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Wii Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1
 
 
Harry Potter u.d. Heiligtümer des Todes Teil 1 - Wii
Matthias Engert (19.07.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA Bright Light
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 4 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-5
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Harry Potter ist im Moment mal wieder ein ganz großes Thema. Der letzte Kinofilm ist angelaufen und Fans auf der ganzen Welt harren der Dinge, die vielleicht über drei Ecken doch noch kommen werden. Im spielerischen Sinne dürfen sich die Spieler ebenfalls mit dem aktuellen Ende befassen und mit dem zweiten Teil der Heiligtümer des Todes ihre Konsolen füttern. Wir haben hier noch etwas Nachholbedarf. Auch wenn Teil 2 unsere Redaktion erreicht hat, möchten wir gerade in einem speziellen "Zweiteiler" wie diesem natürlich auch den ersten Teil nicht vergessen. Von daher stellen wir euch auch diesen ersten Teil zunächst einmal vor. Leider wie sich zeigen sollte, durchaus verschenkte Test Zeit. Denn Teil 1 der Heiligtümer des Todes ist auf der Wii vieles, nur kein gelungenes Spiel. Voldemort würde sich freiwillig geschlagen geben, wenn er dieses Game spielen müsste. ;-) Aber lest selbst, was in diesem Game so alles schiefgelaufen ist.

Menus und die Story....

Natürlich ist auch der erste Teil der Heiligtümer des Todes ein reines EA Produkt. In Sachen Entwicklung war hier EA Bright Light verantwortlich. Ein Name, der sich durchaus im Gedächtnis unter einer bestimmten Rubrik einnisten könnte. Es sei denn bei Teil 2 macht man vieles besser. Zunächst machen die Entwickler vieles richtig in diesem Titel, der für einen Spieler gemacht ist. Spielbar in allen Bild Modi der Wii Hardware, werdet ihr dabei von komplett lokalisierten Inhalten begleitet. Sei es alles in Sachen Texten, aber auch mit einer komplett deutschen Sprachausgabe. Speichertechnisch mit 4 Seiten recht sparsam, gibt es hier mal wieder Surround Sound für eure Ohren. Zunächst also gelungene Rahmenbedingungen. Der Story kommt hier natürlich eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn auch hier ist eigentlich fast alles anders und der geneigte Spieler mit 100%iger Ortskenntnis in Hogwarts muss hier ganz schön Umdenken. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1 beginnt mit dem Aufbruch von Harry, Ron und Hermine zu ihrer gefahrvollen Mission, das Geheimnis von Voldemorts Unsterblichkeit und Zerstörungskraft, die Horkruxe, ausfindig zu machen und zu zerstören. Ganz allein, ohne die Anleitung ihrer Professoren und den Schutz von Professor Dumbledore, sind die drei Freunde mehr denn je aufeinander angewiesen. Doch in ihrer Mitte wirken dunkle Mächte, die sie zu trennen drohen.

In der Zwischenzeit ist die Gemeinschaft der Zauberer für alle Gegner des Dunklen Lords zu einem gefährlichen Ort geworden. Der lang gefürchtete Kampf hat begonnen, und Voldemorts Todesser erlangen die Kontrolle über das Zaubereiministerium und sogar Hogwarts, wo sie alle terrorisieren und wegsperren, die sich ihnen entgegenstellen. Doch was Voldemort das Wertvollste ist, haben sie bisher noch nicht gefasst: Harry Potter. Der Auserwählte ist zum Gejagten geworden - die Todesser haben Anweisung, Harry zu suchen, um ihn Voldemort zu übergeben ... lebendig. Harrys einzige Hoffnung ist es, die Horkruxe zu finden, bevor Voldemort ihn findet. Doch während er nach Hinweisen sucht, stößt er auf eine alte, fast schon vergessene Geschichte: die Legende der Heiligtümer des Todes. Sollte diese Legende wahr sein, wäre Voldemort in der Lage, die ultimative Macht zu erlangen. Harry weiß nicht, dass bereits in seiner Vergangenheit über seine Zukunft entschieden wurde, als er an jenem schicksalhaften Tag zum "Jungen, der überlebt hat" wurde. Harry Potter ist nun kein Junge mehr und nähert sich unaufhaltsam der Aufgabe, auf die er sich seit seinem ersten Tag auf Hogwarts vorbereitet hat: der ultimative Kampf mit Voldemort.

