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Wii Kirby und das magische Garn
 
 
Kirby und das magische Garn - Wii
Matthias Engert (02.03.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Nintendo/Good Feel
GENRE: Action Jumper
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 31 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-8
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Verfolgt man im Internet, oder auch persönlich diverse Diskussionen rund um das Thema Spiele an sich, kristallisiert sich immer ein wichtiger Fakt heraus. Dem Thema Technik und Grafik wird oftmals mehr Bedeutung beigemessen, als dem Punkt Gameplay. Natürlich sind Erstgenannte wichtige Bestandteile eines Spiels, aber was nützt mir das schönste Spiel, wenn der Inhalt einen zum Gähnen bringt. Dazu kommt heutzutage oft der Fakt, dass die Entwickler keine kommerziellen Flops mehr machen dürfen. Also setzt man auf Altbewährtes und lässt manche sicherlich frische Spielidee lieber in der Schublade. Glücklicherweise gibt es sie aber noch, die Titel die einfach anders sind und den Spieler mit neuen frischen Spielideen bei Laune halten. Auch wenn nicht immer alles ein Hit wird in diesem Bereich, dennoch ist gerade Nintendo dafür bekannt, hin und wieder solche Ideen umzusetzen und sich eben nicht beirren zu lassen. Kirby und das magische Garn ist genauso ein Titel. Zwar ist der Hauptakteur alles andere als Unbekannt, dafür haben ihn die Entwickler hier in ein Spiel gepackt, das nicht nur ungewöhnlich aussieht, sondern sich auch so spielt. Aber auf eine sehr erfrischende und unterhaltsame Weise, wie ich finde. Was mich zu dieser Meinung bewegt, erfahrt Ihr im folgenden Test.

Menus und die Story....

Es wurde ja auch im Vorfeld schon vieles über den Titel geschrieben. Dabei nicht immer nur Positives. Wie sich zeigen sollte, ist das magische Garn ein Spiel, bei dem man sich wirklich selber ein Bild machen muss, um das große Ganze auch wirklich einschätzen zu können. Verantwortlich ist neben Nintendo und HAL auch die Firma Good Feel. Auch wenn man bei einem Spiel wie diesem immer schwer einschätzen kann, wer eigentlich den Hauptanteil am Spiel hat. Sie werden gerade bei den Spielideen wohl schon einen gehörigen Anteil haben. Denn das Gameplay ist schon mehr als ungewöhnlich, dass kann man hier schon klar festhalten. Beim reinen Drumherum geht man zunächst gewohnte Wege. Wahlweise allein oder auch zu zweit kann man hier das Abenteuer bestreiten. Das Ganze in allen Bildmodi der Wii Hardware, übernimmt hier die Steuerung nur die Remote. Da auch Kirby das Thema 2D bedient, reicht diese Steuervariante auch völlig aus, auch wenn die Remote auch mal Pointer genutzt wird. Speichertechnisch benötigt ihr satte 31 Seiten für ein Savegame und dürft das Abenteuer komplett in Deutsch erleben. Eine ganz besondere Überraschung erwartet den Spieler zusätzlich in diesem Bereich. Denn durch einen Geschichten Erzähler, werdet Ihr im Verlauf über die Story auf dem laufenden gehalten. Auch dies ist ungewöhnlich gemacht und wird hier und da noch mal ein Thema im Test sein. Die Geschichte selber entführt Kirby und seine Fans nicht mehr nur ins Dream Land, sondern hier spielt das ominöse Stoffland die Hauptrolle. Wie der Name schon sagt, besteht diese Welt komplett aus Wolle und Garn. Der schurkische Zauberer Grimmgarn versetzt Kirby in das aus Textil bestehende Stoffland und verwandelt auch ihn selbst in ein Woll-Wesen.

