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Wii Crazy Machines
 
 
Crazy Machines - Wii
Jens Morgenschweiss (16.08.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: dtp
GENRE: Knobel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 16 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-6
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK 0
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Puzzle- und Knobelspiele sind beim Publikum immer wieder ein Renner. Vor allem, wenn die Umsetzung und Handhabung einfach, aber der Anspruch ein gehobener ist. Crazy Machines versucht dahingehend die Ansprüche zu bedienen. Alles was man hier benötigt, ist ein wenig Fantasie und eine kleine Prise physikalischer Logik. Und Zeit! Manche Lösungen bieten sich erst nach einer durchgeschlafenen Nacht an. Vorher ist einem oft mal der Blick verstellt. ;-)

Menus und die Story....

Bevor man das Hauptmenu erreicht, muss man sich einen von fünf Profilplätzen aussuchen, wo man seinen Charakter ablegen kann. Die Symbole hierfür reichen von der (später immer wiederkehrenden) Schildkröte, oder einem Bauarbeiterhelm bis zu unserem Mii. Nachdem wir das erledigt haben, können wir nun das Hauptmenu inspizieren. Das ist ganz im Sinne des Spiels, mit Zahnrädern gestaltet. Jedes Zahnrad entspricht einem Menupunkt, wie dem Einzelspieler, dem Multiplayer, den Optionen oder dem Belohnungsbildschirm. Die Optionen bieten aber lediglich nur die Möglichkeit, an der Lautstärke der Musik und Soundeffekte „herum zu schrauben". Im Belohnungsbildschirm kannst du deine Auszeichnungen ansehen, die du dir im Laufe des Spiels erarbeitet hast. Das geht los mit dem Bestehen der Einführungsebene und geht dahin, dass ihr alle Level spielen könnt. Insgesamt könnt ihr 24 Auszeichnungen absahnen.

Im Baukastenmenu darf jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen. Hier könnt ihr für euch und eure Freunde eigene Level erstellen. Für jedes Profil kann man 10 selbstgeschaffene Level ablegen. Im Multiplayer Modus kann man mit bis zu 4 Freunden seinen Gehirnschmalz testen. In diesen Partyspielen geht es darum, eine bestimmte Aufgabe in einer vorgegebenen Zeit so oft wie möglich zu absolvieren. Oder die meisten Punkte einzuheimsen und so seine Kontrahenten alt aussehen zu lassen. Diese kleinen Abwechslungen, tun nach einer Reihe kniffliger Solomissionen mal richtig gut. Wobei wir damit bei dem Hauptbestandteil der Crazy Machines angekommen sind.

Das Gameplay....

Um die Rätsellevel im Laufe des Spiels ordentlich meistern zu können, verlangt es nach einer Einführung. In ein paar wenigen Leveln lernt ihr schnell die Kontrollmechanismen, die Verwendung von unterschiedlichen Bauteilen und das in Gang setzen der Maschine kennen. Schon bei den ersten Schritten wird klar, hier ist nicht nur ein gutes Auge gefordert, sondern die eine oder andere Gehirnzelle sollte auch schon mal in Schwingung versetzt werden. Auch wenn bei einigen Rätseln der Spieler gezwungen wird, ein wenig „um die Ecke" zu denken, bleiben immer die physikalischen Gesetzmäßigkeiten stets gewahrt. Der Professor erläutert, welches Ziel man mit dem Zusammensetzen der Maschine in jedem Level bezweckt. Dann blicken wir auf das seltsame Konstrukt, was sich aus Brettern, Spiegeln, Kisten oder Förderbändern zusammensetzt. Bevor man auch nur ein Teil aus seinem „Werkzeugkoffer" nimmt, sollte man die Funktionsweise der Maschine bis hierhin testen. Da man dieses Spiel lediglich mit der WiiMote spielt, bleibt alles in einer Hand. Man betätigt einfach die Taste 1 und schon beginnen die vorhandenen Bauteile zusammen zu wirken. Wenn man Pech hat, fällt lediglich eine Kugel von oben in den Dreck. Also muss man nun den Lauf durch einen wiederholten Druck auf Taste 1 ausschalten und mit dem B Button seinen „Koffer" öffnen. Bis zu 8 Bauteile bekommen wir pro Level mitgeliefert, die wir verwenden müssen oder sollen. Das reicht von einfachen Seilen, Nitroglycerinflaschen, Bändern und Elektromotoren. Nun ist es an uns, aus diesen Bestandteilen eine Maschine zu vervollständigen, die infolge einer Kettenreaktion das von uns erwünschte Ergebnis bringt.

