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Wii Ferrari: The Race Experience
 
 
Ferrari: The Race Experience - Wii
Matthias Engert (09.01.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Eutechnyx
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 6 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Der Mythos Ferrari ist in Deutschland ungebrochen. Auch seit Formel 1 Gott Michael Schumacher nicht mehr im Cockpit der Roten sitzt, fiebern immer noch viele Fans mit den Möchtegern Fahrern der Scuderia. Allerdings ist die Formel 1 nur ein Teil der Marke aus Maranello und die Faszination kommt ja vor allem von den Straßenfahrzeugen. Kein Wunder das alles rund um das Thema Ferrari immer ein wenig den Hauch von Luxus, Stärke und Faszination mitbringt. Das zeigt sich auch beim Thema Spiele, wo die roten Renner immer wieder enthalten sind. Auf der Wii gibt es speziell dazu nun den zweiten Teil einer Serie, die sich nur um die Flitzer mit dem springenden Pferd kümmert. Dabei ist der hier vorgestellte Titel Race Experience der inoffizielle zweite Teil zur Trofeo Pirelli, die uns vor knapp 2 Jahren hinter das Lenkrad zog. Dennoch und das muss man an dieser Stelle schon mal anmerken, kann man hier auch eine gewisse Mogelpackung erkennen. Denn bei einem Nachfolger darf man durchaus auch etwas anderes erwarten, als man hier für sein Geld bekommt. Auf alle Fälle ein Titel, über den man ein paar Worte verlieren muss. Im Positiven, wie aber auch im Negativen. Schauen wir mal etwas genauer hin....

Menus und die Story....

Auch der zweite Teil der Ferrari Umsetzung kommt wieder aus dem Hause System 3, was den Publisher Part angeht. Mittlerweile seit 28 Jahren im Markt vertreten. Entwickelt wurde der Titel wieder von der Software Schmiede Eutechnyx, so dass man zumindest keinen Rückschritt im spielerischen Sinne erwarten sollte. So bleibt es beim Thema Rahmenbedingungen auch fast bei identischen Fakten zum Vorgänger. Bildtechnisch darf erneut jeder Modus der Wii Konsole genutzt werden, auch wenn wieder die Unart mit dem 16:9 und 4:3 vorhanden ist. Sprich wieder werden die Inhalte bei 16:9 unglücklich gestaucht. Mittlerweile einen anderen TV als beim Vorgänger, kann man dies aber wieder reproduzieren. Stellt man auf 4:3 um, erhält man eine weitaus homogenere Darstellung. Komisch… In Sachen Sprache wird wieder geteilt. Textlich ist wieder alles lokalisiert, während die sehr seltene Sprachausgabe wieder in Englisch belassen wurde. Speichertechnisch bleibt alles beim alten und es sind 6 Seiten notwenig, um das eigene Profil zu speichern. Großer Schwachpunkt ist aber leider wieder das völlige Fehlen von Mehrspieler Inhalten. Weder Offline noch Online, habt Ihr die Möglichkeiten gegen andere Mitspieler zu fahren. In der heutigen Zeit eher ungewohnt. Auch nichts geändert hat sich bei der Sound Ausgabe. Auch hier bleibt es bei der ganz normalen Stereo Variante. Beim Thema Story geht es hier etwas verändert zur Sache. War beim Vorgänger die real existierende Challenge der Background, so gilt es hier verschiedene Meisterschaften in Form einer Karriere zu absolvieren. Allerdings äußerst trocken präsentiert, so das zumindest der Bezug recht gering ist. Sequenzen oder ähnliches gibt es genauso wenig, wie Pokale und selbst Standbilder oder ähnliches wurden hier nicht eingebaut. Von daher leider wieder sehr simpel.