Der dunkle Stil ist auch im Spiel mittlerweile angekommen und nach dem Spielstart ist nichts mehr von halbwegs fröhlicher Hogwarts Atmosphäre zu spüren. Auch wenn dieser ohne einen großartigen Vorspann auskommt, wird dieser Stil sehr schnell allzu deutlich. Klar dass man so schnell auf dem Hauptmenu landet, das euch nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Neben dem Start in ein neues Spiel, könnt ihr zudem ein gespeichertes Fortsetzen. Was mir hier in dem Zusammenhang fehlt ist ein Level oder Kapitel Select. Da auch dieser Titel einige Items anbietet, die man sammeln kann, hat man so eigentlich keine Möglichkeit noch mal in alte Abschnitte zu gelangen. Zweiter großer Punkt ist der Modus Herausforderung. Dieser beinhaltet Einzellevels mit speziellen Vorgaben und Zielen, die der Spieler auf der Jagd nach Highscores angehen kann. Dazu kommen die Optionen, die euch Einstellungen zum Sound, der Helligkeit und die Achsen Invertierung ermöglichen. Zudem kann man die Empfindlichkeit der Drehbewegungen verändern, was hier aber aufgrund technischer Macken schnell zum Krampf werden kann. Genug der Vorrede und schauen wir also rein in den 1. Teil der Heiligtümer des Todes.

Das Gameplay....

Zunächst legt man beim Neustart ein eigenes Profil an, unter dem eure Erfolge gespeichert werden. Zweiter Akt in Sachen Vorbereitung ist die Wahl eines Schwierigkeitsgrades. Drei stehen euch zur Auswahl, die zwar an sich recht ordentlich abgestuft sind, aber aufgrund der Steuerung in den höheren Graden auch reichlich Frustmomente bieten. Doch dazu gleich etwas mehr. Zu Beginn erwartet euch dann ein erster Vorspann mit dem Bösewicht in der Hauptrolle und einmal mehr zeigt sich der dunkle Stil des Spiels. Diese Sequenzen, denen man deutlich ihre Portierung ansieht, erwarten euch das gesamte Spiel über und erzählen aber zumindest die Geschichte relativ gut. Der spielerische Einstieg ist als ein Art Prolog angelegt und entlässt euch nicht etwa in irgendwelche ruhigen Umgebungen, um die Sichtweise und Steuerung kennenzulernen, sondern Befördern euch hoch in die Lüfte. Als Gast in einem Bike samt Seitenwagen darf Harry mit seinem Zauberstab die ersten Gegnerwellen abwehren. Dieser Prolog sollte schon zeigen, was hier spielerisch auf euch warten wird. Eine hektische Sichtsteuerung und viel Shooter Action. Erst am Ende dieser einführenden spielerischen Action finden sich die 3 Helden des Spiels in einer ruhigen Umgebung auf einer ländlichen Farm wieder, wo es eine Hochzeit zu feiern gilt. Hier zeigt das Spiel dann seine ersten Macken, mit denen man das gesamte Spiel über nicht mehr warm wird. Ganz speziell meine ich dabei die Sichtweise und vor allem die dazugehörige Steuerung. Gespielt wird im Grund Game Play aus einer Third Person Sichtweise, in der ihr die Kontrolle über Harry übernehmt. Mag das Laufen mittels 3D Stick des Nunchuk noch gut funktionieren, ist die Sichtsteuerung völlig daneben.

