konsolenkost.de

 
Wii Metroid: Other M
 
 
Metroid: Other M - Wii
Matthias Engert (17.05.2012)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Nintendo/T.Ninja
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-8
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Wie fängt man am besten einen Test zu einem weiteren Titel der Metroid Serie an? Diese Frage habe ich mir unter anderem gestellt, zu Beginn dieses Artikels. Mit was soll man anfangen? Der fast schon unschlagbar guten Spielbarkeit und den Umfängen der Vorgänger? Den Meilensteinen, die sie auf dem GCN und der Wii darstellten? Oder gar der Vorfreude auf den aktuellen Titel, der jedes Metroid Gamer Herz erst mal höher schlagen lässt? Auch wenn er nun schon eine Weile auf dem Markt ist. Ganz egal wie ich es auch anstelle, auch ich konnte das Kribbeln ob des neuen Titels, rund um die Heldin Samus Aran nicht verbergen. Haben doch schon die Vorgänger wie die Mario oder Zelda Titel "virtuelle Jahre" meines Lebens gekostet. ;-) Es gibt wohl nur wenige Spiele Serien, an die bei jedem Release derart hohe Erwartungen geknüpft werden, wie es hier der Fall war. Als Entwickler kannst Du eigentlich nur Verlieren mit Titeln wie diesen. Welche Erwartungshaltung legt man also an den Tag? An welchem der genialen Vorgänger misst man einen neuen Teil der Serie? Viele Fragen auf die ich versuche im Test Antworten zu geben. Und wie sich zeigen sollte, ist Metroid: Other M in der Tat ein ganz anderes Spiel geworden, als sich das wohl viele Gamer vorgestellt haben. In vielerlei Hinsicht, wie auch ich mir eingestehen musste, gelten die Maßstäbe der Vorgänger hier nicht mehr. Was nun drin steckt im letzten Teil der Metroid Serie auf der Wii, soll euch der folgende Test etwas näher bringen.

Menus und die Story....

Nicht ganz unwichtig in diesem Zusammenhang dürfte das Thema Entwickler sein. Denn anders als früher hat sich Nintendo hier mit Tecmo und dem Team Ninja neue Leute in das Projektboot geholt. Etwas das man an vielen Stellen des Spiels auch mehr als deutlich spüren sollte. Zunächst jedoch macht man erst mal vieles richtig. Das beginnt bei den genutzten Bildmodi der Wii, die wenig überraschend alles nutzt, was die Hardware hergibt. Dazu kommt ein sehr guter Surround Sound, der im Gegensatz zu den früheren Teilen zusätzlich mehr als reichlich Sprachausgabe bietet. Ist diese komplett in Englisch gehalten, bietet man euch textlich natürlich ein vollständig lokalisiertes Spiel an. In Sachen Speicherbelegung kommt der Titel sehr sparsam daher und beansprucht gerade mal 1 Seite im Wii Speicher. Damit möglich sind 3 verschiedene Spielstände, die man zumindest vor einem Spielstart hin und her Kopieren, aber auch Löschen kann. Einen Multiplayer bietet der Titel nicht und man macht sich hier erneut allein auf die Lösung der Geschichte. Ungewohnt erscheint einem als Metroid Spieler die Tatsache, dass als Steuereinheit hier nur die Remote genutzt wird. Der Nunchuk spielt keine Rolle und es war nicht der einzige Punkt, bei dem man vor dem Spielstart äußerst gespannt auf die Umsetzung war.

