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Wii Remington Dangerous Animals
 
 
Remington Dangerous Animals - Wii
Jens Morgenschweiss (07.02.2013)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Neko
GENRE: Wrestling
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-8
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Selbst nach vielen Jahren erleben wir noch Sachen, die uns überraschen. Jetzt traf es mich, einen überzeugten Tierliebhaber, der sich mit dem Thema Jagd eher sporadisch befasst. Und ich muss nun in die Wildnis von Alaska, um die breite Fauna dort auszudünnen. Ich gebe zu, auch wenn es nur ein Videospiel ist, mit Überzeugung bin ich nicht an das Thema herangegangen. Dennoch werde ich versuchen, soweit möglich, Vorurteilsfrei das Spiel zu betrachten, um Euch einen tieferen Einblick zu gewähren.

Menus und die Story....

Die Verpackung des Spiels ist ein wenig größer als sonst. Der einfache Grund dafür, man liefert dem Spieler einen "Doppelläufer" mit. Dennoch sollte man aber mit der Montage warten, bis man soweit ist, auf die Pirsch zu gehen. Es gestaltet sich etwas unhandlich, sich mit der Flinte durch die Menüs zu navigieren. ;-) Sämtliche Spielinhalte verbergen sich in der Jagdhütte, vor der wir uns nach jedem Einschalten und jeder Jagd wiederfinden. Viel zu entdecken gibt es allerdings nicht, wenn man sie betritt. Man steuert die einzelnen Bereiche über Pfeilsymbole an. Geradezu von der Türe aus, befindet sich die Karte mit den einzelnen Jagdabschnitten. Links davon erreichen wir die Optionen des Spiels, in denen wir neben der Lautstärke noch die Sensibilität der Steuerung justieren dürfen. Damit hat ist die Fülle der Optionen auch schon erschöpft. Von der Jagdkarte aus gesehen im hinteren linken Abschnitt erreichen wir die Totems. Das sind die Auszeichnungen für besondere Verdienste, die wir uns erarbeitet haben. Für 50 Blattschüsse erhalten wir zum Beispiel ein kleines buntes Totem. Wenn man es mit dem Zeiger anwählt, kann man die nächsten Stufen betrachten. Anhand des Fortschrittsbalkens wird grob ersichtlich, wie weit wir uns vom nächsten Level noch befinden. Weitere dieser schaurigen indianischen Holzarbeiten, bekommt man für bestimmte Punktzahlen oder einzelne Waffenabschüsse.

Das Thema Waffen ist ja für die Jagd nicht ganz unwichtig. In der Haupthalle der Jagdhütte befindet sich rechts an der Wand der Waffenschrank. Wie der Spieltitel schon vermuten lässt, kann man das Ganze als Waffenschau der Firma "Remington" betrachten. Fast alle vorkommenden Waffen entspringen der Produktpalette von "Remington". Zu Beginn sind von jeder Waffengattung nur die "Einsteigerprodukte" verfügbar. Im Laufe des Spiels werden aber bessere Modelle verfügbar. Ihre Spezifikationen kann man sich dann im Waffenschrank eingehend betrachten. Man wählt das Waffenmodell aus und bekommt einen sehr detaillierten Überblick über Nah- und Fernschäden, Schussfolge, Magazingröße, Zoomfaktor (falls Zielfernrohr verfügbar ist) oder die Mündungsgeschwindigkeit, der ebenfalls detailliert bezeichneten Munition. Eine Menge (teils unnützes) Wissen, welche den Spieler zu 99,9% nur am Rande interessiert. Im rechten hinteren Gebäudeteil befindet sich die Trophäensammlung. In diesem Raum werden unsere Jagderfolge auf kleine oder große Holztäfelchen genagelt. Für eine bestimmte Anzahl abgeschossener Tierarten wird ein weiterer Platz an der Wand "geschmückt".

Das Gameplay....