Außerdem richtet er ein wüstes Chaos an, indem er die Nähte auftrennt, die das Land zusammenhalten. Zum Glück findet Kirby in dem tapferen Prinzen Plüsch einen Begleiter, mit dem er sich aufmacht, Stoffland zu retten. Wobei das nur für den 2 Player Modus gilt. Allein fegt Ihr nur mit Kirby durch das Stoffland. Diese etwas wirre Geschichte passt recht gut zum Spiel selber. Dabei ist der reine Spielstart zunächst recht simpel und suggeriert bei einem flüchtigen Blick auf das Ambiente, einen mehr als kindlichen Titel. Diesen Eindruck bekommt man zwar das ganze Spiel über, ein Kindertitel ist das magische Garn deswegen aber noch lange nicht. Das Hauptmenu an sich bedarf keiner großen Erklärung. Ihr könnt hier einzig wählen ob Ihr allein oder mit einem Mitspieler loslegen wollt. Eigentlich unnötig, da man später vor jedem Levelstart erneut gefragt wird, wie viele Spieler an den Start gehen sollen. Optionen und dergleichen findet man hier gleich gar nicht. Nach der Spielerwahl legt Ihr eines von 3 Profilen an, das euch bei jedem Spielstart auch den Fortschritt in Prozent anzeigt. Danach beginnt auch schon das eigentliche Spiel, dem wir uns nun etwas intensiver widmen wollen.

Das Gameplay....

Denn nun zum eigentlichen Spielstart erlebt der Spieler eine der zahlreichen Überraschungen. Neben dem ungewöhnlichen Grafikstil des Spiels, gibt sich der Geschichten Erzähler zu erkennen. Oder besser mit dem, was er von nun an das gesamte Spiel über tut. Während vor euch im Grafikstil abgehaltene Sequenzen ablaufen, erzählt ein Sprecher im Hintergrund die Geschichte, die irgendwie sehr schön gemacht ist. Technisch eigentlich alles recht simpel, erzeugen diese Momente immer irgendwie so ein wenig das Gute Nacht Geschichten Feeling. Genau so, als wenn jemand aus einem Buch vorliest. Dazu die niedlich gemachten Sequenzen, erzeugen ein ganz spezielles Feeling. So werdet Ihr also hier zunächst Zeuge, wie die Geschichte um das Stoffland beginnt und findet euch am Ende dieser einführenden Sequenz auch sogleich in dieser Welt wieder. Stoffland besteht dabei aus insgesamt 8 verschiedenen Teilen, die zu Beginn aber nicht begehbar sind. Und am Ende, sofern man Stoffland wieder zusammen gesetzt hat, wartet eine ganz besondere Überraschung auf den Kirby Fan. Nur der Ausgangpunkt Filzingen ist zunächst anwählbar. Dient hier wie eine Art Zentrale, von der aus man zu den verschiedenen spielerischen Aktivitäten gelangt. Hier stellt sich mit dem Charakter Willi Webstuhl, ein weiteres Puzzle Teil im Gameplay vor. Denn er erklärt euch zunächst einige Grundlagen und darf auch so ein wenig als der „Bürgermeister" angesehen werden. Er zeigt euch, das Filzingen mehr bietet, als nur zu den eigentlichen Spielwelten zu gelangen. Neben einem kleinen Tutorial Level, findet der Spieler hier zu Beginn das sogenannte Filzhaus. In der Ausgangsform findet man darin Kirbys eigene und eine weitere, noch leerstehende Wohnung. Hintergrund ist hier ein wenig das Animal Crossing Gameplay.

Im Spielverlauf kann man später eine Unmenge an Items in Form von Möbeln und anderen Ausstattungsmerkmalen für die eigene Bude kaufen. Je mehr um so besser und man darf damit Kirbys Wohnung auch Einrichten. Dazu kommen mit der Zeit ein paar Freunde des guten Willi Webstuhl dazu, die in Form zweier weiterer Läden, das Angebot dafür noch erweitern. Aber selbst das war noch nicht alles. Geht man zu Beginn man schnell in die leerstehende Wohnung, sieht man das dort schwarze Flecke zu sehen sind. Dorthin passen dann ganz bestimmte Möbel und Ausstattungsgegenstände. Setzt man die passenden ein, zieht ein weiterer Charakter ein. Dieser sorgt dann auch für Minispiel Gameplay, abseits des Hauptspiels und ermöglicht es Willi Webstuhl eine Etage drauf zu packen. Wieder neue und leerstehende Wohnungen, sollte man also schon versuchen alle diese Items in den späteren Leveln zu finden. Aber wir wollen dem Thema hier nicht vorgreifen. Weiterer Punkt ist das Lager hier in Filzingen. Dieses ist eher für die Statistiker und geht auch als Bonus Abteilung durch. Denn hier bekommt Ihr für viele verschiedenen Rubriken und erspielbare Secrets in Prozent angezeigt, wie viel ihr davon schon geholt habt. Ebenso kann man sich die erspielten Musiken und Sequenzen jederzeit noch mal zu Gemüte führen. Aber ehe man hier alles gefüllt hat, steht das eigentliche Hauptspiel an. So wird euch kurz nach dem Start, mittels eines magischen Garns, die erste der kommenden Welten freigeschaltet. Hat man mehrere Welten zur Verfügung, kann man diese auch per Minus Taste schnell erreichen. Ansonsten betritt man die eigentliche Welt, die erneut einen Gebietsbildschirm offenbart. Nichts anderes als die Level innerhalb der Welt, die man ebenfalls schon in der 2D Jumper Art durchqueren kann. Aber wie sollte es anders sein, schön nacheinander. Dabei bestehen die Welten aus einer bestimmten Anzahl an normalen Action Leveln, 2 Bonus Leveln und dem obligatorischen Endboss. Erst wenn man diesen besiegt, schaltet man ein weiteres Stück des magischen Garns frei und kann so die nächste Welt entern.

