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Wii Kung Fu Panda
 
 
Kung Fu Panda - Wii
Kilian Pfeiffer (23.10.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: Activision
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-8
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Der Panda hat das Kämpfen anscheinend auch nicht auf der Wii verlernt und tritt auf Nintendos Flaggschiff nochmals einen Deut überzeugender auf, als auf der tragbaren Handheld-Konsole. Wie das zu schaffen ist? Ganz einfach: Man steckt Detailliebe in’s Spiel, würzt das Ganze mit einem bewährten Gameplay, salzt mit einigen netten Action-Einlagen und schon kann es an’s Bewerten gehen. In der Tat ist „Kung Fu Panda" eine richtig runde Sache, selbst trotz einiger Design-Macken, wie zum Beispiel mancherorts „fehlender" Synchronsprecher oder einer etwas ungenaue Kollisionsabfrage. Vielleicht habt Ihr den Film im Kino verfolgt und seid gespannt auf die spielerische Umsetzung? Hier erfahrt Ihr, ob Ihr zugreifen könnt!

Menus und die Story....

Wie schön es doch manchmal ist, sich in die Haut eines Tieres zu schwingen und mächtig auf den Putz zu hauen. Gesagt, getan – der Panda dient in unserem Fall als optimales „Versuchskaninchen", die unzähligen Widersacher platt zu machen, besser gesagt, sich vorzunehmen, jene zu plätten. Denn nur der Drachenkrieger scheint auserwählt zu sein, und ob Po auch wirklich ein solcher ist? Zunächst wissen wir es nicht, werden es aber im Laufe des Spieles erfahren. Kennt Ihr bereits den Film, wisst Ihr sowieso schon Bescheid. Dennoch wollen wir nicht zu viel vorneweg nehmen, denn der eine oder andere will sich ja immerhin überraschen lassen.

Nicht nur, dass Ihr in Singleplayer-Manier mit einem anständigen Gameplay belohnt werdet, nein, auch der Modus für bis zu vier Spieler ist nicht schlecht und glänzt durch seinen Abwechslungsreichtum. Zunächst gibt es aber zu sagen, dass auch Freunde fetter Bonus-Contents belohnt werden – durch das Sammeln von grünlich schimmernden, oftmals gut versteckten Münzen schaltet Ihr Mehrspieler-Levels frei, holt Euch neue Charaktere in die eigene Riege oder habt die Erlaubnis, Euch kurze „Charakter-Studien" anzusehen. Ein Appetizer lässt Fans von „Madagascar" in höchsten Tönen mit der Zunge schnalzen, denn auch zu dessen Nachfolger liegt ein Trailer bei. Alles zu finden auf dem Hauptmenu.

Das Gameplay....

„Kung Fu Panda" ist ein waschechtes Action-Adventure, das größten Wert auf unzählige Hau-drauf-Einlagen legt. Allerdings wartet auch Plattform-Action auf unseren Protagonisten, die in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden bestritten werden darf. Im späteren Spielverlauf kann es also trotz des einfachsten Grades zu einigen haarigen Szenen kommen, die selbst Jump’n Run-Könige vor eine Herausforderung stellen. Doch zunächst lernt der Spieler in kleinen Schritten wie sich Po durch die Landschaften steuern lässt, dass er ein gewiefter Kletterer ist, ebenso ein Meister der Panda-Rolle. Po kann mit optional aufnehmbaren Waffen um sich schlagen, seine Gegner wie Wurfbälle in der Gegend herumwerfen oder mithilfe seiner mächtigen Bauch-Attacke Bodenerschütterungen hervorrufen und nahestehende Gegner in Mitleidenschaft der schmerzenden Superangriffe ziehen. Po, der scheinbar unbewegliche, dickbäuchige Panda ist ein Meister der Akrobatik – allein sein artistisch anmutender Doppelsprung zeugt davon, ebenso die leichten sowie schweren Wutangriffe, die mit seinen starken Pranken ausgetragen werden. Wenn zusätzlich noch gleichzeitig die Wii-Fernbedienung schwingt, ist das Glück perfekt, ebenso landet der gewünschte Schlag dann mitten im Ziel.

Und da Po ein angesehener Kämpfer werden will, um präzise zu bleiben DER Drachenkämpfer, hat er ein bisschen mehr auf dem Kasten als bloß lieb auszusehen. Eine Chi-Anzeige, die bei gefülltem Status bestmögliche Spezialfertigkeiten zulässt, will immer prall gefüllt sein. Dies gelingt durch das K.O.-Schlagen unzähliger Bösewichter oder eben das Einsammeln von blau glänzenden Chi-Objekten, die großzügig in der Gegend verstreut liegen. Damit kann unser Panda dann heftige Sprintattacken durchführen, Angriffe auf Maximalkraft aufladen und in einem ehrerbietenden Stoß entladen. Ausschau solltet Ihr nach Münzen nehmen, denn jene wertvollen „Begleiter" sind dafür verantwortlich grundlegende Attribute und spezielle Panda-Techniken anwenden zu können. Jedes der insgesamt 17 zu steigernden Attribute darf in vierfacher Weise aufgelevelt werden, erst dann habt Ihr die maximale Lebensenergie, könnt maximal angreifen oder so weit wie niemals zuvor werfen. Ab und an geht es auch an einem riesigen Katapult zu Werke. Treffgenauigkeit ist dort gefragt!