Haben wir nun unser Profil erstellt, begeben wir uns zur Jagdkarte. Bevor wir aber einen Fuß in die Wildnis setzen, müssen wir jedes Mal festlegen, ob wir alleine, im Koop oder gegeneinander spielen möchten. Unsere Jagdkarte umfasst insgesamt 18 Reviere, die aber erst Stück für Stück spielbar sind. Man muss ein Revier mit einer bestimmten Punktezahl beenden und kann dann, über den Umweg Jagdhütte, das nächste Revier betreten. Warum man jedes Mal in die Jagdhütte zurückgesetzt wird ist eigentlich unerklärlich. Hat man neue Waffen erspielt, werden diese automatisch als Ausrüstung festgelegt. Da dies im Grunde eine Verbesserung darstellt, wird man sich normalerweise nicht für die schwächere Ausrüstung entscheiden. Aber Naja …, so wird die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen. Vor jedem einzelnen Abschnitt können wir die Steuerungsvariante über den "1" Knopf einstellen. Zur Auswahl gehört die "normale" Variante, wo wir uns nur mit der WiiMote ins Gefecht wagen. Des Weiteren können wir noch mit dem Wii Zapper auf Pirsch gehen oder den mitgelieferten Doppelläufer verwenden. Das Zusammensetzen der Waffe wird anschaulich auf der mitgelieferten Beschreibung illustriert, so dass es dahingehend keine Probleme geben sollte. Die Spielbarkeit dieser Konstruktion ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Auf Grund der Schnelligkeit des Spiels, gestaltet es sich ein wenig umständlich und vor allem das Waffenwechseln ist problematisch. Auch mit dem Wii Zapper konnte ich keine Freude empfinden. Natürlich ist das für jeden Spieler Ermessensache, ich bin mit der simplen WiiMote Umsetzung am besten gefahren.

Während das Spiel lädt, erfahren wir ein wenig nützliches, was dieses Jagdrevier für uns bereithält. Der nächste Bildausschnitt hält für uns die benötigten Punkte zum Weiterkommen inklusive der damit erreichten Medaillenfarbe parat. Dann geht es los. Meist stehen wir wie Trapper John in Mitten der Prärie und warten, was für Tiere sich in unser Sichtfeld begeben. Was nun folgt, ist nichts anderes als munteres Scheibenschießen. Wir bewegen unser Fadenkreuz über den Bildschirm und erlegen alles, was sich im Unterholz bewegt. Das einzig Positive, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, das es verboten ist auf Jungtiere und weibliche Tiere zu schießen. Das wird dann auch deutlich signalisiert, in dem rote Minuspunkte erscheinen. Etliche Tiere tragen verschiedene Symbole, so das beim erlegen des selbigen ein Bonusfaktor aktiviert wird, oder die Feuerrate für kurze Zeit steigt. Eine Sonnenbrille symbolisiert aber nicht, dass dieses Tier das coolste aus der Herde ist, sondern füllt eure "Wiley - Sicht" auf. Ist der Balken für die "Wiley Sicht" voll, kann man diese mit dem "1" Button aktivieren und für eine Zeit lang spielen wir in Zeitlupe. Zumindest die Tiere bewegen sich in Zeitlupe. Das wirkt sich vor allem dann aus, wenn ein Schwarm Stockenten über uns hinweg fliegt. Sind wir in einem Bereich fertig, bewegt uns das Spiel automatisch in den nächsten Abschnitt. Hierbei darf man nun auch mal aus der Bewegung agieren. Dann bleiben wir wieder von allein stehen und das "Gemetzel" geht weiter. Ab und an greifen uns auch mal Tiere an. Man merkt das zum einen, wenn die Tiere auf uns zusteuern und auch die Stimme im Spiel mahnt uns zur Vorsicht. Diese Büffel, Wölfe oder Elche und Bären richten einigen Schaden bei uns an, was sich bei einem oder zwei Treffern nur auf die finalen Punkte auswirkt. Wird man zu oft attackiert, ist die Jagdsaison für uns beendet. Eine weitere Möglichkeit das Punktekonto zu pushen sind die Goldhäufchen, die wir unterwegs sehen. Wenn man darauf schießt, springen lauter Nuggets heraus, die noch einmal getroffen werden müssen. Auch die erlegten Tiere verlieren Nuggets, die ihre Farbe jeweils mit dem Trefferbild ändern. Schafft man einen Blattschuss, bleibt ein goldener Nugget liegen. Den muss man allerdings auch noch einmal anschießen, damit die Punkte zählen.