Der Weg auf dem man dieses nun als Spieler angeht, zeigt ein sehr ungewöhnliches Gameplay, dass mit Kirbys früheren Abenteuern nicht mehr soviel gemein hat. Das Thema Saugen spielt hier keine Rolle mehr. Dafür aber das Thema Verwandlungen, das hier aber anders umgesetzt ist. Was mir persönlich dabei sehr gut gefallen hat, ist die Anzahl an Spielzielen, die man als Spieler erledigen kann, will oder auch muss. Nur ein Grund für den überraschend hohen Widerspielwert. Zu Beginn einer Welt ist eine der Türen zu den Leveln geöffnet. Alle anderen spielt man nach und nach frei. Hier greift eines der Spielziele. Schließt man ein Level ab, bekommt man einen sogenannten Flicken. Mit diesem öffnet man im Spielverlauf die folgenden Level, um schlussendlich die Tür zum Boss freizulegen. Nur über ihn gelangt man zu den Bonusleveln. Anhand des ersten Levels möchte ich euch mal die Grundlagen des Gameplays erklären. Macht euch auf ein wirklich ungewohntes Spielerlebnis gefasst. Wie alles im Spiel, geht es hier in 2D zur Sache. Von daher überrascht es nicht, dass man nur per quer gehaltener Remote agiert. Reicht vollkommen aus und entfaltet die Möglichkeiten über die Leveldesigns und nicht über zig Moves, die Kirby so drauf hat. Das erste was dem Spieler auffällt ist dabei die Tatsache, das alles im Spiel mittels Garn umgesetzt ist. Kein vollen Körper, sondern meist nur durch Garnlinien gestaltet. Das bringt schon mal ein Feature zum Vorschein. Denn viele Gameplay Ideen beruhen darauf, das Objekte und Charaktere ganz simpel verformbar sind. Simpel gesagt, als wenn man einen Schnürsenkel aufzieht. Dadurch erlebt man eine hohe Anzahl an ungewöhnlich Animationen, welche die Level unverwechselbar lebendig machen. In seiner Grundform läuft man via Steuerkreuz nach links und rechts und kann mit der 2-Taste springen. Ein erneuter Druck in der Luft lässt ihn kurzzeitig schweben. Drückt man zweimal hintereinander die Richtung, verformt sich der Held zum Auto und erhöht dadurch sein Tempo. Klar das man damit z.b. auch weitere Sprünge abdeckt. Weiterhin kann sich der kleine Racker Ducken, an Leitern klettern und einmal in der Luft, sich via Kreuz unten, auch zu einem Gewicht verwandeln, um mit Tempo und Wucht nach unten zu fallen. Das sind zumindest mal die einfachen und auch ausreichenden Aktionen, wenn es um normales Vorankommen geht. Nur ist eben in diesem Spiel wenig normal.