Allein das Thema Story ist für sich schon einer der wichtigsten Punkte und nicht nur die Sprachausgabe gibt dem Spieler im Verlauf einige sehr interessante Einblicke in die Geschichte. Die Story selber könnte ausladender für ein Spiel der Serie fast schon nicht sein. Denn hier dreht es sich zunächst mal nicht um Bosse, Bösewichter oder die Auswirkungen von Metroid Geplänkel. Nein in Other M spielt Samus zunächst selber die große Hauptrolle und oft genug wirkt das Spiel eher wie ein Rückblick auf das Leben der Heldin und man erhält Einblicke, die es so noch nie gegeben hat in der Metroid Serie. Es gab genug Momente, wo ich mir als Spieler eher wie in einem interaktiven Film vorkam, bei dem das Gameplay eher ein Anhängsel ist. Klingt etwas übertrieben, trifft es in meinen Augen aber recht passend. Denn der Spieler erlebt hier ein Blick in die Vergangenheit der Heldin und wie sich Ereignisse früherer Zeiten auf das aktuelle Geschehen in Other M auswirken. Anders als herkömmliche Videospiel-Heldinnen ist Samus weder das hilflose Prinzesschen, noch das spärlich bekleidete Girlie. Vielmehr hüllt sie sich von Kopf bis Fuß in den bekannten Kampfanzug, den Power Suit, und verbirgt ihre Identität hinter ihrem Helmvisier. Other M setzt in der Handlung von Super Metroid ein, in der ein Baby-Metroid sich für Samus opfert. Am Ende dieser Begebenheit und der Zerstörung von Mother Brain und dem Planeten Zebes spielen zunächst die Themen Metroids, Piraten oder Ridley eigentlich keine Rolle mehr. Viel mehr beginnt hier eine Vergangenheitsbewältigung der etwas anderen Art, ohne das aber auf eine neue Geschichte verzichtet wird. Es ist die Zeit nach der Vernichtung von Zebes, als Samus im All fliegend einen Notruf empfängt. Dieser Notruf nennt sich "Baby's Cry" und führt sie schnell an das Ziel des Spiels, dem sogenannten Bottle Ship, einer im All schwebenden Einrichtung der Galaktischen Föderationsarmee. Hier beginnt eure Reise durch das Spiel und vor euch liegt neben spielerischer Action eine Ansammlung an Begegnungen mit alten Bekannten und einer mentalen und teils sehr emotionalen Reise durch die Vergangenheit unserer Heldin.

Könnte man hier durchaus der Meinung sein, eine komplett neue Geschichte um die Heldin zu erleben, wird man dann aber doch gegen Ende des Spiels eines besseren belehrt. ;-) Unter einer melancholischen und dennoch recht eindringlichen Musik beginnt das Spiel. Ohne einen Vorspann oder ähnliches, setzt dieses Thema erst beim reinen Spielstart ein. Dann aber auch richtig wie sich zeigen sollte. ;-) Vorher hat man also Spieler eigentlich nur die Möglichkeit, einen der 3 Speicherstände zu nutzen und loszulegen. Die Wahl eines Schwierigkeitsgrades existiert hier nicht, so dass man auf Gedeih und Verderb den Vorstellungen der Entwickler ausgeliefert ist. Die hier verfügbaren Optionen geben euch nur Zugriff auf die Sprache und ob man die deutschen Untertitel aktivieren möchte, oder eben nicht. Erst die Wahl des Speicherstandes lässt euch das Spiel beginnen und die erneute Reise durch ein Metroid Spiel kann beginnen…

Das Gameplay....