Die Steuerung ist trotz Vielfältigkeit etwas umständlich. Jeder Jäger hat 5 Waffen bei sich. Ein normales Jagdgewehr, ein halbautomatisches, eine Flinte (Shotgun), eine Faustfeuerwaffe und einen Bogen. Das Wechseln der Waffen funktioniert über die Plus- und Minustaste. Da bei einem Bären- oder Büffelangriff der Bogen am effektivsten funktioniert, muss man relativ zügig durch die Waffen schalten, um noch eine Chance zu haben. Klappt nicht immer. ;-) In einem Bonuslevel muss man kleine Kaninchen jagen, wo man sich eigentlich denkt, mit einer "Dessert Eagle" ist man am effektivsten. Kleine Tiere benötigen ja keine exorbitante Durchschlagskraft eines Gewehrs. Leider macht sich da eine Diskrepanz zwischen Fadenkreuz und Trefferbild bemerkbar. Auf kürzeste Entfernung liegt das Fadenkreuz genau auf dem Tier, der Einschlag des Projektils liegt allerdings 20 - 30 cm entfernt. Natürlich kann man das als seltsame Erscheinung verbuchen, aber mit Logik nicht zu erklären. Wem sich jetzt der Gedanke des blinden Schützen aufdrängt …, der kam mir schon selber. ;-) Aber an mir liegt es nicht! Einige Waffen sind mit Zielfernrohren ausgerüstet, welches mit dem Steuerkreuz aktiviert wird (muss gehalten werden). Diese Variante ist auch nicht zu empfehlen. Man sieht wirklich nur den Bildausschnitt des Zielfernrohrs, ringsherum wird es dunkel. So kann man wirklich nur ein Ziel anvisieren. Aber mit Zielfernrohr auf die Jagd gehen ist was für "Pfeifen". Nach jeder Jagdrunde kann man sich seine Statistik ansehen. Man bekommt Einblicke in seine Treffgenauigkeit, wie viele Nuggets man getroffen hat und wie sich die Punkte zusammensetzen. Die nächste Seite zeigt uns die Bonis. Sprich keine Weibchen getroffen, nicht verletzt worden, alles Erz/Gold erschöpft und perfekte Präzision.

Die Langzeitmotivation zieht sich aus dem Erreichen einer Goldmedaille in jedem Jagdrevier. Kann ich für mich aber nicht sagen. Für mich fehlt die Abwechslung und Überraschung. Wer ein Level 4-mal hintereinander spielt, weiß genau, wo der Wolf ihn angreift und wo eine Herde Weibchen mit Jungtieren den Weg kreuzt. Auch der Multiplayer verdient keinen separaten Absatz. Egal ob mit oder gegen menschliche Mitspieler, es macht einfach zu wenig Lust aufs Weiterspielen. Die von vorn bis hinten durchgescripteten Levels ermüden den Spieler in rasender Geschwindigkeit.

Grafik & Sound....

Optisch bleibt das Spiel auch eher Magerkost. Die Tiere sind als solche in ihrer Art zu erkennen, auch wenn die Bären einen etwas "bescherten´" Gesichtsausdruck haben. ;-) Dafür ist die Landschaft arg verwaschen und undeutlich. Und viel mehr gibt es ja auch nicht zu sagen. Mehr Abwechslung gibt es im Spiel einfach nicht.

Akustisch kommt das Game auch sehr bieder daher. Die typische Südstaaten- und Einsiedlermusik findet zu Beginn, wegen ihrer Ungewöhnlichkeit, noch gefallen. Je länger man spielt, desto rapider schaltet man sie in den Optionen aus. Ich kann nicht genau sagen, ob es ein Titel ist, der in Endlosschleife läuft, oder doch zwei. Die Geräusche draußen entsprechen dem, was man erwartet. Die Tierlaute gehen aber auch im Laufe des Spiel einfach mit unter.

Fazit....

Auch wenn die Verpackung des Spiels üppig ist, der Spielinhalt ist es nicht. Zu Abwechslungsarm und eintönig zieht sich das Spiel in die Länge. Der Multiplayer ist an dieser Stelle auch kein Rettungsanker, weil auch hier der durchgescriptete Spielablauf langweilt. Der Anspruch an den Spieler, überall die Goldmedaille zu holen ist zwar hoch, aber nach zwei Stunden hat er sich verflüchtigt. Grafisch, akustisch und inhaltlich kann und muss man mehr erwarten können, auch wenn es "nur" für die alte Wii ist.

 

+ Steuerungsmöglichkeiten
+ mitgelieferte Waffe
+ Bonussystem
- Waffen Anwahl umständlich
- Biedere Akustik/Optik
- zur kurz und zu linear

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 50%

MULTIPLAYER: 55%

GESAMTWERTUNG: 55%

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