Denn die Richtung, in die ihr lauft oder schaut, wird hier einzig über die Pointer Funktion abgedeckt. Und diese funktioniert äußerst schlecht. Hektische Bewegungen nach links und rechts quittiert Harry mit Verweigerung. Sobald der Pointer außerhalb des Bildschirms positioniert ist, ruckt er nur oder macht gar nichts. Also heißt es gefühlvoll nach den Seiten agieren, was dann aber in den vielen hektischen Momenten auch tödlich sein kann. Denn spielerisch wartet in diesem Harry Potter Spiel eine ungewöhnliche Mischung aus Herumlaufen und Ballern ohne Ende. Zwar über die Zaubersprüche abgedeckt, ist Teil 1 der Heiligtümer des Todes, dennoch im Großen und Ganzen ein simpler Shooter. Selbst das Spielsystem ist dem angepasst. Auch hier ist vieles anders als man das aus älteren Harry Potter Spielen kennt. Kein Hogwarts und Umgebungen, sondern hier führen euch die Wege mal in tiefe Wälder, diverse Industrieanlagen und immer wieder in die Straßen Londons. Dabei ist das System so angelegt, dass man als Spieler die 3 Helden immer einem mehr oder weniger umfangreichen Adventure Teil, z.B. durch die Straßen Londons steuert. Ganz klar abgesteckt sind dabei die Abläufe und vor allem Wege. Man erfüllt ein paar Aufgaben im Suchen & Finden Stil, erfährt über die Sequenzen neues zur Geschichte und findet sich am Ende eines solchen Kapitels in einer Location Wahl wieder, in der es dann wirklich nur ballernd zur Sache geht. Der Spieler selber wird dabei in Sachen Rätsel eigentlich kaum gefordert und ist oft genug dann auch noch Passagier im Gefährt, das ich hier mal Steuerung nennen will.

Damit ein wenig Harry Potter Feeling aufkommt, sind zumindest Tränke und Zaubersprüche mit an Bord. Nutzt man sammelbare Tränke entweder sofort oder wählt sie aus dem Inventar über das Steuerkreuz an, so schaltet man die enthaltenen knapp 10 Zaubersprüche über ein Erfahrungspunkte Feature frei. Auch etwas unglücklich gemacht. Denn hier zählt nicht die Anzahl der erledigten Gegner, sondern simpel gesagt nur der Spielfortschritt, nach dem Harry zu festen Zeitpunkten im Level aufsteigt. Positiv hier das zum einen neue Zaubersprüche anwählbar, sowie die verfügbaren stärker werden. Im Falle des gleich zu Beginn nutzbaren Stupor eine feine Sache, da man mit diesem eigentlich die meiste Zeit agiert. Denn er deckt die wichtigste von Harrys "Waffen" ab, um sich z.B. den Todessern zu erwehren. Dabei ist es spielerisch eigentlich immer gleich angelegt. Übernehmt ihr die Kontrolle über Harry, bekommt ihr ein Ziel vom Spiel vorgegeben. Dabei kann man eigentlich wenig falsch machen, da die Wege immer klar sind. Und selbst wenn man mal nicht weiß wohin die Reise gehen solle, gibt es per Plus Taste den Vier-Punkte-Zauber, der dann auf dem Boden eine Linie in die Richtung des Ziels zeigt. Man läuft so die Ziele ab und bekommt danach immer wieder neue Teilaufgaben, die aber in meinen Augen alles andere als Anspruchsvoll, geschweige denn Spannend umgesetzt sind. Dabei kommt dann auch mal Harrys Umhang zum Einsatz, der ihn Unsichtbar macht, und ihr dann in der First Person Perspektive agiert. Hier spielt dann auch mal Geschicklichkeit eine Rolle.

Denn oft muss man sich bestimmten Personen nähern, ohne entdeckt zu werden. Das passiert wenn euch herumlaufende Passanten berühren und die Tarnung aufdecken. Was mit Geduld aber auch kein Problem darstellt, da die Laufwege extrem gescriptet sind. Auch so ein Punkt, der wenig spannend gemacht ist. Noch am meisten Spaß kommt dann wirklich abseits der Adventure Einlagen in den Shooter Levels auf. Wählt man diese an, muss man alle verfügbaren spielen. Hier gilt es mal in reiner Shooter Manier durchzukommen und nur zu überleben, während in anderen auch mal die Schleichfähigkeiten genutzt werden müssen. Problem an den Shooter Levels ist aber dann immer wieder die Pointer Steuerung. Gerade wenn man von mehreren Seiten angegriffen wird, neigt man als Spieler nun mal dazu, die Remote etwas hektischer zu Bewegen. Hier also oft aus dem Bildschirm Bereich. Dann deckt man die Schwächen extremst auf und man schimpft mehr als man denkt über die Steuerungsumsetzung. Ich gebe unverhohlen zu, dass der erste Teil der Heiligtümer des Todes eines der Spiele ist, dass ich nicht durchgespielt habe. Mich hat irgendwann komplett die Lust verlassen und der wenig spannende Inhalt bietet mehr Frust als Lust. Nach einigen Stunden Spielzeit, in denen eigentlich nie Unterhaltung der positiven Art zu spüren war, stand mein Fazit fest. Da helfen auch die Herausforderungen nichts, die zwar auf das wesentliche zurechtgestutzt sind, aber auch hier allein durch die Pointer Steuerung ganz schnell den Reiz verlieren. Da gibt es selbst genug B-Shooter auf der Wii und selbst dem GCN, die viel mehr Spaß machen. Dafür muss ich mir keinen Harry Potter Titel holen. Selten dass ich das so deutlich sagen muss. Finger weg von diesem Spiel!