Erst nachdem man als Spieler ein neues Spiel beginnt, startet auch die eigentliche Geschichte des Spiels. Hervorzuheben ist dabei durchaus die Qualität der im Spiel enthaltenen ungefähr 90 Minuten an Sequenzen Material, die man aus InGame Szenen und HighRes Szenen zusammengesetzt hat. Qualitativ durchaus mit das beste was die Wii zu bieten hat. Vor allem zeigen sie dem Spieler eines sehr oft - Samus wie sie ohne ihren Anzug wirklich aussieht. Allein das ist für viele Spieler schon Überraschung pur. Alles beginnt hier auch mit der Sequenz, welche die Opferung zeigt, die Zerstörung von Mother samt dem Planeten und endet zunächst in einem Labor, in dem Samus wieder erwacht. Diese kleine Einführung wird direkt von einem simplen, aber sehr vielsagenden Tutorial begleitet, bei dem es anhand einer Steuerungseinführung schnell jedem Spieler klar wird, wie sich der Titel spielen wird und warum die Remote ausreicht, um hier in Sachen Steuerung und spielerischer Action alle Aktionen abzudecken. Doch dazu gleich mehr. Im Anschluss daran erlebt der Spieler den angesprochenen Notruf und schlussendlich die Landung von Samus auf dem Bottle Ship, das ein sehr interessantes Geheimnis in sich bergen sollte. Erst hier beginnt das Spiel so richtig und es dauert nicht lange, bis Samus die erste von einigen interessanten Begegnungen erlebt. Einer davon ist Anthony Adam Malkovich und früherer Befehlshaber Samus in der Galaktischen Föderationsarmee. Wobei ihr hier einige Wegbegleiter begegnen, die alle um Samus Stärke wissen und schmunzelnd über ihre kleinen Eigenheiten hinwegsehen. Fühlt sich anfangs fast schon eher an, wie eine kleine Familienzusammenführung. ;-) Vor euch liegt nun das Erkunden des Bottle Ship, das zunächst schon an das Gameplay der alten Titel erinnert. Eingeteilt in verschiedene Sektoren, gilt es dem Geheimnis der Anlage auf die Spur zu kommen.

Neben Samus teilt sich das gesamte Team in Gruppen auf, die zu Beginn alle einen speziellen Abschnitt untersuchen sollen. Samus geht dabei komplett allein zur Sache, was nun auch nicht besonders neu ist. ;-) Die wohl extremste Neuerung im bekannten Metroid Gameplay ist die Art der Fortbewegung und damit einhergehend hier die Sichtweise auf die Heldin. Denn war man es gewohnt mit einem Metroid Spiel immer First Person Action genießen zu können, so gibt es hier im Spiel 2 Arten der Sichtweise. Hält man die Remote quer, so seht ihr wie in den alten Handheld Teilen Samus von der Seite oder von Hinten in der Third Person Perspektive. Dreht man nun die Remote nach vorn, wechselt man in die First Person Sichtweise. Fast schon eine kleine Revolution, die auch spielerisch auf viele Dinge einen Einfluss haben sollte. Gelungen ist die Art und Weise, wie man den Spieler über die Story auf das eigentliche Geheimnis des Bottle Ship lenkt. Denn es gibt zunächst kein großes übergeordnetes Ziel im Spiel, sondern es gilt zunächst einmal Sektoren und Bereiche zu erkunden, warum eigentlich von hier ein Notruf gesendet wurde. Was schlussendlich dahintersteckt, erfährt der Spieler erst im letzten Drittel des Spiels und erlebt einige unerwartete Dinge. Bis dahin erlebt man als Spieler und Metroid Fan ein ungewöhnliches, aber nicht immer spannendes Spiel. Denn bedingt durch die Steuerung und Sichtweise, spielt sich Other M einfach ungewohnt. Geblieben ist die eigentliche Machart der Umgebungen. Die verschiedenen Sektoren sind zum einen thematisch in verschiedene Gebiete unterteilt und bringen so z.B. neben technischen Umgebungen auch Wiesen, Höhlen, Lava, Winterlandschaften und Wüsten zum Vorschein.