Also muss es ja ein paar weitere Dinge geben. Der wichtigste Punkt ist dabei die Funktion der 1-Taste. Damit aktiviert ihr den sogenannten Garnhaken. Sieht aus wie eine Peitsche in Aktion und erinnert ein wenig an Castlevania, erlaubt es Kirby aber nach allen möglichen Dingen zu greifen, zu nutzen und zu verändern. Alles auf eine sehr gelungene Art. Ein par einfache Beispiele sollen euch das System verdeutlichen. Dabei darf man eben nicht vergessen, dass auch der einbeziehbare Hintergrund aus Stoff besteht. Darauf baut das Spielerlebnis auf. So sieht man z.b. im Stoffhintergrund wie ein Art Fenster, der eher einem Flicken ähnelt. An dessen oberer rechten Ecke ist ein Greifpunkt zu sehen. Per 1-Taste benutzt Ihr Kirbys Haken. Hält man die Taste gedrückt, zieht er diesen Flicken wie eine Tapete von der Wand und man legt z.b. eine Tür oder eines der sammelbaren Items frei. Weiteres einfaches Beispiel sind Reißverschlüsse, wo auch mal der komplette untere Teil wegfällt. Dabei ist es völlig egal ob sich Kirby zu Lande, zu Wasser oder in der Luft befindet. Sein Haken ist Allwettertauglich. ;-) Zweite Variante hat dann z.b. auch mit Gegnern zu tun, die auch dieses Spiel natürlich bietet. Mittels Haken kann er diese einwickeln und über seinem Kopf auch als Geschoss verwenden. Alles was nicht irgendwie niet- und nagelfest ist, kann man nutzen und die Entwickler machen reichlich Gebrauch davon. Allein Wege durch die Level sind mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten machbar. Es gibt hier z.b. Blöcke aus reinem Garn und Tuch. Kann man die Garnvarianten einfach Auftrennen, muss man die Tuchvarianten mit etwas beschießen. So sind die ersten Level vor allem seichte Jumper, die euch das System näher bringen sollen und man erlebt viele kleine Aha Momente. Denn vieles hat man so noch nie gespielt und ist oftmals einfach mal etwas anderes. Ihr springt so z.b. von Etage zu Etage, schwingt euch via Haken an entsprechenden Knöpfen durch die Gegend, oder zieht Stoffteile wie Vorhänge auf und zu. Allein dadurch erreicht man schon ein interessantes Spielgefühl. Aber das ist dann auch wirklich nur die Grundlage. Motiviert wird der Spieler durch die Spielziele und auch das Thema Score.

Oberhalb im Screen sieht man eine sogenannte Perlenleiste. Eigentlich vergleichbar mit Münzen aus anderen diversen Jumpern, ergeben diese am Ende unter anderem eine Medaille. Des Weiteren dienen sie hier als Lebensenergie. Denn unverwundbar ist der kleine Racker ja nun keineswegs. Macht Ihr einen Fehltritt oder Gegneraction trifft euch, verliert ihr sofort den Hauptteil eurer Perlen. Diese fallen dann im direkten Umkreis um euren Charakter auf den Boden. Diese kann man schnell wieder einsammeln, so das eigentlich gar nichts passiert. Das ist zumindest der Idealfall. Anders herum kann man bis kurz vor ein Levelende mit voller Leiste unterwegs sein und freut sich schon auf die angezeigte Goldmedaille, um dann doch noch von irgendwas erwischt zu werden. Es gibt in den Leveln auch mehr als genug Schluchten und Möglichkeiten, selber nach unten zu fallen, oder eben auch die Perlen zu verlieren. Bei einem eigenen Fehltritt, werdet ihr dann ein paar Meter zurück gesetzt und könnt das Spiel fortsetzen. Von daher gibt es also kein Leben Feature, oder Rücksetzpunkte. Ein flüssig spielbares System ohne Frustgefahr. Zweites großes Spielziel sind die angesprochenen Möbel und Ausstattungsobjekte. In Kisten oder mal hinter den angesprochenen Flicken versteckt, zeigen diese Verstecke auch schnell, das die Level alles andere als Linear sind. Es geht nach allen Richtungen, ohne das man als Spieler sofort alle Ecken der Level gleich entdeckt. Was dabei gut gefällt, das man hier von Anfang an alle Moves schon zur Verfügung hat. Wieder muss man dabei das Leveldesign ansprechen, das Upgrades und ähnliche Charakterentwicklungen gar nicht nötig macht. Wobei diese natürlich mit jeder Welt kniffliger und ausladender werden. Denn bieten schon hier die Level viele Möglichkeiten, geht auch in diesem Kirby Spiel nichts ohne Verwandlungen. Simpelste Variante ist z.b., dass er sich selber auffädelt und als Garn durch enge Spalten und regelrechte Labyrinthe wuseln kann. Ständige Abzweige lassen euch dann auch die verschiedensten Richtungen einschlagen. Unter Wasser wird Kirby gleich mal zum U-Boot, was es ihm erlaubt dort entsprechend zu agieren. Erinnert an die Mario Steuerung unter Wasser, wobei man nach wie vor den Garnhaken zur Verfügung hat.