Das kann das Zerschlagen von Vasen sein, das Füttern der Schildkröte mit Salat oder das Versenken von Basketbällen im Korb. Dabei können alle Bauteile unseres „Koffers" frei an der Holzwand angebracht werden. Die Bretter sogar in unterschiedlichen Winkeln und die Zahnräder in jeder gewünschten Höhe. Sollte das Montieren von Bauteilen nicht möglich sein, ertönt ein Ton und der Cursor wird zum roten Kreuz. Dann muss man sich eine andere Stelle suchen. Bei Maschinen, die über mehrere Ebenen funktionieren, muss man zwischendurch immer wieder die Maschine starten um zu sehen, ob das Ergebnis unserer Logik einhergeht mit dem, was von uns verlangt wird. Manchmal stellen wir uns die Frage, geht das überhaupt? Wie kann die Kugel über die Lücke der beiden Förderbänder rollen? Wie bekomme ich Strom auf die Steckdose, damit der Elektromotor läuft und die Förderbänder bewegt? Es funktioniert alles!!! Manchmal muss man wirklich nach einer langen Spielzeit, einfach mal ausmachen und am nächsten Tag neu das Level beginnen. man sollte gar nicht glauben, was eine Pause an Kreativität zurück bringt. Und hier und da ist es auch mal angebracht, einfach mal was zu versuchen, uns wenn es nur dazu dient, zu sehen, wie das Teil funktioniert.

Was ein wenig schwierig erscheint, ist die Genauigkeit im Spiel. Die Maschine funktioniert nur, wenn alles perfekt sitzt. Und das ist das Problem. So geht die Taschenlampe zum Beispiel nur an, wenn die Bowlingkugel die richtige Fallgeschwindigkeit mitbringt und im richtigen Winkel auf den Taster aufschlägt. Dazu reicht es schon, dass die Lampe um einen Millimeter verschoben wird. Doch irgendwann wird auch mal die ruhigste Hand zittrig und man kann diese filigranen Abstände nicht mehr korrigieren. Wenigstens haben die Entwickler auch auf die Situation eine Lösung im Angebot. Wenn man den A Knopf lange drückt, erscheint das Digikreuz mit den + und – Knöpfen als Symbol und man weiß nun, das man über diese Hilfsmittel die Position des Bauteils bestimmen kann. Mit dem Digikreuz bewegt man das Bauteil nach den Himmelsrichtungen und mit + und – die seitliche Neigung. Ähnlich verhält es sich mit den Spiegeln, mit denen man die Laserstrahlen umleiten kann oder muss. Um den Spiegel in den Winkel zu bringen, dass er das Seil zum Beispiel durchbrennt, kann schon mal zum Geduldsspiel werden. Vor allem wenn die Kettenreaktion über viele Stationen läuft und der Spiegel das letzte Puzzlestück ist...!

Grafik & Sound....

Die Grafik ist eigentlich ein 3D Szenario, aber die Maschine und unser Spielweise läuft zweidimensional ab. Die einzelnen Bauteile kann man bis auf wenige Ausnahmen gut erkennen und zuordnen. Was sich schlecht erkennen und klassifizieren lässt, kann man über die Funktion herausbekommen. Die Bewegungen der einzelnen Elemente und die daraus folgende Kettenreaktion läuft sehr präzise und physikalisch Nachvollziehbar ab. Auch sind die Rätselmaschinen nicht unübersichtlich und überladen.

Was in der Rubrik Sound gleich unangenehm auffällt, ist die fehlende Sprachausgabe. Wäre doch nicht zu schwer gewesen, dem kauzigen Professor eine Stimme zu verpassen. Da geht leider schon einiges an Flair verloren, wenn der Prof. uns das Spielziel erklärt. Das andere ist die musikalische Unterstützung. Wir können dankbar sein, das man das Gedudel abstellen kann. Insgesamt wenig unterhaltsam und wenn man am Grübeln ist, schnell nervig. So hat man wenigstens noch was, was man im nächsten Teil verbessern kann. ;-)

Fazit....

Crazy Machines ist entgegen erster Vermutungen ein sehr ansprechendes Game, was jung und alt streckenweise gut fordert. Die Aufgaben sind nicht unlösbar, aber auch nicht gleich ins Auge springend. Vom Spieler werden logisches Denken und ein wenig physikalisches Verständnis verlangt. Die Fülle der Aufgaben ist sehr lange Zeit fesselnd und auch die Multiplayer Option bietet eine Menge Spaß in der Gemeinschaft. Bis auf kleinere Details, die nicht schön sind (fehlende Sprachausgabe), überzeugt das Game durch Abwechslung und immer neue Bauteile. Manchmal fragt man sich, wer sich die ganzen Kettenreaktionen ausgedacht hat. ;-) Wer anspruchsvolle Kost sucht, welche auch den Kiddies Spaß macht und so manch verregneten Nachmittag rettet, ist bei Crazy Machines sehr gut aufgehoben.

 

+ viele Rätsel
+ MP mit Unterhaltungswert
+ Physik und Abhängigkeiten
+ sehr viel Abwechslung
+ Steuerung und Genauigkeit
- fehlende Sprachausgabe
- Bauteilerkennung hier und da
- schlechte Musik

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 50%

MULTIPLAYER: 75%

GESAMTWERTUNG: 73%

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