Dabei gilt es diese Bereiche innerhalb der Teilaufgaben zu durchqueren. Verbunden durch die typischen Türen, warten überall neben Allerweltsgegnern auch diverse Boss Dödel, die man durchaus gelungen in Szene gesetzt hat. Um nicht den Überblick zu verlieren, existiert auch das gewohnte Kartenmenu, das man per Pausenmenu aufrufen kann. Gespeichert wird in den typischen Terminals, die dann auch mal den bekannten Metroid Sound zutage fördern. Sobald man nun eine Teilaufgabe bekommt, die zunächst oft im Untersuchen eines Bereiches münden, gibt man euch auf der Karte einen Zielpunkt, ohne dass man die Bereiche dorthin komplett freigibt bzw. anzeigt. Ab da seid ihr nun auf euch gestellt und macht euch auf den Weg zum aktuellen Ziel. Ebenso enthalten ist natürlich das komplette Upgrade-System der Heldin. Sprich ihr verfügt zu Beginn gerade mal über den einfachen Grundanzug, könnt den einfachen Beam benutzen und euch als Morph Ball fortbewegen. Alles andere in Sachen bekannten Upgrades oder auch neuen Möglichkeiten findet man wie gewohnt erst im Laufe des Spiels. Das führt dann unter anderem in der ersten Spielhälfte auch zu einem sehr linearen Spiel, das wenige Möglichkeiten bietet, auf die eigentlich gewohnte Entdeckungstour zu gehen. Auch das ändert erst richtig im letzten Drittel, sobald ihr alle Aktionsmöglichkeiten der guten Samus freigeschaltet habt. Begleitet werdet ihr dabei von den üblichen Einblendungen im Screen. Ihr verfügt über die Energiecontainer, die man zum einen als Ganzes finden kann und somit seine Lebensenergie erweitert, oder über sogenannte Bauteile, die wie bei Links Herzcontainern bei 4 gefundenen ebenfalls einen kompletten Container generieren. Dazu gibt es den Ladebalken, der sowohl laufend oder auch als Ball für die aufladbaren Beam und Ballvarianten sorgt.

Wirklich ungewohnt zu Beginn ist dann die Tatsache, dass sich der Titel lange Zeit mehr wie ein Action-Jumper spielt. Denn gelaufen wird im Spiel wirklich nur in der Third Person Sichtweise. Per Steuerkreuz deckt man dies ab und kann nun mit der A-Taste den Beam abfeuern und mittels 2 Taste springen. Und macht euch keine Illusionen, Jumper-Action der durchaus auch mal nervigen Sorte gibt es im Spiel auch. So gibt es nicht umsonst auch eine Angriffsattacke, bei der Samus Gegnern auf den Kopf springen kann und per aufgeladenen Beam loslegt. Dazu gehören auch sonst bekannte Jumper Einflüsse. Egal ob bewegliche Plattformen, das Hangeln oder Festhalten an Vorsprüngen. All diese Dinge sind auch hier dabei. Das ändert sich grundlegend erst dann im Spiel, sobald man Upgrades in diesem Bereich bekommen hat. Neben dem Grapple sei hier vor allem die Aktion genannt, bei der Samus in der Luft mit dem richtigen Timing unentwegt springen kann. Informiert über die Upgrades in allen Bereichen kann man sich ebenfalls über das Pausenmenu, wo diese Dinge in verschiedenen Rubriken einsehbar sind. Auch anders gelöst ist so z.B. der Einsatz der Beam Varianten. Konnte man früher zwischen den gefundenen Versionen durchschalten, so hat man hier immer nur einen zur Verfügung, der aber dann alles abdeckt. Also egal ob man z.B. Ice oder Plasma erspielt. Alles verschmilzt dann praktisch miteinander und ergibt einen nutzbaren Beam, der dann auch grafisch jedes Mal anders umgesetzt ist. Das Finden dieser Upgrades spielt dann in vielen Aufgaben, die euch durch die Sektoren führen, auch eine wichtige Rolle. Man geht linear einen Weg, findet am Ende ein wichtiges Upgrade und kann dann einmal mehr auf Pirsch gehen und bis dahin nicht gangbare Wege versuchen zu erreichen.

