von Anfang bis Ende. Und das gefällt mir persönlich sehr.

Das ganze spielt auch beim Schießen eine große Rolle, wo ebenfalls Kraft und Ausdauer eine Rolle spielen. Zunächst ist das ganze so gelöst das Ihr am Schießstand per Pfeil seht, an welchen Schießplatz Ihr müsst. Dort angekommen läuft das Prozedere Waffen abnehmen und hinlegen oder hinstellen in einer kleinen Sequenz ab, so das Ihr in diesen wenigen Sekunden Zeit habt, den Zapper in die Hand zu nehmen. Es wird in den Rennen immer einmal liegend und einmal stehend geschossen. Liegend auf kleinere Scheiben und auch bei Fehlern unterschiedlich geahndet. Je nach Rennvariante gibt es auch hier Zeitstrafen pro Fehlschuss oder auch Strafrunden. Beginnt das Schießen, wird in einen Extra Bildschirm gezoomt und man sieht wie in der Realität seine Scheiben entfernt. Je nach Ausdauer und Kraft Verschleiß, den Ihr auf der Strecke gelassen habt, wackelt nun die Waffe, bedingt durch euren schnellen Puls mehr oder weniger stark und macht das Zielen natürlich schwerer. Auch hier sollte man wie in der Realität vor dem Schießen den Puls ein wenig herunterfahren und logischerweise nicht gerade im roten Bereich ankommen. Habt Ihr dagegen noch gute Balkenwerte, könnt Ihr die Z-Taste zu Hilfe nehmen. Denn damit kann man virtuell die Luft anhalten. In diesem kurzen Moment verbraucht Ihr natürlich auch Kraft und Ausdauer und es kommt nun natürlich auf euer Schuss Geschick an. Zapper like wird dann per B-Taste geschossen. Cool ist das Nachladen, das ebenfalls per Hand umgesetzt ist und Ihr müsst beim Zapper Einsatz nach dem Schuss den Stick des Nunchuk einmal nach hinten ziehen. Hat was und erhöht wieder ein klein wenig den Bezug zum Biathlon Sport. Und das Feeling erhöht das ganze hier allemal. Nun wird man schnell nach dem ersten Rennen eine gewisse Ernüchterung feststellen. Denn wie schon erwähnt ist jeder Berg eine Qual und man sieht schneller als man denkt schon in der zweiten Runde den roten Bereich bei der Kraft und der Ausdauer. Hier kommt nun das Thema Langzeit Motivation und Entwicklung zu seinem Recht. Denn natürlich bleibt Ihr nicht auf diesem Niveau. Übergeordnet gibt es 20 sogenannten Stufen, die Ihr als Spieler erreichen könnt. Diese 20 Stufen erlauben erstmal nur die Möglichkeit den Upgrade Rahmen zu erhöhen. Theoretisch könnt Ihr euren Charakter von Stärke 1 - 100 in 4 verschiedenen Kategorien wie Tempo, Kraft oder Ausdauer entwickeln. Und mit jeder Stufe bekommt man zunächst mal nur 5 dieser Punkte dazu.

Nun muss man diese aber auch noch mit "richtigen Erfahrungspunkten" füllen können. Dies geht eigentlich noch am einfachsten. Ihr bekommt vor jedem Rennen 50 EP durch ein normales Training geschenkt. Diese könnt Ihr auf die 4 Werte verteilen und verändert so diese nur um wenige Punkte nach oben. Um nun aber die maximal möglichen verteilbaren Punkte zu erhöhen, greift das Punktesystem. Die 20 Stufen erreicht Ihr immer durch eure Platzierungen in den Ligen. Logisch das ein Sieg ungleich mehr Punkte bringt als ein 8.Platz. Und das kann sich hinziehen. Es können gut und gerne 3 Saisons vergehen, ehe Ihr alle Werte auf durchschnittlich 60 Punkte von 100 gehoben habt. Aber und das motiviert eben sehr, man merkt starke Unterschiede in den Rennen. Je besser euer Charakter wird, um so besser kommt Ihr Anstiege hoch, seid einfach schneller, was man anhand von Km/h Einblendungen auch sehen kann und erhöht einfach die Ausdauer und merkt das man bei guter Renneinteilung auch in der letzten Runde noch Reserven hat. Das macht Laune und motiviert ungemein. Auch andere Kleinigkeiten im Rennverlauf gehören da mit dazu. Seien es Abstände, das sichtbare Rankommen an Gegner oder auch ein viel weicheres "Lenken". Auch das ist anfangs durchaus tricky und man könnte schnell meinen die Steuerung ist vermurkst. Außerdem muss man sich einfach erstmal an das Timing mit dem Balance Board gewöhnen. Es ist schon ein Unterschied ob man in Wii Fit von der Schanze hopst oder hier in 10 Minuten filigran auf der Strecke voran kommt. Denn nicht alle Strecken sind extrem breit und man sollte sein Gleichgewicht gut im Griff haben. Einen Kritikpunkt müssen sich die Entwickler aber dennoch anhören. Gerade wenn man noch nicht so firm ist mit dem Balance Board, nervt ein Anecken an Banden oder den kleinen Streckenmarkierungen tierisch, da es einen hier und da auch mal abrupt stoppt. Das dämmt man wirklich erst mit der Zeit ein und wenn man sich an das Balance Board gewöhnt. Dennoch möchte ich das ganze nicht missen. Natürlich kann man alles auch nur mit Remote und Nunchuk abdecken. Aber wer einem mit Balance Board und Zapper gespielt hat, möchte dies bei einem Spiel wie diesem nicht mehr missen. Selten das Zubehör den Spielspaß in einem Game so markant heben kann. Und wie gesagt es dauert ehe man halbwegs eine Leuchte ist im Weltcup. Viele Saisons, die aber immer neue Rennverläufe und eben besser werdende eigene Charaktere zeigen, machen jedes Mal aufs neue Spaß. Und die ersten Siege sind die schönsten. Von daher ein sehr gelungenes Biathlon Debut auf der Wii.