Der Start ist eigentlich noch das einzige, was wirklich etwas die Dynamik des Themas Ferrari rüber bringt. Denn ein stimmiger Vorspann, mit einem kleinen Rennen einiger Fahrzeuge, macht Lust auf mehr. Speziell bei mir, dem die simlastigen Inhalte des Vorgängers trotz anderer Schwächen schon sehr gefallen haben. Danach gibt es zunächst mal einen von vielen Deja Vu Momenten, wo man zunächst denken könnte, den Vorgänger im Schacht zu haben. Denn die orchestrale Musik, die das Hauptmenu und die ersten Momente untermalt, ist genau die gleiche wie im ersten Teil. Auch die Präsentation vieler Dinge, wie auch des Hauptmenus sind original belassen worden. Das man doch Teil 2 vor sich hat, merkt man erst auf den zweiten Blick. ;-) Denn die per scrollbarer Leiste anwählbaren Menupunkte sind erweitert worden um den Punkt Karriere. Dazu kommt der Punkt Spielmodi, der auch schon im ersten Teil so vorhanden war. Weiterhin dürft Ihr in den Optionen nach dem rechten sehen, die eigene Garage besuchen und wieder das aus Kindertagen her bekannte Kartenspiel begutachten und nutzen. Dieses kleine Spielchen für Zwischendurch gibt es also auch hier wieder. Mit 66 Karten, von denen man aber wieder viele erspielen muss, hat man so zumindest einen Hauch von Mehrspieler im Game, auch wenn alles über einen Controller gelöst wird. Zu guter letzt gibt es auch wieder den Trophäenraum, in dem man sich seine Erfolge auch etwas epischer präsentiert anschauen kann. Wichtigster Punkt auch hier sind aber wieder die Optionen. Denn wie Teil 1 gibt man euch viele Einstellmöglichkeiten an die Hand. Egal ob man mit Remote und Nunchuk spielt, oder nur per Remote agieren möchte. Neben ersten einfachen Einstellmöglichkeiten wie Soundausgabe, Geschwindigkeitseinteilung in Meilen oder Km/h, kann man ebenso hier schon seine bevorzugte Kamera wählen. Geht allerdings später auch im Spiel selber. Viel wichtiger sind ganz andere Dinge. Das beginnt beim stufenweise Anpassen diverser Fahrhilfen. Das Fahrsystem in Ferrari Challenge basiert auf real existierenden Dingen. Neben ABS spielen die Traktionskontrolle und das Stabi System eine große Rolle und wirkt sich eklatant auf das Fahrverhalten aus. Doch wir wollen diese Dinge ja nun auch mal ausprobieren und schauen uns mal etwas intensiver im spielerischen Inhalt um.

Das Gameplay....

Wollte man auf die schnelle loslegen, stünden schon relativ viele Möglichkeiten zur Verfügung. Hier bietet auch der zweite Teil sehr viel Inhalt. Denn alles was man im Vorgänger spielen konnte, gibt es in etwas abgewandelter Form auch im zweiten Teil. Weggefallen ist natürlich die angesprochene Challenge. Dafür darf man ja nun in 3 Kategorien eine eigene Karriere starten. Neben dieser gibt es dann wieder die normalen Rennen Just for Fun, die Einzelevents wie das Zeitfahren und natürlich wieder die vielen Trophäen Wettbewerbe, bei denen man auf ausgewählten Strecken gute Erfolge einfahren muss. In Sachen Quantität hat man im zweiten Teil etwas drauf gepackt. Zwar nicht extrem, aber immerhin. So wurden z.b. die enthaltenen Ferrari Fahrzeuge von knapp 20 im ersten Teil auf jetzt 34 erweitert und man findet so neben vielen Straßenvarianten der aktuellen Zeit auch Klassiker wie den 250GTO oder diverse Sondermodelle. Beim Thema Strecken Vielfalt ist der Anstieg nicht weltbewegend. Statt 14 habt Ihr nun 16 Strecken, die man unsicher machen kann. Und bei den beiden neuen Strecken gibt es Licht und Schatten. So gibt es eine Riviera Strecke, die in Monaco zu fahren ist. Allerdings hat diese nichts mit der bekannten Formel 1 Piste zu tun und ist spielerisch wie grafisch eigentlich ein Reinfall. Die zweite hat den irritierenden Namen Rhine Speedway und ist eigentlich nichts anderes als die kurze Hockenheim Variante. Diese punktet dann schon etwas mehr, wie Ihr ja auch im Gameplay Video sehen könnt. Nur in den Karriere Modi fahrt Ihr alle Strecken, alle anderen Wettbewerbe bieten nur jeweils ausgewählte Strecken. Der Rest ist bekannt und konnte ja schon im Vorgänger durchaus überzeugen. Neben europäischen Strecken wie Monza, Spa oder Mugello dürfen auch US Strecken befahren werden, die man so noch in kaum einem Spiel fahren konnte. Steilwand Kurse genauso wie z.b. der Infineon Raceway, den man eher aus der Indy oder Nascar Serie kennt. Bevor man aber nun seinen ersten Pokalen entgegen fährt, sollte man unbedingt einen Besuch beim Training absolvieren. Denn hier gibt man euch 6 verschiedene kleine Prüfungen auf einem mittleren Schwierigkeitsgrad und zeigt vor allem den Anfängern wieder ein Klasse Feature, dass schon im ersten Teil zu spielen war.

