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Wii Hot Wheels Track Attack
 
 
Hot Wheels Track Attack - Wii
Matthias Engert (18.01.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Firebrand
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Wohl in jedem Kinderzimmer der jungen männlichen Spezies, haben irgendwelche Miniatur Fahrzeuge ihren Platz. Egal ob als Beispiel die Matchbox oder die Hot Wheels, alle haben ihre Fans und sind wohl kaum mehr wegzudenken. Das gleiche gilt auch für die virtuellen Ableger dieser Spielzeuge. Zumindest beim Thema Hot Wheels, die uns schon seit mehreren Plattform Generationen immer wieder begleiten. Das wir hier natürlich über Arcade Gameplay reden dürfte klar sein. Wer hier einen Simracer erwartet, an dem ist das Thema wohl komplett vorbei gegangen. ;-)) Aktuell sorgen gleich 2 Hot Wheels Titel auf den Nintendo Plattformen für reichlich Fahraction. Neben der Activision Variante buhlt die Version aus dem Hause THQ um die Gunst der Fans. Genau die schauen wir uns jetzt auch mal etwas näher an und sagen euch, ob man die echten Hot Wheels in den Schrank stellen kann.

Menus und die Story....

Interessant war für mich der Entwickler des Spiels. Zwar steht THQ ganz groß auf der Packung, verantwortlich für den Titel ist aber die Software Schmiede Firebrand. Seit den DTM Titeln gehören sie im Rennspiel Genre zu den besten Entwicklern in meinen Augen. Warum also sollte man sie nicht mal einen Arcade Racer machen lassen. Zunächst punktet der Titel mit den Rahmenbedingungen. Alle Bildmodi der Wii werden unterstützt und in Sachen Texten und Sprachausgabe, erwartet den Gamer ein komplett lokalisiertes Spiel. Beim Thema Speicherbelegung hält sich Track Attack angenehm zurück und beansprucht gerade mal 1 Seite im kostbaren Wii Speicher. Soundtechnisch bietet man dagegen nur normale Stereo Kost. Bis zu 4 Spieler dürfen an diesem Spiel teilhaben, wobei hier nur die Remote unterstützt wird. Finde es in dem Zusammenhang immer irgendwie lustig, wenn die Hersteller die Wii Wheel Unterstützung fett auf die Packung drucken. Als wenn das etwas Spezielles wäre. ;-) Aber na gut, wenn sie meinen. Auch wenn es im Spiel einen Kommentator und damit Erzähler gibt, eine Story bringt dieser und das Spiel nicht mit. ;-) Wie in so vielen Arcade Racern geht es auch hier einfach nur darum, in den vorhandenen Locations, die möglichen Events möglichst erfolgreich abzuschließen. Ein großes Hauptziel, sprich eine Meisterschaft oder ähnliches gibt es leider nicht. Was Track Attack bietet ist Event Gameplay ohne Ende.

Ohne großartigen Vorspann startet das Spiel. Marktschreierisch wird der Titel aus den Boxen geschmettert und man landet relativ fix auf dem Profil Bildschirm. Hier legt Ihr zunächst einen Namen fest und wählt ein Logo. Positiv das euch später über die Profilwahl in den Optionen auch die erzielten Erfolge kurz und bündig dargelegt werden. So sieht man, was alles noch zu tun ist. Das Hauptmenu bietet dann die eigentlichen Inhalte. 4 Punkte stehen zur Auswahl. Spielerisch gibt es hier den Einzelspieler und das Mehrspieler Gegenstück. Dazu kommt nun ein Strecken Editor, ohne den ein Firebrand Spiel scheinbar nicht auskommt. Hier hätte man sich diesen aber durchaus sparen können, da er nur einfache und simple Möglichkeiten bietet. Da boten selbst die DS Ableger der DTM Serie mehr. Letzter Punkt sind die Optionen, in denen man neben den angesprochenen Profilen auch den Sound und die Steuerung anpassen kann. Nicht ganz unwichtig, da man euch hier die Wahl lässt, mittels freier Bewegungen zu Lenken, oder dies per Steuerkreuz zu tun. Nach dem Testzeitraum kann man sagen, dass die Steuerkreuz Variante klar vorzuziehen ist. Aber darum und andere Dinge, kümmern wir uns nun im Gameplay Teil.

Das Gameplay....