Ist aber lange Zeit eben nur Stückwerk und so spielt sich in meinen Augen wirklich erst das letzte Drittel im Spiel richtig rund. Vorher ist man zu oft reglementiert und folgt nur den meist linearen Wegen, die einem das Spiel an die Hand gibt. Dazu kommt das so vor allem im ersten Drittel viele Gegner eher nerven, als Spaß machen. Zweiter ungewohnter Punkt ist der Einsatz der First Person Perspektive, die man ja durch die Vorgänger fast schon verinnerlicht hat. Hier hält man die Remote dann nach vorn, kann aber in dieser Sichtweise nicht laufen. Ihr könnt euch hier einzig per B-Taste auf der Stelle drehend umschauen, aber nicht agieren in Sachen Laufaction. Viel mehr wird hier das Nutzen der Beam und Raketen Varianten wichtig, da man nur in dieser Sichtweise Objekte oder auch Gegner anvisieren kann. So richtig ideal ist das Umschalten nicht gelöst, auch wenn man sich schon daran gewöhnt. Aber man sollte sich nicht nur hier von der epischen Metroid Atmosphäre alter Teile verabschieden. Was mir dagegen gut gefallen hat, ist die stückweise Präsentation der Geschichte. Es gibt dann so zur Hälfte des Spiels eine markante Sequenz die einen erahnen lässt, was da am Ende überraschendes wartet. Gleichzeit hat man plötzlich mehr Möglichkeiten und beginnt so langsam auch mal die Gegend frei noch mal abzulaufen. Denn speziell die Container und Raketenupgrades findet man meist nur, wenn man einmal bereits durchquerte Gebiete noch mal angeht. Dann zieht der Spaß spürbar im Spiel an. Von daher verliert der Titel auch den anfangs sehr linearen Touch mit der Zeit. Man erinnert sich an Stellen, wo man mit einer neuen Aktion plötzlich hin kommt und macht sich auf den Weg. Dazu kommt oft die Tatsache, dass man die Bereiche auf bequemere Art durchqueren kann und die ständig neu generierten Gegner weniger Probleme bereiten. Es spielt sich dann einfach flüssiger.

Keine Rolle spielt hier übrigens das Scannen, wie wir es von früheren Teilen her kannten. Das einzige sind sammelbare Objekte oder auch mal bestimmte Türen, die man untersuchen kann. Ansonsten wirkt sich das actionlastige Gameplay auch hier sehr markant aus. Aber es gibt wie schon erwähnt auch frische Einflüsse im Spiel. So z.B. das Rennen-Feature samt einem Mega-Sprung mal nach oben oder nach vorn, oder auch die Umsetzung des Gravitationsanzugs. Das finde ich ebenfalls sehr gelungen gemacht. Denn bevor man diesen findet, muss man durch einige Bereiche, bei denen die Schwerkraft umgekehrt ist und man an der Decke laufend ebenfalls Action hinter sich bringen muss. Ist mal was anderes und erfordert eine gewisse Umgewöhnung, die aber durchaus anspruchsvoll ist. Frei von Kritik sind die Boss-Gegner, die man teilweise auch sehr groß und Bildschirmfüllend umgesetzt hat. Hier sind mir vor allem die beiden Lava-Bosse und ein alter Bekannter in Erinnerung geblieben, den ich hier aber nicht namentlich nennen will. Allesamt anspruchsvoll, aber lösbar gestaltet. Hier hat man den Anspruch und die zu dem Zeitpunkt aktuellen Möglichkeiten der guten Samus gut tangiert. Positiv das man dabei nicht immer am letzten Speicherpunkt beginnt, sobald mal die Energie auf null ist, sondern oft auch Rücksetzpunkte kurz davor nutzen kann. Auch hier hat man eine gute Mischung gefunden. Alles in allem spielt sich der Titel lange wie ein gewöhnlicher Action-Jumper, der schon die epischen Umfänge der alten Teile vermissen lässt. Das darf man hier keineswegs erwarten und 10-12 Stunden reichen um das Ende zu sehen. Da hilft auch das schon angesprochene gelungene letzte Drittel des Spiels nicht. Auch wenn hier Gameplay, Story und die Möglichkeiten stark anziehen und den Spieler klar unterhalten. Was über die Geschichte hier ausgiebig erzählt wird, lässt der spielerische Teil insgesamt manchmal vermissen. Das sollte man sich dennoch vor Augen halten, wenn man aufgrund der Vorgänger mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache geht.

Grafik & Sound....