Eine sogenannte Ideallinie für alle Strecken, die euch Vollgas Abschnitte und Bremspunkte dynamisch eurer Fahrweise angepasst zeigt. Je schneller man z.b. auf eine Kurve zurast, um so eher wird aus der grünen Linie eine gelbe oder tiefrote, so das man je nach Fahrweise und Tempo weiß wann man Bremsen muss. Mit der Zeit schaltet man diese zwar ab. Für ein Kennenlernen aller Strecken aber die idealste Umsetzung, die es in eine Rennspiel geben kann. Ebenso könnt Ihr euch hier mit den Steuersetups und den Viewpoints vertraut machen. Gerade hier punktet das Spiel zumindest in Sachen Übersicht. Neben Cockpit und Nah Perspektive gefällt vor allem die etwas entfernt vom Fahrzeug platzierte Variante, die auch meine bevorzugte im Spiel sein sollte. Beim Thema Steuerung gibt man euch 3 verschiedene Möglichkeiten an die Hand. Neben einem Steuersetup mit Remote und Nunchuk gibt es 2 verschiedene Umsetzungen nur für die Remote. Bei der kompletten Variante dient der Stick zum Lenken und z.b. B für Gas und Z für die Bremse. Nach einigem Probieren eher die schlechteste Variante. Gelungener sind die Remote only Ausführungen. Dabei hält man die Remote für quer vor sich und hat zum einen die Möglichkeit per Freier Oben/Unten Bewegung zu Lenken, oder beim 2.Setup das ganze auch per Steuerkreuz zu tätigen. Beide haben Vorteile und sind in meinen Augen die bessere Wahl. Wobei sich hier auch der Schwierigkeitsgrad und die selber eingestellten Fahrhilfen stark auswirken. Ohne alles ist die Freie Lenkvariante am feinfühligsten, während man mit Fahrhilfen, die aus dem Spiel dennoch keinen Arcade Racer machen, auch mit der Steuerkreuz Variante gut zurecht kommt. Eines ist allen Varianten gemein. Sie unterstützen das simlastige Fahrverhalten der Boliden im Spiel sehr gut. Beim Steuerfeeling gefällt dabei, je nach eingestellten Fahrhilfen, das unglaublich weiche Handling der Fahrzeuge. Keine Ruckartigen und Arcadelastigen Bewegungen der Fahrzeuge, sondern leicht verzögertes Einlenken, das Spielen mit Gas und Bremse, samt wunderbar umgesetztem Driftverhalten, auch wenn es grafisch wieder sehr billig wirkt. Bei jedem Fahrzeug anders, fühlt man schnell das jeder Wagen mit seinen Eigenheiten, dennoch auf das reagiert was man so vor hat. Die teils angenehm breit gestalteten Rennstrecken, samt der später noch angesprochenen Gegner KI, geben auch Ferrari: The Race Experience schon ein unverwechselbares Fahrfeeling, das man so nicht oft findet. Eben weil man selber kein Schema A nutzt, sondern je nach Fahrzeug und eingestellten Fahrhilfen ständig Umdenken muss. Aber eben im positiven.