Wirklich neu auf der Wii ist das Thema Hot Wheels beileibe nicht. Denn vor gut 3 Jahren zeigten die Macher der Ferrari Serie - Eutechnyx, dass man zumindest ein ordentliches Hot Wheels Spiel auf die Beine stellen kann. Von daher muss sich die aktuelle Ausgabe auch mit der älteren "Beat That" Version vergleichen lassen. Und wie sich zeigen sollte, gibt es schon einen klaren Sieger. Wie schon erwähnt dreht sich hier alles um das sogenannte Event Gameplay. Also in sich abgeschlossene Rennen in verschiedenen Varianten, bei denen es übergeordnet um die berühmt berüchtigten roten Flammensymbole und damit Münzen geht. Vielleicht so ein wenig das einzige wirklich große Ziel im Spiel. Knapp 500 davon kann man holen, die auch die Möglichkeit beinhalten, alle versteckten Fahrzeuge Freizuschalten. Denn von den im Spiel enthaltenen 36 Hot Wheels, die denen in der Realität existierenden nachempfunden sind, stehen euch zu Beginn nur wenige zur Verfügung. Wie leider vieles im späteren Verlauf des Spiels, sind diese aber nicht unbedingt schwer zu erspielen. Das Gameplay selber findet man im Einzelspieler Modus, wo man sich allein mit den CPU Gegnern messen kann. Wählt man diesen Punkt an, gelangt man zum Karten Bildschirm des Spiels. 4 verschiedene Locations bietet Track Attack, die in sich wiederum insgesamt 51 Events bieten. Alle schön versteckt, sind diese zum einen erst im Verlauf nutzbar und zum anderen muss man auch erst mal alle Orte im Spiel freifahren. Auch dies geschieht über das Erringen der roten Flammensymbole. Dabei steht es euch frei, die möglichen Events so zu fahren wie man das möchte und man ist nicht auf eine bestimmte Reihenfolge festgelegt. Das gefällt vor allem in der Hinsicht, das ungeduldige Spieler sich einfach an einem anderen Event versuchen können, wenn man doch mal irgendwo fest hängt. Denn neue Events schaltet man nicht frei, in dem man bestimmte Rennen in einer Reihenfolge gewinnt, sondern eben was euer Flammensymbol Konto sagt. Auf der anderen Seite erlebt man diesen Moment eigentlich höchst selten, da man schnell warm wird mit dem Spiel und Erfolge kaum ein Problem darstellen. Leider ein weiterer Kritikpunkt in Track Attack.

Wählt man eine der 4 Orte an, wechselt man dann in die Detailsicht und bekommt die möglichen Events als Punkte angezeigt. In 3 verschiedenen Farben werden diese dargestellt. Grün steht für gelöst, Gelb für gespielt, aber nicht mit Gold abgeschlossen und Rot steht für einen Neues oder vergeigtes Rennen. ;-) Abschließen kann man die Rennen alle mit den typischen Medaillen. So bringt dann auch nur Gold die maximal möglichen 10 Flammensymbole. Schade ist im Spiel das völlige Fehlen von Meisterschaften. Hätte sich durchaus mal angeboten. Etwas das die Konkurrenz unter anderem ja bietet. Ok, wir haben uns für ein Rennen entschieden, so wird uns immer angezeigt um welchen Modus es sich handelt. Ähnlich vielen anderen Arcade Spielen teilt sich die Rennaction in mehrere Varianten. Da gibt es die reinen Rennen über 3 Runden, mit dem Ziel möglichst Erster zu werden. Dazu kommt das Eliminator Rennen, ohne das mittlerweile kaum noch ein Racer auskommt, reicht über Time Trial Action, den Münzsammler Modus und die Checkpoint Variante. Abgesehen vom Münzsammler geht die Fahraction dabei immer auf den regulären Strecken vonstatten. Beim Münzsammler geht es darum die blauen Flammenvarianten nach Zeit einzusammeln, wobei dies in abgeschlossenen Arealen geschieht. In den normalen Rennen findet man diese aber auch verteilt auf den Strecken zum Einsammeln. Hintergrund ist das hier enthaltene Tuning Feature, bei dem man die Hot Wheels verbessern kann und mittels der blauen Symbole bezahlt. Bei 36 Hot Wheels und einem dauernden Fahrzeug Wechsel, also nicht verwunderlich, dass man diese blauen Symbole immer wieder aufs neue holen kann. Bevor nun ein Rennen startet, gelangt man zur Fahrzeugwahl. Über mehrere Bildschirme verteilt, kann man sich hier für einen der Hot Wheel Vertreter entscheiden. Zumindest wenn man ihn Freigeschaltet hat. Als Zusatz gibt es hier die angesprochene Tuning Option. In 4 Eigenschaften wie Speed oder Beschleunigung kann man die Fahrzeuge dauerhaft verbessern und zudem auch farblich verändern. Gerade für jüngere Spieler natürlich genau das Richtige, wenn sie ihre Kisten ein wenig pimpen können. Allerdings muss man anmerken, dass die Möglichkeiten nicht sonderlich zahlreich sind.