Grafik & Sound....

In das gleiche negative Horn bläst leider auch die Grafik. Auch hier reibt man sich doch mehr als man denkt die Augen, was die Entwickler auf der Wii hier als fesselnde und atmosphärische Grafik anpreisen. Speziell die Adventure Abschnitte und dabei vor allem die London Location sind äußerst dünn in Sachen Grafikpracht. Blasse und teils sehr grobe und detailarme Texturen, wären selbst auf dem GCN kein Problem gewesen. Egal ob das in den Straßen oder im Inneren der diversen Häuser zu sehen ist. Wirklich etwas besser sind viele der Shooter Level gemacht, speziell im Positiven die Industrieanlagen. Hier kommt dann zumindest etwas mehr Farb- und Detailfreude auf. Ansonsten ist die Grafik alles andere als erquickend bringt auch in Sachen Technik viele Macken mit. Die Kollisionsabfrage ist ungenau und oft genug bleiben die eigenen Geschosse an Kanten oder Vorsprüngen hängen. Was verwundert, da hier ein Deckungsfeature speziell dafür enthalten ist, mittels dem man per Taste an Objekten Deckung suchen kann. Über die Steuerung und damit ja auch indirekt das Kamera Verhalten lasse ich mich nicht mehr aus. Dieser schlechte Teil des Spiels wurde ja nun im Game Play Teil "gebührend" abgehandelt.

Das Beste im Spiel ist da noch der Sound, mit dem man ebenfalls versucht die etwas düstere Stimmung hinzubekommen. Das schafft man recht ordentlich, zumindest wenn man mal die Augen schließt und die dazugehörende Grafik nicht sieht. Gelungene Musikstücke, viele Effekte und eine zumindest ordentliche Sprachausgabe gehören somit zum besten Teil des Spiels.

Fazit....

Persönlich war ich den Harry Potter Spielen eigentlich immer recht zugetan. Speziell damals auf dem GCN, wo alles auch in Sachen Nintendo Umsetzungen begann, war dies sehr stark zu spüren. Was uns die Entwickler aber mit den Heiligtümern des Todes, zumindest im ersten Teil präsentieren, ist eigentlich ein richtiges Anti-Spiel. Hier macht eigentlich rein gar nichts richtig Spaß und selbst Momente, wo man denkt jetzt geht's ein wenig unterhaltsamer voran, kommt die Technik und macht alles wieder zunichte. Ein wenig spannendes Game Play, die Reduzierung auf ein bisschen Lauferei und Shooter Action sind eines Harry Potter Spiels eigentlich nicht würdig. Wenn man dann mit der Technik aber selbst diese Ansätze noch zunichtemacht, sollte man hier schnell den Umhang der Unsichtbarkeit drüber legen. Speziell die Sichtsteuerung über die Pointer Funktion ist mit das schlechteste, was man in der Form auf der Wii in die Finger bekommen kann. Frust und eine unausgereifte Umsetzung des Ganzen, begleiten euch das gesamte Spiel über. Hier bin ich echt gespannt, was der zweite Teil zu bieten hat. Eines macht mir allerdings große Hoffnung. Schlechter geht's eigentlich kaum noch. Es kann also nur besser werden…

 

+ Zauberspruch Vielfalt
+ Charakter Verbesserung
+ Musikuntermalung
+ Komplett deutsch/Synchro
- Unmögliche Pointer Steuerung
- Viel stupide Balleraction
- Grafisch äußerst dürftig
- Wenig Anspruch / Linear
- Technische Macken
- Kaum Harry Potter Amtosphäre

GRAFIK: 50%

SOUND/EFFEKTE: 64%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 30%

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