Hat man nun das Training einigermaßen hinter sich gebracht, kann man sich dann an die eigentlichen Inhalte wagen. Wieder enthalten ist das Credits Feature im Spiel, das hier als Geld fungiert. Erspielbar in allem wo es um Pokale geht, hat man davon zu Beginn zu wenig. Welch Überraschung. ;-)) Was im Vorgänger der F430 war, steht diesmal in Form des F355 in der Garage. Den kann man sich leisten und darf sich damit seine ersten Sporen verdienen. Mit diesem Wagen ist dann auch der erste von 3 Teilen im Karriere Modus möglich. Dieser Modus ist eingeteilt in Meisterschaften zu GT-Rennen, Straßen-GT und der Klassiker Karriere. Finde ich durchaus sehr gut, da man hier mit allen Typen mal fahren muss, um alle Pokale zu holen. Wer über die entsprechenden Credits verfügt, kann sich jederzeit auf den Karriere Hauptbildschirmen weitere Fahrzeuge kaufen. Da man aber die Fahrzeuge nicht vorher mal Probe fahren kann, kauft man durchaus mal die Katze im Sack. Denn wie schon erwähnt, fährt sich jeder Ferrari im Spiel mehr oder weniger anders. Und kommt einem der 355 richtiggehend gutmütig vor, so gibt es auch richtig schwer beherrschbare Boliden wie der „Enzo Ferrari„. Aber es reicht eben pro Karriere Typ auch nur ein Wagen, so das man im Endeffekt auch mit nur 3 Fahrzeugen aus 34 das Spiel komplett spielen kann. Eingeteilt sind die Karriere Rennen immer gleich. Pro Modus gibt es 7 Events, die sich jeweils aus 2 Rennen auf einer Strecke zusammensetzen. Pro Sieg gibt es 30 Punkte, so dass man pro Rennwochenende auf maximal 60 Punkte kommen kann. Es gibt ein Qualifying, um sich eine bessere Ausgangsposition zu erspielen, wer denkt er wäre eine Größe, kann aber auch immer von der letzten Position aus durch das Feld pflügen. Zeit hat man dabei übrigens genug und eine Stärke des Spiels greift auch hier wieder. Denn die 5 Runden pro Rennen lassen euch immer um die 10 Minuten Rennaction erleben. Da ist genug Zeit selbst vom letzten Platz aus Erfolge einzufahren. Am Ende einer Saison werden dann alle Punkte zusammen gezählt und ergeben den Sieger dieser Serie. Belohnungen in Form von Sammelkarten oder Strecken gibt es aber auch schon nach dem Gewinn bestimmter Rennen, so das auch hier die Motivation schon gegeben ist.