Dazu kommen aber nun auch spezielle Verwandlungen, die zu bestimmten Zeitpunkten in einem Level genutzt werden können. Dort schwebt ein sogenannter Verwandlungsflicken in der Luft herum. Einmal mit dem Garnhaken anvisiert, verwandelt sich Kirby in etwas, dass bis zu einem bestimmten Punkt im Level auch so bleibt. Ein Beispiel ist das Ufo, wobei man nun per 2-Taste durch die Lüfte schweben kann. Hier gibt es keinen Garnhaken und ein Druck auf die 1-Taste bewirkt hier, das Dinge unterhalb des Ufos beeinflusst oder auch eingesaugt werden können. Wieder betrifft das die Levelumgebungen selber, aber auch Gegner und die Perlen, die es in verschiedenen Formen zu holen gilt. Imposant ist der Panzer Kirby, wo auch die Bewegung der Remote über Wohl und Wehe entscheidet. Als Panzer aus Garn, rollt Ihr per Kreuz und der 2-Taste nach links und rechts und könnt via 1-Taste Raketen abfeuern. Dabei wird der Winkel durch die Neigung der Remote eingestellt. Hier sieht man auch, was selbst mit der Garngrafik an kleinen Effekten doch so alles möglich ist. Wirklich cool gemacht ist die Variante als Lokomotive. Hier kommt die Remote auch mal als Pointer zum Einsatz. Ohne euer zutun fährt Kirby den machbaren Bereich am Boden, bis ihn eine Hindernis stoppt. Der Clou ist hier, dass ihr via Pointer die Schienen selber zeichnen müsst. Das können auch verkantete Wege sein. Das ist egal und Kirby fährt auch diese ab. Ab und an muss man allerdings mal einen Beschleuniger überfahren, so dass man wieder Tempo aufnimmt. Schließlich wollen Hindernisse durchbrochen, oder Gegner zerbröselt werden. Erreicht man dann das Ende des Levels, wartet ein Art Glücksrad Spielchen auf euch. Zum richtigen Moment eine Glocke läuten, um eventuell noch ein paar Bonus Perlen abzustauben. Es ist dann immer wieder so der Überraschungsmoment, was die Entwickler in vielen Leveln an Ideen an den Spieler bringen. So wird Kirby in Winterleveln auch mal zum Snowboarder. Auch von der Steuerung her, sind diese Teile immer sehr schön umgesetzt. Und sie erzeugen das Score Feeling sehr gut. Denn gerade in diesen Timing Varianten gibt es viele Perlen zu holen, die man eben über das eigene Geschick bei der Nutzung der Verwandlung erreicht. Das gefällt und motiviert.

Von daher ist das Thema Spielzeit ein Ding für sich. Man kann zwar in 7 Stunden einmal durchgefegt sein, hat aber dabei vieles liegenlassen und manches Bonuslevel nicht geholt. So spielt man halt viele Level immer und immer wieder, weil man bessere Belohnungen holen will. Selbst die Bosse haben dadurch einen eigenen Reiz. Sind rein vom Besiegen her gar nicht mal so schwer. Die Kunst hier liegt aber darin Gold zu holen, um die Bonuslevel zu erspielen. Und wer denkt, es wäre so gar kein Bezug zu alten Kirby Inhalten enthalten, was Levelumgebungen oder Gegner angeht, der wird sich sehr über die 8.Bonuswelt im Spiel freuen….. Wobei selbst die vorletzten beiden Boss Gegner, ganz spezielle Bekannte sind.

Grafik & Sound....