Grafik & Sound....

Die Jungs von 49Games haben schon seit dem ersten Wintersports Titel so ihren eigenen Stil auf die Wii gebracht. Teils sehr steril wirkende Umgebungen und dennoch hier und da angenehme Details. Das ändert sich auch bei Biathlon 2009 nicht. Positiv dennoch das sie in allen Bereichen ein wenig Feintuning angebracht haben. Zwar wirken die Natur Umgebungen immer noch sehr steril, sprich Bäume u.s.w. bewegen sich nach wie vor nicht im Wind, dafür ist alles einen Tick schärfer und farbenfroher geworden. Auch die Zuschauer z.b. wirken um einiges plastischer. Gelungen bleibt auch diesmal das Core Gameplay. Sprich die Läufer sehen ansprechend aus und auch die Animationen, gerade in einem Spiel wie diesem, kommen recht authentisch rüber. Auch technisch passt das ganze und die Steuerung, Laufverhalten und Schießeinlagen gehen locker von der Hand. Einzig das Anecken an Banden und teilweise den Streckenbegrenzungen gibt Anlass zur Kritik. Was sie auch diesmal gut hinbekommen haben, ist die winterliche Atmosphäre im allgemeinen.

Beim Sound hebt sich das Spiel erneut durch seine Kommentare ein wenig von anderen Spielen ab. Vieles wird wieder in deutsch kommentiert und man lebt so ein wenig mehr mit dem Sportler. In der Realität würde auch einiges an Atmosphäre verloren gehen, wenn kein Kommentator zu hören wäre. Das ist hier nicht anders. Musik ist typisch melodisch gehalten, tritt aber überall dezent in den Hintergrund. Passend sind die Effekte. Auch wenn das reine Skilaufen vielleicht noch ein wenig auffälliger hätte klingen können.

Multiplayer....

Der Multiplayer ist in Biathlon 2009 so eine Sache. Richtig Spaß macht das Spiel erst mit Balance Board und Zapper. Logisch aber das bei allen Geräten nicht mal 2 Spieler loslegen können, da ein Spieler bei voller Ausstattung schon 3 Ports belegt. Also muss abgespeckt werden und hier verliert der Multiplayer. So schön die 4 Spieler Variante in der Theorie klingt, praktisch ist dies nur eine simple Hot Seat Variante. Das heißt jeder der 4 Spieler ist nacheinander dran, sprich 3 Mann sitzen Drumherum, während immer 1 spielt. Simultan können via Splitscreen nur 2 Spieler loslegen und auch die müssen zumindest auf das Balance Board verzichten. Hier hätte ich mir natürlich einen Online Modus gewünscht, der wohl bei vollem Teilnehmerfeld ungeahnte Spielspaß Momente gebracht hätte. Denn Offline kann man auch keine Meisterschaften spielen, sondern eben nur im Schnellstart Modus einige Events. Hier gibt es durchaus noch Hausaufgaben für einen nächsten Teil.

Fazit....

RTL Biathlon 2009 ist ein Spiel bei dem man ein wenig ausholen muss. Auch wenn das Thema wie geschaffen für ein Multiplayer Spiel ist, gerade hier lässt das Game federn. Im Einzelspieler dagegen kann das Game überraschend fesselnd und motivierend sein, sofern man sich das Balance Board und den Zapper mit dazu besorgt. Dann erlebt man in der Tat ein äußerst unterhaltsames Spiel. Nur mit den Standard Controllern macht das Spiel auch Spaß, erreicht aber bei weitem nicht den Kick wie mit allem möglichen unterstützten Zubehör. Wertungstechnisch gingen so gut 10% verloren. Habt Ihr Balance Board und Zapper zur Verfügung, kommt man so schnell nicht vom Spiel los. Authentische Strecken, ein Klasse Karriere Modus und vor allem eine durchdachte und simlastige Steuerung machen aus dem Spiel einen Wintersport Knaller. Das Entwicklungssystem und die sichtbaren Verbesserungen spornen jedes Mal aufs neue an. Kein Rennen ist wie das andere und viele Faktoren beeinflussen das Spiel. Auch die Zeiten der Couch Liegerei sind hier vorbei und zeigt das solche Sport Themen wie geschaffen sind für die Wii.

 

+ Klasse Karriere Modus
+ Spaßbringer Balance B./Zapper
+ Verbesserbare Sportler
+ Atmosphärisch gelungen
+ 4 Ligen / Spielzeit
+ Gelungene Schießumsetzung
+ Lizenzierte Strecken
+ Interessante Steuerung
+ Dt. Texte und Kommentare
- Multiplayer zu eingeschränkt
- Nur dt. Sportler lizenziert
- Nur 2 Schießen pro Rennen
- Online Modus wäre Klasse

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 83%
(mit Zapper und Balance Board)

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