Schwach ist erneut die Präsentation des Ganzen. Egal was man spielt, es gibt keinerlei Sequenzen oder ähnliches. Ganz trocken über Menus und selbst beim Gewinn der Meisterschaft steht da nur ein simples Complete auf dem Karriere Bildschirm. Wer möchte kann aber alle Karriere Modi mit jedem einzelnen Wagen fahren und fängt immer bei Null an. Weggefallen ist aber z.b. das Setup, wo man im ersten Teil noch mal ein wenig an Feinheiten basteln konnte. Darauf muss man hier nun verzichten. Dafür darf man seine Ferraris jetzt Pimpen, was Farbe und Vinyls angeht. Kann man echt drüber streiten. Genau wie über das unsinnige Schadensmodell. Schon im Handbuch weist man darauf hin, dass es sich auf das Fahrverhalten nicht auswirkt, man aber dennoch auf seinen Lack achten sollte. Na ja das ist dann Erbsenzählerei. Vor allem wenn man das Ergebnis sieht. Fällt irgendwann die Front ab oder gar die Motorhaube, sieht man nur eine reine schwarze Fläche. Das wirkt leider ein wenig lächerlich und man hätte darauf echt verzichten können. Aber na gut, es gibt auch positive Neuerungen. Bestes Beispiel ist die Anzahl der Gegner in den meist 5 Runden. Im zweiten Teil hat man reichlich davon und muss sich gegen 15 CPU Fahrer erwehren. Das hebt die Action in den Rennen auf positive Weise. Vor allem wenn man von hinten los fährt, darf man sich viel mehr Duelle liefern. Das macht einfach Spaß, auch wenn das KI Gefälle größer ist als im Vorgänger. Dennoch passt dieses Thema erneut und die Gegner machen auch reichlich Fehler, wie aber auch sehr gute Manöver um euch nicht vorbei zu lassen. Das gefällt mir gut und ist nach vielen Arcade Racern auf der Wii durchaus eine echte Wohltat. Schade das man nicht mehr die ewig langen Rennen fahren kann. Hier geht es maximal über 11 Runden im Spiel, was euch aber auf vielen Strecken immer noch gut 30 Minuten Rennaction beschert. Logisch das man nun keine Boxenstopps mehr erlebt.

Nachteil das man durchaus bei vielen Gegnern im Screen und bestimmten Strecken mehr Ruckler in Kauf nehmen muss. Hier hat man also technisch das Ganze nicht angepasst. Leider ein roter Faden, der sich durch das ganze Spiel zieht. Kann man mit diesen Abstrichen leben, erhält man aber dennoch wieder einen der wenigen Simracer auf der Wii, der auch lange Rennevents möglich macht und daraus seinen Spaß zieht. Um so ärgerlicher, dass die Entwickler eben technisch nichts verbessert haben und man hier und da mit kleinen Einbußen leben muss. Ein Spiel mit 2 Gesichtern, dass sich aber für Rennfans dennoch lohnt in meinen Augen.

Grafik & Sound....

Grafisch muss man allerdings mit den Entwicklern hart ins Gericht gehen. Auch ist dies ein Punkt, der für einige Punktabzüge verantwortlich ist. Was die reine Umgebungs- und Fahrzeuggrafik angeht, hat sich rein gar nichts getan und man erlebt die gleiche Grafik wie im ersten Teil. Beim ersten Kontakt mit dem Spiel wirkt das ganze wie eine grob wirkende GCN Engine. Auf der einen Seite bietet das Spiel sehr gut gestaltete Streckendesigns, die ja aus der Realität stammen, auf der anderen Seite aber oft auch einen sichtbaren Grafikaufbau und die angesprochene etwas grobe Auflösung. Kommt über die Screens wie immer nicht so rüber. Das Geschwindigkeitsfeeling ist schon gelungen, wird aber in meinen Augen auch durch die Kritikpunkte erkauft. Dabei ist ein Pluspunkt im zweiten Teil auch verantwortlich für einen negativen Punkt. So schön es ist, nun eben gegen 15 Fahrzeuge zu fahren, gleichlaufend gibt es an vielen Orten durchaus kleine sichtbare Ruckler. Mal abgesehen vom Grafikaufbau, den man auch schon aus dem ersten Teil kennt. Dennoch nicht sehr schön, dass hier keinerlei Entwicklung stattgefunden hat. Merkt man leider an vielen kleinen Dingen abseits der gelungenen Fahraction. Egal ob man hier das unsinnige Schadensmodell anspricht, oder z.b. erneut die Cockpit Perspektive, die sehr billig und einfach wirkt. Da man sie aber wenig bis gar nicht benutzt kein Beinbruch, aber ein Punkt den man durchaus mal ansprechen kann. Die Proportionen Fahrzeuge/Strecke, gerade auch was die Kämpfe mit den Gegnern angeht sind gelungen und unterstreichen so auch das Sim Fahrfeeling. Dennoch wäre eine feinere Grafik und höher aufgelöste Umgebung nötig gewesen. Gerade für die Spieler, bei denen der erste Eindruck zählt und die vielleicht viel auf edle Grafik wert legen, verschenkt auch der zweite Ferrari Teil auf der Wii doch einiges.