Was vor allem Spaß bereitet sind die Plattform-Einlagen, seien es punktgenaue Sprünge, das Wolken-Springen oder rasante Rollpartien über steiniges Gelände. In dieser Hinsicht bietet „Kung Fu Panda" wirklich viel, auch wenn die Gesamtspielzeit mit rund acht Stunden nicht gerade die größte ist. Bis Ihr beim Endkampf angelangt seid, ist der Launepegel aber relativ hoch, nicht zuletzt wegen der Abwechslung im Spiel. Endgegnerkämpfe werden zum einen in guter alter Prügelmanier ausgetragen oder aber indem Ihr im korrekten Moment die Wii-Controller in eine vorgegebene Richtung schwingt. Manchmal gar nicht so einfach, dafür jederzeit fordernd und der gelungenen Lizenz entsprechend. Chronologisch korrekt reiht die Storyline aus dem Film bekannte Szenen aneinander, oftmals kommen aber auch vollkommen neue Charaktere und Szenarien zum Tragen, was schlussendlich auch für all diejenigen interessant sein dürfte, die den Streifen noch nicht gesehen haben.

Grafik & Sound....

Optik ist nicht alles, aber manchmal mehr als es einem lieb wäre. „Kung Fu Panda" überzeugt auf jeden Fall durch seine Detailverliebtheit, die abwechslungsreichen Schauplätze, die hübschen, etwas behäbig wirkenden Bewegungen des Protagonisten, aber auch durch seine Atmosphäre, die den Blockbuster-Film perfekt widerspiegelt. Schade, dass keine gerenderten Animationen zwischen den einzelnen Levels das Auge verwöhnen. Hier ist dann eher das Bonus-Content-Menü gefragt, welches Euch genau solche Eindrücke vermittelt. Dennoch kann man bei der Grafik von keinem Quantensprung sprechen – letzten Endes hätte man das Abenteuer in vorliegender Weise auch auf dem Gamecube veröffentlichen können, denn die Texturen sind – beinahe schon gewöhnlich für ein Lizenzspiel – matschig und verschwommen, auch Clipping-Fehler treten immer wieder auf dem Bildschirm auf. Das ist bedauerlich und dürfte heutzutage, vor allem hinsichtlich der Next-Gen-Konsolen, nicht mehr passieren.

Beim Sound gibt es ebenso Negatives zu berichten. Häufig werden eigentlich mit Sprache unterlegte Textpassagen zeitlich nicht korrekt oder überhaupt nicht ausstaffiert. Das ist eindeutig schlampige Programmierweise und so nicht hinnehmbar. Dafür sind die Synchronsprecher – wenn sie denn mal sprechen ;-) – ziemlich professionell. Allerdings – und das ist untypisch für eine Umsetzung zu einem Animationsstreifen – kann die Musikuntermalung nicht jederzeit überzeugen, wenngleich chinesisch angehauchte Melodien und viele Effekte für ein actionreiches Atmosphäre-Erlebnis sorgen.

Multiplayer....

Mit dem Wurfgeschütz Ziele abknallen oder in einer furiosen Vier-Spieler-Hatz prügeln was das Zeug hält – Möglichkeiten, die nur der Multiplayer von „Kung Fu Panda" bietet und die durchaus für zwischendurch Spaß machen. Im Team-Spiel beschützt Ihr einen Hasen vor dessen Exekution oder befindet Euch auf der Hut vor den todbringenden Schlägen eines Gorillas. Selbst eine Art „Memory"-Spiel befindet sich auf der Spieledisc. Somit steht dem Gruppenspiel also nichts mehr im Wege.

Fazit....

„Kung Fu Panda" macht als Lizenz-Titel eine angenehm anständige Figur, ist es dies doch vor allem das Gameplay, das bis zuletzt überzeugt, auch wenn es immer mal wieder kleinere Ungereimtheiten mit der Steuerung oder der Kameraperspektive gibt. Die Prügel- und Plattform-Action ist kreativ umgesetzt worden, detailverliebt und aufgrund der unzähligen Power-Up-Möglichkeiten zu keinem Zeitpunkt langweilig. Als Fan des Films kann man ohne Bedenken zugreifen und muss nicht annehmen, die Katze im Sack zu kaufen. „Activision" hat mit Pos Abenteuer eine durchgehend gute Umsetzung geschaffen, die wir Euch an’s Herz legen können, sofern Ihr für derartige Spielprinzipien empfänglich seid.

 

+ Implementierung der Steuerung
+ atmosphärisch dicht
+ inhaltlich guter Multiplayer
+ abwechslungsreiches Gameplay
+ sympathische Charaktere
+ komplett dt. Sprachausgabe
+ Bonus-Content
- technisch teils schwach
- keine allzu lange Spielzeit
- Steuerungserkennung

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 75%

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