Ist alles eingestellt, beginnt die eigentliche Rennaction und ich stelle euch das Gameplay und die Steuerung anhand eines normalen Rundenrennens vor. Gefahren werden diese über 3 Runden. Dabei könnt Ihr die Rennen aus 2 verschiedenen Viewpoints erleben und habt es mit 5 CPU Gegnern zu tun. Leider nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass schon Beat That zumindest derer 6 bot. Beim Thema Steuerung gibt es nun 2 ganz klare Welten. Zunächst ist diese sehr einfach gehalten und in beiden Setups bis auf die Lenkung gleich. Die Taste 2 steht für Gas, 1 für Bremse und B aktiviert den enthalten Boost. Mittels Minus Taste könnt ihr zudem die Viewpoints durchprobieren. Einzig bei der Lenkung gibt es Unterschiede. Bei beiden wird die Remote natürlich für quer gehalten. Danach kann man die Fahrzeuge Wii Wheel like per freier Bewegung steuern, oder in der zweiten Variante mittels Steuerkreuz. Hier zeigt sich schnell, das die altertümliche Kreuz Variante die bessere ist. So wie man es von Firebrand gewöhnt ist, bietet auch Track Attack eine jetzt actionlastige Driftlenkung. Diese spielt sich aber in meinen Augen nur mit dem Kreuz auch so wie man das erwartet. Mit den freien Bewegungen lenkt das Fahrzeug oft zu extrem, was dem Ganzen ein wenig den Spaß nimmt. Mit dem Kreuz geht das wunderbar von der Hand und man wird sehr schnell warm mit der Steuerung. Bedingt durch das sehr schnelle Scrolling und den hohen Gamespeed, kommt man so auch gut und kontrolliert durch die einzelnen Events. Beherrscht man die Steuerung, was wie schon erwähnt schnell passiert, hat man wenig Probleme sich an die Spitze zu setzen und die Rennen auch zu gewinnen. Dazu trägt die leider auch schwache CPU KI bei, die wenig Anlass zu Freudensprüngen gibt. Liegt einem als Spieler auch noch die Strecke, ist es z.b. kein Problem mit 20 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Wohlgemerkt in einem Arcade Racer mit Rundenlängen von maximal 1 Minute. Da passt leider das Verhältnis nicht ganz.

Den meisten Anspruch bieten da kurioserweise die Time Trial Events, bei denen manchmal Zehntelsekunden über Gold entscheiden. Die Strecken selber bieten genug Möglichkeiten sich auch mal zu verzetteln. Speziell wenn man mit der freien Bewegung agiert. Oft verwinkelt und nicht sonderlich breit, bringen sie mit Loopings, weiten Sprüngen und abgedrehten Objekten auf den Strecken wenigstens das Hot Wheels Feeling mit. Dazu sind sie gespickt mit diversen Symbolen, die bis auf den Beschleuniger nur negative Fahraktionen auslösen. Aber auch die kann man umfahren, so das die Rennen zwar kurzweilig von den Strecken her sind, aber in Sachen Gegnerschaft wenig Anspruch bieten. Mit der Zeit fährt man nur weiter, um die Fahrzeuge freizuspielen, oder um alle Events anwählbar zu machen. Das ist ein wenig Schade, da man mit dem Hot Wheels Thema viel mehr machen könnte. Bin hier direkt mal ein wenig enttäuscht von Firebrand und Track Attack hat für mich einen recht oberflächlichen Beigeschmack. Wenn es wenigstens noch ein paar Spielmodi gegeben hätte, oder eben einige Meisterschaften. Man würde auch wesentlich länger dran sitzen. So reicht ein längerer Abend und eine Spielsession von 4-5 Stunden und man hat alles mal gesehen, ohne das es einen echten Wiederspielwert hat. Wenn überhaupt ist der Titel für die ganz junge Hot Wheels Fan Gemeinde interessant. Hier kann die simple Mischung aus ein bisschen Tuning, dem Pimpen und Rennaction noch punkten. Ältere Gamer mit Hang zu diesem Thema sollten zum älteren Beat That greifen.