Musikalisch hat sich wenig getan. Neben dem edlen Menusound bietet auch die im Spiel selber enthaltene Musik etwas für die Ohren. Verschiedene Stilrichtungen sorgen für Kurzweil. Dennoch dreht man die Musik mit der Zeit durchaus leiser. Nicht weil sie schlecht ist, sondern weil gerade in langen Rennen das reine Fahrfeeling besser unterstützt wird, wenn man nur den Motorenklängen lauscht. Diese sind ebenfalls recht vielschichtig, könnten aber hier und da etwas kräftiger klingen. Ist mir vom ersten Teil noch anders in Erinnerung. Schwach sind wieder die Effekte bei Berührungen, oder den sehr leisen Bremsgeräuschen. Hier wäre auch noch ein wenig Feintuning angebracht gewesen.

Fazit....

Ein bisschen knifflig ist eine Bewertung des zweiten Ferrari Titels auf der Wii ja schon. Mein Racer Herz ist nach wie vor begeistert von der simlastigen Ausrichtung des Titels und es macht Laune die meisten Ferraris in langen und oft spannenden Rennen zu steuern. Vor allem da man eben gute Strecken erleben kann, jetzt 15 CPU Gegner gegen sich hat und die KI weitestgehend das ist, was man von einem Rennspiel dieser Art erwarten kann. Auch der Inhalt selber ist vielschichtig und lässt euch lange vor dem Titel sitzen. Wären da nur nicht die vielen mehr oder wenige erkennbaren Schnitzer. Fast schon unverzeihlich ist die Tatsache, dass man an der Technik gar nichts geändert hat. Das Spiel sieht genauso mäßig aus wie vor 2 Jahren und bringt durch die erhöhte Gegnerzahl auch mehr Ruckler mit. Die ewig langen Rennen sind weggefallen, genau wie das Setup der Wagen. Das man nun die Farbe ändern kann und ein unsinniges Schadensmodell eingebaut hat, ist da wenig förderlich. Dennoch tue ich mich schwer den Titel weit abzuwerten, weil eben der Fahrspaß immer noch stimmt, was für mich in einem Rennspiel immer noch das wichtigste ist. Und im Zeitalter der leider immer größer werdenden Zahl an Arcade Racern hebt sich auch der zweite Ferrari Teil positiv ab. War er 2008 fast noch allein auf weiter Flur, gibt es mittlerweile z.b. mit dem F1 Teil gute Konkurrenz für Simracer Fans. Man muss als Rennfan klar abwägen, ob man mit den Fehlern und Patzern leben kann. Wenn ja hat man auf jeden Fall seinen Spaß auf lange Sicht. Natürlich auch hier ärgerlich, dass man wieder keinen Multiplayer in einer Form vorfindet. Für einen eventuellen dritten Teil sollte aber vor allem in technischer und grafischer Hinsicht einiges passieren.

 

+ Sehr gute Sim Steuerung
+ 34 Ferrari Modelle
+ Streckenauswahl gelungen
+ Lange Rennen möglich
+ Dynamische Gegner KI
+ Einstellmöglichkeiten
+ Verschiedene Spielmodi
- Kein MP oder Wi-Fi Modus
- Grafisch keine Entwicklung
- Teils lange Ladezeiten
- Schadensmodell unsinnig
- Kein Setup/Nur Farbänderung
- Präsentation beim Drumherum

GRAFIK: 62%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 74%

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