Eines der sicherlich ganz speziellen Themen zum Spiel, ist der grafische Aspekt. Wie schon erwähnt kommt der arg kunterbunte Stil, gerade bei einem flüchtigen Blick äußerst niedlich daher. Was er ja auch ist. Nur ordnet man das Spiel in meinen Augen schnell falsch ein. Außerdem ist die Grafik perfekt auf das Gameplay abgestimmt. Bedingt durch das Garn Feature, ist das Ambiente darauf zugeschnitten. Auch wenn es nach wenig aussieht, beherbergt es dennoch viel Liebe zum Detail. Allein die zahlreichen Möglichkeiten die Umgebung einzubeziehen, sind immens. Alles sehr schön weich animiert, reicht das über die ausziehbaren Hintergründe, das Verformen vieler Objekte und das Finden aller Wege in einem Level. Da man alles mit dem Umblättern Effekt umgesetzt hat, entsteht auch das Stoff Feeling, das einen von Anfang bis Ende begleitet. Man gewöhnt sich äußerst schnell an diesen Umstand und nutzt die Möglichkeiten auch konsequent aus. Allein hier ist die Ideenfülle, was man alles mit einem solchen Thema machen kann, ungemein hoch. Und was man mit einem Stoff Thema an Gegnergestaltungen möglich machen kann, zeigt das Spiel ebenfalls auf eine sehr gelungene Weise. Speziell die Bossgegner sind hier phantasiereich gestaltet. Technisch gibt es nichts zu meckern und man erlebt ein sehr gut spielbares Game von Anfang bis Ende. Hier bekommt man die gewohnte Nintendo Qualität geboten.

Beim Sound gibt es dagegen durchaus Licht und Schatten. Nehmen wir mal zunächst das Positive heraus. Klar zu benennen bleibt für mich der Geschichten Erzähler, der einfach mal was anderes darstellt. Auch die Soundeffekte im Spiel selber und den Beteiligten gehören klar auf die Haben Seite. Was ein wenig abfällt, ist in meinen Augen die Musik. Neben bekannten Stücken aus dem Dream Land Universum, sind auch Musiken dabei, die durchaus ein wenig Dudelfeeling rüber bringen und dadurch unterbewusst ein wenig nerven können. Teilweise sind sie mir auch eine Spur zu melancholisch in manchen Leveln. Hier erreicht man das Gute Nacht Geschichten Feeling auch durchaus mal mit der Musik. ;-))

Multiplayer....

Wer einen Freund zur Seite hat, kann den Titel auch zusammen spielen. Dabei geht es hier nicht um ausgewählte Minispiele an sich, sondern kann im Vollbild das komplette Abenteuer zusammen bestreiten. Auch hier gilt, dass beide Charaktere in einem Bildausschnitt sein müssen. Allerdings hat man hier die Möglichkeit eingebaut, dass sich die Charaktere auch manuell jederzeit zum Mitspieler befördern lassen können. Verliert auch hier mal ein Charakter die Kontrolle, oder stürzt ins Level Nirvana, werdet ihr zurück geholt und nur um einige Perlen erleichtert. Dabei seid ihr immer frei in der Wahl, ob ihr einen Mehrspieler angehen wollt. Denn wie schon erwähnt, gibt es die Abfrage über die Spieleranzahl vor jedem einzelnen Level im Spiel.

Fazit....

Es gab ja schon vieles im Vorfeld über Kirby und das magische Garn zu lesen. Viele störten sich dabei am Stil und der grafischen Umsetzung. Ich für meinen Teil kann dies nicht nachvollziehen. Natürlich ist die Präsentation zu Beginn äußerst gewöhnungsbedürftig. Erlebt man aber einmal die Möglichkeiten, die man damit hinbekommt, verfliegt dieser Eindruck sehr schnell. Allein die Fülle an Ideen, die man in vielen Leveln immer wieder vorfindet, gab es so lange nicht zu spielen. Das Spiel ist einfach anders, allerdings in meinen Augen im positiven Sinne. Allein die Verwandlungen des kleinen Rackers, die Möglichkeiten die Umgebung zu beeinflussen und die interessant gemachten Leveldesigns. Zwar ist man in gut 7 Stunden einmal durch das Spiel gekommen, hat aber danach gut noch mal soviel Zeit vor sich, um wirklich alle Secrets und vor allem Bonuslevel zu erspielen. Dennoch wären ein paar mehr Level sicherlich nicht das Schlechteste gewesen. Vom Umfang her kann er es zwar nicht mit seinen eigenen Vorgängern aufnehmen, Crystal Shards auf dem N64 sei hier unbedingt genannt. Was die Ideen in den Welten und Leveln angeht, steht er ihm aber in nichts nach.

 

+ Erfrischend anders
+ Fülle von Gameplay Ideen
+ Einfache und gute Steuerung
+ Story Erzähler passt sehr gut
+ Kirbys Verwandlungen
+ Grafisch mal was anderes
+ Liebenswerte Helden
+ Komplett Deutsch
- Könnte noch mehr Level haben
- Einrichtungsfeature Beiwerk
- Manche Musiken etwas schräg

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 77%

GESAMTWERTUNG: 78%

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