Grafik & Sound....

Grafisch bringt das Spiel etwas überdrehte Farbspielereien mit. Man merkt das die Entwickler das Spiel etwas zu sehr auf satte Farben und grelle Effekte trimmen wollten. Wer auf einem ordentlichen LCD oder Plasma spielt, bekommt dies durchaus zu spüren. Sieht zwar oberflächlich nicht so schlecht aus, ist in der Empfindung in meinen Augen etwas zu viel des Guten. Wobei dies aber auch Geschmackssache ist. Die Umgebungen sind ordentlich gestaltet, auch was die Details angeht, ohne aber jetzt Bäume auszureißen. Speziell wenn es in Loopings zur Sache geht, hat man dafür eh kein Auge mehr. Hier wird dann auch die Background Grafik einfacher. ;-) Auf alle Fälle ist das Scrolling sehr sauber und die Framerate bleibt eigentlich immer stabil. Punkten können auch die Proportionen und viele Gestaltungen der Hot Wheels. Man erkennt wirklich sehr viele Modelle auch wieder.

Beim Sound könnte man in manchen Rennen auch denken, der Entwickler hätte ein paar Aufputschmittel geschluckt. Satte Rhythmen der etwas härteren Gangart heben schon ein wenig den Nervpegel beim Spieler. Kommt einem so vor, als hätten sich die Entwickler von Prodigy inspirieren lassen. Ist oft etwas hart an der Grenze wie ich finde. Schwach sind dagegen die Effekte und vor allem die Motorengeräusche. Spätestens wenn die Kisten an den Begrenzer kommen, und das passiert oft genug, nervt der monotone Dauerton sehr schnell. Auch der Sprecher ist nicht das gelbe vom Ei. Zwar immer enthusiastisch und voller Attacke in der Stimme, wirkt das Thema nach einigen Rennen arg künstlich und aufgesetzt.

Multiplayer....

Auch der Multiplayer trägt nicht wirklich zu einer Verbesserung des Gesamtendrucks bei. Lobenswert ist hier die Technik, die auch bei voller Mitspielerzahl konstant hohen Speed bietet. Zwar gibt es hier nur 2 Viewpoints, aber mehr braucht man auch nicht. Gefahren werden können alle Events auch mit menschlichen Spielern. Zumindest bis auf den Münzsammler. Schade und halt der große Negativpunkt hier, ist das völlige Fehlen von CPU Gegnern. Und ohne die sollte sich in der heutigen Zeit eigentlich kein Rennspiel mehr auf eine Konsole trauen. Auch hier gilt. 2 ganz junge Sprösslinge mögen damit Spaß haben. Alle anderen finden weit mehr und viel bessere Alternativen auf der Wii.

Fazit....

Hot Wheels Track Attack ist leider ein Enttäuschung auf der Wii. Gerade vom Entwickler Firebrand hätte man durchaus mehr erwarten dürfen. Es gibt zwar schon einige gute Ansätze im Spiel, die sich z.b. in kurzweiligen Arcade Strecken und einer gelungenen Steuerkreuz Lenkung zeigen. Dennoch überwiegen leider die Negativpunkte. Und die sind dann meist auch sehr einschneidend. Leider ist das Spiel im gesamten zu Kurz und zu Leicht. Ein paar Stunden reichen aus um alles gesehen zu haben, ohne das die Lust auf ein erneutes Spielen vieler Rennen steigen würde. Dazu ist der Tiefgang einfach zu schwach und die Gegner KI auf sehr seichtem Niveau. Nur simple Eventrennen sind zu wenig. Ein paar alternative Spielmodi oder Meisterschaften hätten es ein dürfen. Die angepeilte Zielgruppe im ganz jungen Alter wird mit dem Titel Spaß haben. Alle anderen verpassen hier nichts auf der Wii.

 

+ Steuerung mit Steuerkreuz
+ 36 Hot Wheels
+ Saubere Framerate
+ Verschiedene Spielmodi
+ Tuning Möglichkeit
+ Komplett Deutsch
- Steuerung per Freier Bewegung
- Zu wenig Inhalt
- Insgesamt zu Leicht
- Schwacher Strecken Editor
- Monotone Motorengeräusche

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER: 48%

GESAMTWERTUNG: 59%

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