Grafisch kann man den Titel ebenfalls in verschiedene Rubriken eingrenzen. Neben den vielen gelungenen Sequenzen im Spiel, die auch zur Atmosphäre der Story beitragen, wissen vor allem helle und äußere Bereiche im Spiel zu gefallen. Hier bietet man dem Spieler eine gute grafische Gestaltung an, die von satten Farben, vielen kleinen Details und Effekten durchzogen sind. Weniger schön sind die technischen und inneren Bereiche, die oft recht blass und steril wirken können. Hier sorgt dann Samus mit ihren Aktionen für Abwechslung und man muss hier natürlich die Beam-Varianten erwähnen. Speziell die aufgeladenen Versionen erzeugen gelungene Effekte und sind auch etwas fürs Auge. Highlight sind in meinen Augen die Lava-Gegenden und auch deren Gegner. Hier darf die Hardware auch mal ein bisschen mehr zeigen und speziell die Boss-Gegner sind hier wunderbar umgesetzt. Geschmackssache ist die Animation der Heldin beim Laufen. Wirkt etwas zu quirlig in meinen Augen, ohne dass man dies aber als Kritik bezeichnen kann. In Sachen Framerate bleibt das Spiel dann auch nicht weiter überraschend recht stabil. In den Third Person Momenten sowieso, zeigen aber auch die First Person Momente, speziell bei den Boss Gegnern keine Schwächen. Das passt schon. Wirklich Maßstäbe setzt der Titel hier aber nicht. Ein grafisch guter Titel mit einigen Ausreißern nach oben.

Beim Sound ist es ähnlich. Da nur selten Musik eine Rolle spielt, kommen hier mehr die Effekte zu ihrem Recht. Wobei man klar feststellen muss, dass die Umgebung nicht immer das hält was sie verspricht und es oft auch mal recht eintönig oder still ist. Wenn dann sorgt Samus mit ihren Aktionen für gute Klangaction. Erst wenn Umgebung und Hintergrundmusik verstärkt zu hören sind, macht auch der Surround Sound eine gute Figur. Auf ordentlichem Niveau bewegt sich die Sprachausgabe im Spiel. Reichlich vorhanden hätte man sie vor einiger Zeit noch als super gelungenen bezeichnet. Heute im Zeitalter von Xenoblade, Last Story & Co ist sie nur noch gehobener Durchschnitt. Aber zumindest passen die Stimmen gut zu den Charakteren und auch die Betonung ist eine gelungene Sache.

Fazit....

Auch wenn der Titel schon eine Weile auf dem Markt ist, die Wertung wäre zum Release nicht großartig anders gewesen. Other M ist wirklich ein anderes Metroid Spiel geworden. Wer hier mit der Erwartungshaltung der älteren teils epischen Teile herangeht, dürfte oft enttäuscht sein. Sehr lange ist der Titel eher recht linear gehalten und bietet durch die Third Person Sichtweise auch oft mehr als man denkt Jump'n Run Einflüsse. Erst mit der Zeit entwickelt man einen Bezug zum Spiel. Vor allem weil die Geschichte einen immer bei der Stange hält. Wirklich richtig gut wird der Titel erst im letzten Drittel, wenn die Geschichte wirklich alles offenbart und vor allem die spielerischen Aktionsmöglichkeiten der guten Samus erspielt sind. Dann machen auch die Entdeckertouren in alte Gebiete Spaß und das Suchen nach diversen Teilen unterhält den Spieler. Bis dahin hebt sich der Titel spielerisch einfach zu wenig von anderen Konkurrenten ab, als das der Titel in diesem Bereich eben etwas Besonderes darstellt. Für Fans bietet sich der Titel allemal an, vor allem die Story und deren Ende sorgen dafür. Unbedarfte Spieler ohne Bezug zur Metroid Serie bekommen hier "nur" einen guten Action Titel unter vielen auf der Wii.

 

+ Story und vor allem das Ende
+ Simple Grundsteuerung
+ Upgrade System
+ Das letzte Drittel des Spiels
+ Lava-Areale und deren Bosse
+ Sequenzen und Sprachausgabe
+ Beam Effekte gelungen
- Lange Zeit zu Linear
- Teils nervige Jumperkost
- Spielzeit nicht ewig hoch

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 76%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 77%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload