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Wii Need for Speed Undercover
 
 
Need for Speed Undercover - Wii
Matthias Engert (16.12.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Exient Limited
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 7 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-8
NUNCHUK: Ja (CC, GCN Pad)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Ende des Jahres ist wie immer die Zeit für die Schwergewichte in der Games Szene. Neuauflagen und Nachfolger erfolgreicher Spiele Serien geben sich ständig die Ehre, so das man als Fan hier und da echt in Probleme gerät, was man nun kaufen soll. Mittlerweile eine feste Größe unter diesen sogenannten Schwergewichten ist Need for Speed und Rennspiel Cracks müssen lange zurück denken, als es mal keine jährliche Ausgabe gab. Zu Zeiten des GCN war das ganze mehr als gut, denn dort fehlte die Konkurrenz. Das die Titel im Falle eines Underground 2 oder Most Wanted auch noch gelungene Spiele waren, kam seinerzeit erfreulich hinzu. Auf der Wii und im Jahre 2008 sieht die Situation ein wenig anders aus. Es gibt mehr Rennspiel Titel und man muss nicht zwingend nur auf einen Titel schauen. Eigentlich ein Grund für die Entwickler, sich bei vielen Alternativen besonders Mühe zu geben um seine eigenen Titel an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Scheinbar ist das bei EA noch nicht ganz durch gedrungen und man hält speziell auf den Nintendo Konsolen die Serie nach wie vor für einen Selbstläufer. Denn was man den Wii Besitzern mit der Neuauflage Undercover präsentiert, gibt Anlass doch einige Zeilen zu verlieren. Ob das Ganze in positiver oder negativer Weise passiert, soll euch der folgende Test von Need for Speed Undercover für die Wii zeigen.

Menus und die Story....

Auch Need for Speed ist mittlerweile ein Spiel, das speziell was die Wii Version angeht, wieder nur eine gewisse Randerscheinung darstellt. Denn auch die Wii Version ist eigentlich wieder nur ein Port. Zwar prangt das fette Black Box Logo im Title Screen, wirklich verantwortlich für die Portierung ist die Firma Exient Limited. Leider ein Umstand, den man mittlerweile bei einigen Wii Titeln zu spüren bekommt. Zwar fällt das Spiel beileibe nicht komplett durch, dennoch darf man hier und da durchaus den mahnenden Finger heben. Auf den ersten Blick bietet das Spiel nur Gutes. Das fängt bei der Bilddarstellung an und nutzt sowohl den 50 und 60Hz Modus, aber auch die EDTV/HDTV Variante. Ihr könnt das ganze komplett in Deutsch erleben und soundtechnisch auch mal wieder Surround Sound genießen. Anders als früher bietet man dem Spieler einen 4 Spieler Multiplayer. Leider ist eine Wi-Fi Unterstützung nicht vorhanden. Dieses Feature bleibt Wii Spielern auch in diesem Jahr verwehrt. Ebenso positiv kommt der Speicherbedarf mit 7 Seiten daher. Wirklicher Pluspunkt ist der Fakt, das Ihr als Spieler mehr als nur die Remote und den Nunchuk nutzen dürft. Wer mal wieder altes Pad Feeling erleben will, darf hier auch zum Classic Controller und dem GCN Pad greifen. Übrigens nach dem Testzeitraum durchaus die lohnenswerteste Variante in meinen Augen. Eines kann man der Need for Speed Serie nicht absprechen. Man versucht zumindest jedes Jahr eine Hintergrund Story einzubinden. Auch in Undercover ist das nicht anders. Der Titel Undercover ist natürlich bewusst gewählt und bezeichnet den Inhalt der Geschichte. Nämlich einen als Rennszenen Freak eingeschleusten Undercover Cop in die High Speed Szene von Tri-Cities. Eure Aufgabe soll es sein die einzelnen Banden der Szene dingfest zu machen. Da Ihr als Undercover Cop agiert, dürft Ihr nicht auf die Hilfe der Polizei bauen und habt auch diese im Spiel gegen euch. Das gibt Raum für Rennspielaction und bietet auch dadurch einen Hauch von Most Wanted. Anders als z.b. auf dem DS hat man hier natürlich technisch mehr Möglichkeiten und bietet euch die Story anhand gelungener Sequenzen mit realen Schauspielern. Auch wenn gefühlt im Spiel manchmal der Bezug zur Story etwas verloren geht, punktet die Geschichte dennoch wieder. Es ist einfach doch noch etwas anderes, wenn man ein Rennspiel mit einer Geschichte vermischt. Positiv bei der Story empfinde ich die Tatsache, das man den Spieler sehr lange im Unklaren lässt wer und welche Gang eigentlich das Hauptziel beim Undercover Einsatz ist.

Wie immer beginnt auch die Wii Version mit ihrem typischen Hinweis, doch bitte im Straßenverkehr anders zu fahren als im Spiel. ;-) Begrüßt und begleitet wird man im Spiel von einem weiteren gelungenen Punkt, der Musik. Hier hat man einmal mehr eine gelungene Mischung gefunden, die zum Spiel passt. Die eigentliche Präsentation und der Start der Menus ist ähnlich wie in den letzten Jahren. Neben einem sichtbaren HighEnd Schlitten kann man sich via Scroll Menu durch die Hauptmenupunkte wühlen und findet neben der Karriere den Just for Fun Modus, den Multiplayer und auch wieder die sogenannte Challenge Serie. Dazu kommen die Optionen, in denen Ihr erneut vieles zum Spiel anpassen und beeinflussen könnt. Je nachdem welches Steuergerät Ihr gewählt habt, passt sich dies auch sofort an. Beginnt Ihr also gleich mit dem GCN Pad, ist die Steuerung und das Menuhandling sofort darauf ausgelegt. Natürlich könnt Ihr aber jederzeit die Steuervariante ändern, falls euch nach dem Ausprobieren die gewählte nicht zusagt. Dazu kommen wie immer Einstellungen zum HUD, dem Blickwinkel oder dem Anpassen der Geschwindigkeitsanzeige. Ihr könnt wie immer die Jukebox besuchen, um die Tracks des Spiels anzuhören und dazu das eigene Profil jederzeit Löschen. Das Thema Anpassen der Schwierigkeitsgrade ist in Undercover ein ganz spezielles Thema, auf das ich im Gameplay Teil noch etwas genauer eingehe. Kern des Spiels ist aber natürlich die Karriere, auf der auch vieles zum Thema frei spielen aufbaut. Schauen wir uns also den Karriere Modus mal etwas genauer an.

Das Gameplay....

Ganz im Stile alter Teile, beginnt die Karriere wieder damit, das man euch in ein Fahrzeug setzt und schnell ein Rennen hinter sich bringen muss. Erst danach beginnt eine der vielen gelungenen Sequenzen, die auch qualitativ durchaus mal zu gefallen wissen, und nicht zwangsläufig für einen Port mit hässlichen Treppeneffekten zu kämpfen haben. Danach beginnt eigentlich auch erst so richtig das Thema Karriere Modus. Anders als im letzten kehrt man mit Undercover wieder zu einem bewährten und auch beliebten Gameplay Korsett zurück, nämlich dem Explore Modus mittels einer einzigen großen Location. Tri-Cities nennt sich das Ganze und der Name darf hier durchaus wörtlich genommen werden. Denn im gesamten erstreckt sich die Location in Undercover über 3 größere Gebiete, die um einen großen Wasserbereich herum platziert sind. Will man den Inhalt und die Ziele auf wenige Sätze beschränken, geht es einfach gesagt darum in allen Stadtteilen verschiedene Street Racer Gangs zu finden und dingfest zu machen. Da Ihr natürlich überall der Neue seid, müsst Ihr euch den Eintritt in die Szene durch fahrerische Leistungen verdienen. Habt Ihr überall jeweils genug Aufmerksamkeit erregt, bietet man euch Jobs an und Ihr könnt so langsam eurer verdeckten Tätigkeit nachgehen. Das Ziel ist es dann die Haupt Gang hinter Schloss und Riegel zu bringen, sprich ihre Anführer in kleinen Battle Rennen zu schlagen. Die Szene wundert sich wo der jeweilige Chef hin ist, ohne das dies Auswirkungen auf euer Vorankommen in der Szene hat. Im Gegenteil. Nur dadurch steigt Ihr auf und immer wichtigere Gangs bieten euch Jobs an. Allerdings und das muss man den Entwicklern hier und da schon vorhalten ist die Gesamtlocation nicht so groß wie es die Karten vielleicht suggerieren. An Underground 2 oder Most Wanted kommt der Umfang nicht heran. Wer den Strand und Hafenbereich mal etwas genauer durchfährt, wird zudem noch feststellen, das einige Strecken und Stadtabschnitte aus Most Wanted stammen. 100% neu in Sachen Location ist Undercover nicht! Das Spiel ist dabei so angelegt, das Ihr zu Beginn nur Zugriff auf den ersten Stadtteil habt und alle weiteren erst mit der Zeit frei schaltet. Um dies zu tun dürft Ihr von Beginn an in diversen Events um fahrerische Ehren fahren.

Knapp 100 Events warten so in Undercover, die man auch hier wahlweise über den Explore Modus oder per direkter Anwahl starten kann. Ihr könnt euch also einfach in den Explore Modus begeben und frei herumfahrend nach Eventsymbolen suchen, oder das Ganze via Karte sofort anwählen. Natürlich nimmt man so dem Explore Modus ein wenig den Sinn und Spaß, entscheiden wie Ihr die Events angeht tut aber nach wie vor Ihr selber. Ebenfalls eine feste Regel ist der Start was Fahrzeuge und Geld angeht. Beides ist wieder wichtiger Bestandteil im Spiel. Zu Beginn habt Ihr wenig Knete und könnt euch maximal 1 Wagen leisten. Auch Serientypisch stehen euch dazu real existierende Fahrzeuge zur Verfügung, die von europäischen über amerikanische bis hin zu japanischen Fabrikaten alles mögliche bieten. Auch wenn man zum Thema Steuerung schon noch ein paar Worte verlieren kann, fahren sich die einzelnen Fabrikate verschieden und nicht nur der persönliche Geschmack entscheidet hier. Ausgangspunkt für organisatorische Dinge ist wie immer der eigene Unterschlupf. Hier könnt Ihr in der Garage nach dem rechten sehen, beim örtlichen Händler neue Fahrzeuge kaufen und diese auch Tunen. Positiv das man dies wieder vermehrt eingebaut hat und sich die Fahrzeuge dadurch nicht nur in Sachen Leistung stark verändern lassen. Aber auch hier gibt es Dinge die das ganze System entschärfen und z.b. Geldprobleme eigentlich ad acta legen. Aber dazu später mehr. Aller Anfang ist zunächst schwer und Ihr müsst zu Beginn in einigen einfachen Events erstmal beweisen das Ihr auch einen Wagen steuern könnt. Also warten die ersten Events auf euch, die sich Serientypisch in verschiedene Varianten einteilen lassen. Über allem steht dabei das reine Rundenrennen oder der Sprint von einem Startpunkt zu einem festen Ziel. Dazu kommen die bekannten Eliminierungsvarianten oder auch der Time Trial, den man hier wieder Checkpoint Fahren nennt. Völlig fehlen tut in Undercover ein vergleichbarer Modus zum Thema Driften oder auch Drag Racing. Sehr schade wie ich finde und vor allem beim Thema Driften ein echter Verlust. Nicht nur hier sehnt man sich oft an Momente einiger Vorgänger zurück.

Dafür und das ist eine der ganz großen Stärken des Spiels ist der Bereich Cops und Verfolgungsjagden fast genauso implementiert wie in Most Wanted. Ich muss auch zugeben, das diese Gameplay Teil Hauptverantwortlich für die Wertung ist. Doch bevor wie uns diesem Thema etwas näher widmen, schauen wir uns das Renngeschehen und damit auch die Steuerung erstmal etwas genauer an. Schauen wir dazu ruhig mal in ein normales Rundenrennen. Mal über 2 oder 3 Runden gehend ist es hier natürlich das Ziel zu gewinnen. Ein zweiter Platz zählt in diesem Spiel nichts. Also schnappt Ihr euch den aktuell verfügbaren Wagen und dürft nach einer passablen Ladezeit das erste mal auf die Strecke. In einer Reihe mit 3 anderen Gegnern geht es dabei bei allen Gegner Rennvarianten zur Sache. Mehrere Blickwinkel stehen euch zur Verfügung, wobei die weit hinter dem Fahrzeuge befindliche auch in Undercover wieder gut umgesetzt ist. Egal welche Steuervariante Ihr bevorzugt, Need for Speed Undercover steuert sich um einiges Arcadelastiger als viele Vorgänger. Für mich persönlich ein Schritt zum schlechteren hin, da vor allem die immer gute Driftsteuerung darunter leidet. Natürlich könnt Ihr auch in Undercover die Fahrzeuge wild driftend um die Kurven bewegen. Aber ja nach Fahrzeug und Strecken Charakteristik wesentlich direkter und bei weitem nicht mehr so kontrollierbar und vor allem butterweich wie früher. Ein Grund dafür ist vor allem ab der Hälfte des Spiels das Verhältnis Steuerung-Gamespeed-Streckenführung. Wie immer fahrt Ihr Rennevents in abgesteckten Streckenabschnitten, sprich bei Kreuzungen und Kurven bekommt Ihr die Pfeilwände zu sehen und wisst so eigentlich immer wo es lang geht. Später aber wird der Speed fast schon zu hoch und die Streckenführungen, die am Anfang noch oft zu gefallen wussten, lassen sich teils viel zu hektisch fahren. Verständlich das es hier trotz Einstellung kein so richtig funktionierendes Schadensmodell gibt. Denn mit den schnelleren Fahrzeuge rammelt man viel zu oft an Begrenzungen oder wird vom technisch alles andere als sauber eingebauten Straßenverkehr behindert. Das macht nicht wirklich Spaß und lässt eben nicht das kontrollierte und eben weiche Fahren mehr zu, das es in den Vorgängern fast immer gab. Zu Beginn stört das noch nicht so, da die Fahrzeuge noch alles andere als schnell sind. Fahrt Ihr dabei z.b. mit dem Remote Nunchuk Doppel, nutzt man auch beide. So gibt man hier z.b. Gas per B-Taste und bremst mit Z, während der Stick das Lenken übernimmt. Viel angenehmer, weil auch gefühlt kontrollierter fährt sich das Game mit dem Classic Controller und vor allem dem GCN Pad, das im gesamten Spielverlauf auch meine Wahl darstellte.

Einzige Umgewöhnung ist dabei nur das Ihr hier mit den L und R Tasten bremst und Gas gebt. Der Stick dient zum Lenken, während A den Nitro übernimmt und B die Handbremse. Mittlerweile fast schon unnütz ist der Speed Breaker per X-Taste, den man so gut wie nie nutzt. Das sekundenlange Zeitlupenspiel bietet sich eigentlich nicht wirklich an. Könnte man durchaus auch drauf verzichten und ist mittlerweile kein Must Have Feature mehr in meinen Augen. Y übernimmt dann den Kamerawechsel, während man mit dem C-Stick die sogenannte Freie Sicht nutzen kann. Eigentlich auch Blödsinn in einem Racer, da man damit von der Seite seinen Wagen während des Fahrens sehen kann. Warum fragt man sich. Macht man es länger als 3 Sekunden rammelt man eh gegen irgendwas vor einem. Auch ein anderes Feature gefällt gerade im Vergleich weniger. Schaut man sich die Rennevents und dagegen z.b. die Verfolgungsjagden mit den Cops an, so fällt auf das man im Rennen die Gegner zwar beharken kann, aber niemals umdrehen kann, während man dies im Cop Modus reihenweise hinbekommt. Einfach mal schräg hinten in die Seite rammeln bringt im Rennen gar nichts. Wenigstens passt die Kollisionsabfrage und man steht nicht abrupt in der Gegend herum oder ähnliches. Kleinigkeiten die aber eben auffallen. Weiterer Kritikpunkt gerade in allen Rennevents ist die Gegner KI. Das Spiel besitzt hier einfach gesagt 2 Gesichter. Bis zur Hälfte des Spiels sind alle Rennevents viel viel zu einfach und man gewinnt selbst mit unterlegenen Wagen die Rennen. Was schön ist für den Spielfortschritt, bietet hier aber alles andere als Anspruch. Das ändert sich schlagartig bei ca 50% im Spiel, wo man auf einmal fast schon perfekt Fahren muss um zu gewinnen. Dann zieht der Schwierigkeitsgrad spürbar an und die Gegner fahren einem mehr als man denkt weg. Hier hilft dann wirklich nur einen der schnellsten Wagen im Spiel zu besitzen, oder den eigenen komplett getuned zu haben. Was übrigens geht und ich komme zum Thema Geld, das in Undercover nie ein Problem darstellt.

Da man bis zur Hälfte des Spiels so ziemlich alles easy gewinnt, gibt man das erspielt Geld so gut wie nicht aus. Warum auch. Der anfängliche Wagen reicht aus und dauernd neue Vinyls zu kaufen geht nicht wirklich ins Geld. Braucht man einen wirklich guten Wagen, kann man ihn dann später locker kaufen. Denn dann ist auch der Lamborghini z.b. frei geschaltet und kann gekauft werden. Ohne Probleme kann man ihn in allen Bereichen auf Max tunen und sieht dann logischerweise wieder gut aus. Speziell bei mir hatte ich knapp 600.000 an Geld zur Verfügung, ehe ich wirklich hier intensiv investiert habe. Jetzt kommt allerdings der große Kritikpunkt der zweiten Spielhälfte. Zwar ist der Wagen schnell genug um den Gegnern davon zu eilen. Nur eben jetzt zu schnell um in vielen Stadtteilen in den Rennen kontrolliert zu fahren. Sprich man eckt dauernd an, driftet eher wild als kontrolliert in der Gegend herum und rammt einen Verkehrsteilnehmer nach dem anderen, oder eben die Streckenbegrenzungen. Dann spielt sich Undercover durchaus zäh und man will den Event einfach nur erfolgreich hinter sich bringen. Kein Kompliment für einen Racer wie ich finde. Da helfen auch Highway Abschnitte nicht, wo es naturgemäß weitläufig zur Sache geht. Wäre das schon alles, Undercover hätte um einiges weniger Punkte gehabt. Aber glücklicherweise gibt es eben doch einen Spaßbringer im Spiel. Nämlich alles was sich um das Thema Polizei dreht. Denn neben dem Gejagt werden, dürft auch Ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt einen solchen Polizeiwagen steuern und Gangster jagen. Dennoch macht das Verfolgt werden mehr Spaß. Denn hier kommt durchaus viel Most Wanted Feeling auf und nicht umsonst finden sich viele Features aus dem eigenen Vorgänger. Dabei gibt es direkte Polizei Events, die man auch so anwählen kann, oder man rammt z.b. während eines Rennevents einen Streifenwagen und aktiviert den Verfolgungsmodus. Hier spielt z.b. auch das HUD eine große Rolle. Neben allen typischen Anzeigen wie dem Tacho, Zeiten oder Positionsanzeigen gibt es um den Kartenausschnitt herum die sogenannten Fahndungsstufe. Diese reicht von 1-5 und definiert wenn man so will die Intensität mit der man nach euch sucht. Auf der Stufe 1 beharken und verfolgen euch einfache Steifenwagen, während z.b. auf Stufe 5 fette Lamborghini Streifenwagen hinter euch her sind und als wäre das noch nicht genug, auch wieder ein Helicopter. Auch die Polizei Events haben alle Ziele. So gilt es einmal eine bestimmte Anzahl zu schrotten, diversen Straßensperren auszuweichen oder z.b. einen bestimmten Geldwert durch einfaches Zerstören zu erreichen.

Z.b. ein gutes Beispiel um im Spiel voran zu kommen. Habt Ihr Stufe 5 in Sachen Fahndung erreicht und die Lambo’s sind hinter euch her, so bringen die natürlich eine Stange Geld, wenn sie schrotten kann. Wie schon erwähnt ist auch das Gameplay etwas anders als im Rennmodus. Denn zum einen habt Ihr hier den kompletten Explore Modus zur Verfügung, sprich Ihr könnt frei durch alle Ecken von Tri-Cities fahren und vor allem sind Kontakte erwünscht und bringen auch was. Man kann Polizeifahrzeuge regelrecht Rammen und durch die Luft schleudern, Unfälle verursachen, die auch die Cops mit in Mitleidenschaft ziehen und die Wagen eben auch Umdrehen, in Dreher zwingen oder durch kleine Hilfen schrotten. Auch ein Feature das von Most Wanted her schon bekannt war. Überall verteilt in der Stadt findet man kleine Symbole auf der Karte. Diese stellen einen Ort dar an dem man einen speziellen Unfall fabrizieren kann. Fährt man z.b. eine Straße entlang steht an der Seite ein großes Gerüst. Man sieht anhand eines Symboles auch direkt im Spiel das dies so ein Ort ist. Hat man z.b. 3 Cops im Nacken und rammt einen Pfeiler des Turms, so stürzt dieser ein und begräbt die Cops und Ihr habt kurz Ruhe. Bringt Punkte und euch etwas Luft. Mit der Zeit und ebenfalls hinten heraus auf Stufe 4 und 5 hat man schon richtiggehend Routen die man versucht zu fahren um die Cops zu eliminieren. Dazu der ständige Funkverkehr samt Helicopter live um euch herum machen den großen Spielspaß aus. Wirklich kurios. Die Rennen sind irgendwann Nebensache und man muss sie eben fahren. Zumindest sprang mein Herz um einiges mehr an, sobald ein solcher Event zu spielen war. Und glücklicherweise sind es einige davon. Auch weil man sie später in alternative Modi einbindet. So gilt es immer mal per Auftrag einen noch nie gesteuerten Wagen von einem Punkt zum anderen zu bringen. Hier verfolgen euch die Cops genauso wie bei Battle Events, bei denen man mit Lebensbalken versehende Fahrzeuge so oft Rammen muss, bis diese leer ist. Der Kick ist die Anzahl der Cops, die locker 10 auf einmal sein können. Dazu auch das sie euch je höherwertig sie sind, ständig versuchen abzudrängen. Highlight sind immer wieder die Nagelbänder, die man auf Stufe 5 andauernd umfahren muss. Positiv das man noch fahren kann, wenn man z.b. nur mit einer Räderseite drüber rauscht. Mir sind da noch 2 knapp 30 Minuten lange Verfolgungsjagden im Gedächtnis geblieben. Am Ende auch mit platten Reifen gelang es trotzdem irgendwie den Cops zu entkommen. Das hat wirklich richtig Spaß gemacht.

Gerade bei den Cop Modi leidet allerdings die Story etwas, die manchmal ein wenig an den Haaren herbei gezogen wirkt. Wie gesagt eigentlich gut gemacht, passen die Sequenzen und Aufgaben nicht immer in das, was man eigentlich gerade auf den Strecken so erlebt hat. Hier wäre sicherlich ein wenig mehr Feintuning möglich gewesen. Man kann es in Underground schnell auf einen Punkt bringen. Alles was die reinen Rennen angeht macht nur bedingt Spaß oder spielt sich regelrecht zäh. Alles was mit den Cops, Verfolgungen oder Zerstörung zu tun hat und dabei den vollen Zugriff auf den Explore Modus bietet, macht Laune ohne Ende und damit den Spaß im Spiel aus. Daher würde ich mir für das nächste Jahr eher ein Most Wanted 2 wünschen, als nun ein Undercover 2. So ist auch die Spielzeit schwer einzuschätzen. Würde man kaum mehr als 6 Stunden brauchen um die Rennevents abzuschließen, steht locker das doppelte an, wenn man in den Polizei Events zur Sachen geht. Dennoch wieder kein Kaliber wie seinerzeit Underground 2.....

Grafik & Sound....

Einiges zu Schreiben gibt es leider auch beim Thema Grafik und Technik, wo Undercover auf der Wii wohl eine Sonderstellung einnimmt. Soviel teils abartige Effekthascherei haben nicht viele Spiele vorzuweisen. Das Spiel ist hier oft etwas Extrem. Das Beginnt bei gewollt übertriebene Glanzeffekten wie z.b. auf den Straßenbelägen, wo man teils spiegelnd und reflektierend durchaus zuviel des Guten bietet. Dagegen ist die reine Umgebung oft in unerklärbare Licht und Schatten Spiele gehüllt. Mal zuviel Licht und auch Abschnitte, die einfach viel zu Dunkel gehalten sind, überzeugen einfach nicht. Zwar sind die Texturen und Fahrzeugskins samt Proportionen durchaus gelungen, aber oft genug auch der einfachen Art. Vieles wäre auch locker auf dem GCN möglich gewesen. Dazu kommen auch technische Macken. Zwar ist z.b. der Gamespeed vor allem hinten raus recht hoch, erkauft wird das Ganze mit einem oft unerklärlichen Grafikaufbau. Zudem ploppen einfach mal normale Fahrzeuge des Straßenverkehrs mitten ins Bild und stören wieder vor allem im zweiten Teil des Spiels. Hier macht sich dann die schwächere Steuerung und der teils zu hektisch hohe Gamespeed negativ bemerkbar. Das Schadensmodell ist eigentlich keins und Effekte abseits der viel zu glitzernden Bodenbeläge findet man wirklich selten. Ausnahme sind die guten Sequenzen die hier eben nicht angepasst wirken. Oft ist das Spiel zu Grell oder zu Dunkel. Diese beiden Bezeichnungen treffen den Kern des Themas Grafik am besten.

Ordentlich bis gelungen ist dagegen der Sound. Hier gefällt die Mischung der Soundstücke genauso wie die Effekte. Highlight ist mal wieder der stimmige Funkverkehr bei diversen Verfolgungsjagden, der aber eigentlich der Gleiche ist wie in Most Wanted. Aber auch die Fahrzeugklänge sind das was man sich wünscht. Die Amischlitten röhren wieder schön einen weg, während die Highspeed Karossen kräftig klingen. Hier kann man eigentlich wenig meckern. Auch die gute Synchro der Story Sequenzen kann man hier positiv hervor heben.

Multiplayer....

Man sollte es kaum glauben. Aber beim Multiplayer bewegt sich die Serie direkt mal. Auch wenn es eigentlich nur marginal ist und bei weitem nichts besonderes darstellt. Auch deshalb weil es wieder keinen Online Modus gibt. Der Multiplayer in Undercover bietet aber diesmal 4 Player Action. Dabei könnt Ihr Fahrzeuge und Strecken aus dem Hauptspiel nutzen und zu viert auch Polizei Verfolgungen spielen. Und man höre und staune bietet Undercover CPU Gegner. Was für ein NfS Spiel weltbewegend klingt, wird aber schnell relativiert. Denn maximal 4 Gegner gehen auf die Strecken. Bei 2 menschlichen Spielern spendiert man euch also noch 2 CPU Gegner. Schlimm genug das man dies in einem Racer 2008 noch gesondert hervor heben muss. Fahrbar ist der Multiplayer allemal, aber wie seit Jahren alles andere als ein Killerfeature. Hier muss in Zukunft unbedingt etwas passieren. So wie in den letzten Jahren kann man ihn auch weglassen.

Fazit....

Need for Speed Undercover für die Wii ist ein Spiel das auf dem Papier groß auftrumpft, wenn man sich die Feature Liste anschaut. Nach ein paar Stunden Fahraction ist man etwas ernüchtert. Vor allem alles rund um das Thema Rennen mit Gegnern macht nur bedingt Spaß oder spielt sich gar etwas zäh. 2 Gesichter in der Gegner KI, eine verschlechterte Driftsteuerung gegenüber den Vorgängern und oft schwache technische Seite sind die großen Kritikpunkte. Glücklicherweise gibt es mit allem was das Thema Cops angeht die Rettung für das Spiel und Most Wanted Fans kommen dann auf ihre Kosten. Hier macht das Spiel sehr viel Spaß, ohne es aber in hohe Wertungsregionen zu heben. Man merkt dem Spiel an, das es wieder nur eine Portierung ist und die Core Entwickler eben nicht Hand angelegt haben. Mit dieser Entwicklung tut sich EA, wie auch alle anderen Entwickler mit diesem Vorgehen keinen Gefallen. Und da ist Undercover noch eines der besseren Beispiele. Denn so kommen die Spiele auch mit großem Namen nicht über Mittelmaß hinweg.

 

+ Steuerungs Varianten
+ Viele Fahrzeugtypen
+ Tuning Möglichkeiten
+ Explore Modus vorhanden
+ Alle Verfolgungsmodi
+ Most Wanted Feeling durch Cops
- Kuriose Grafikeffekte
- 2 verschiedene KI Welten
- Kein Schadensmodell
- Steuerung Arcadelastiger
- Nur 3 CPU Gegner pro Rennen
- Kein reiner Drift Modus
- Wo ist der Online Modus?

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 62%

GESAMTWERTUNG: 65%

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