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Wii Sengoku Basara: Samurai Heroes
 
 
Sengoku Basara: Samurai Heroes - Wii
Matthias Engert (10.01.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: Capcom
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-9
NUNCHUK: Ja(CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK 12
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Devil May Cry auf der Wii? Das wäre doch mal eine Anfang für einen Wii Artikel. ;-) Na OK, das ist natürlich nicht Inhalt des Artikels, aber dennoch steckt etwas zu diesem Thema mit hier drin. Denn der Bezug zu Devil May Cry ist hier der Schöpfer des Ganzen. Denn auch für Sengoku Basara: Samurai Heroes zeichnet sich Hiroyuki Kobayashi verantwortlich. Überhaupt ist der Titel ein ganz besonderes Stück Software. Wie mir dürfte es wohl vielen bei einem flüchtigen Blick gehen. Es fällt einem spontan der Titel Samurai Warriors ein. Eigentlich eine ganz andere Serie, kommt dieser Titel auch von einer ganz anderen Spiele Schmiede, bietet aber dennoch viele Parallelen im Gameplay. Um so größer war meine Hoffnung, dass auch der Spaßfaktor in ähnlichen Dimensionen zuhause ist, wie beim Koei Produkt. Und wie sich zeigen sollte, wurden meine Hoffnungen nicht enttäuscht. Denn Samurai Heroes ist auch bei mir wieder so ein Titel gewesen, der einige Zeitpläne durcheinander gebracht hat. Immer wenn ich dachte, jetzt bin ich fertig und bereit für den Test, zog mich das Spiel noch mal in seinen Bann. Und das auf eine immer wieder überraschende Weise. In meinen Augen wieder so ein Titel, dem man erst beim zweiten Hinsehen seinen Potential anmerkt. Action Fans, die dazu noch RPG Einflüsse haben wollen und eben auf den Samurai Hintergrund in Sachen Story stehen, sollten sich diesen Artikel unbedingt bis zum bitteren Ende durchlesen. Na ja so bitter wird’s dann auch nicht. ;-)))

Menus und die Story....

Der unter den Dach der Firma Capcom erschienene Titel, bringt in vielerlei Hinsicht erneut ein seltenes Gameplay auf die Wii. Speziell wenn man wieder den Vergleich zu Koei‘s Samurai Warriors anbringt, der ebenfalls in genau das gleiche spielerische Horn bläst. Technisch muss man beiden Spielen ein Lob aussprechen. Samurai Heroes fast noch ein wenig mehr. Auch hier lässt man euch alle Inhalte in allen Bildmodi der Wii erleben, und zeigt dabei vor allem technisch was geht. Weniger wenn es um das Thema HighRes Grafik geht, dafür aber in Sachen Engine. Denn das hier erlebbare Gegner Aufkommen ist so nur mit der Koei Konkurrenz erlebbar. Da sind beide Spiele absolute Ausnahmetitel. In Sachen Sprache und Texten kommt Samurai Heroes im oft genutzten Doppel daher. Während man textlich ein komplett deutsches Spiel vorfindet, hat man die reichhaltige Sprachausgabe im englischen Original belassen. Bei den markanten Charakteren und ihren ebensolchen Stimmen wie hier, nie etwas schlechtes. In Sachen Sound Ausgabe steht euch gelungenes Surround zur Verfügung, während beim Thema Speicherbedarf mit 2 Seiten, ein sparsames Spiel auf euch wartet. Zu guter letzt steht euch zusätzlich ein Multiplayer für 2 Spieler zur Verfügung, der als kompletter Co-op enthalten ist. Doch dazu weiter unten noch ein paar Zeilen. Für Freunde fernöstlicher Hintergrundgeschichten, hier erneut speziell zum Thema altes Japan, ist auch Samurai Heroes wieder ein Festschmaus. Hier dreht sich alles um die kriegerische Sengoku Zeit. Eine Unmenge an Samurai und martialischen Heerführern versuchen die Kontrolle Japans an sich zu reißen. Darunter gibt es wie immer die Guten und die Burschen mit weniger guten Absichten. Je nach dem für welche Seite man sich entscheidet, versucht man Japan wieder zu vereinen. Mittels Bündnissen und Waffengewalt der etwas anderen Art. Dabei stehen dem Spieler reichlich Charaktere zur Verfügung, die alle ihre eigene Geschichte mitbringen und nicht nur in dieser Hinsicht den Wiederspielwert des Games ungemein heben sollten. Ungeachtet für wen man sich entscheidet. Vor euch liegt ein geniales Action Game mit Anleihen aus gleiche mehreren Genres.

Die Liebe zum Detail bekommt der Spieler schon im Vorspann zu sehen. Denn Samurai Heroes ist einer der Titel, der trotz Mehrplattform Variante auch technisch überzeugt. So auch bei den Sequenzen, die hier mit zu den gelungensten auf der Wii zählen. Lang und die Geschichte erzählend, bekommt man als Spieler und Fan dieses Genres sofort Lust auf mehr. Das Hauptmenu selber ist zunächst gar nicht so umfangreich, wie man das vielleicht erwartet und das Spiel versteckt seine Inhalte zunächst recht gut. Ihr könnt zunächst wählen unter der Heldengeschichte, also dem Story Modus, der sogenannten Schnellen Schlacht, der Galerie und den Optionen. Selbst der Schnelle Modus hat seine immense Daseinsberechtigung, und ist hier weit mehr als nur ein halbgarer Modus für Zwischendurch. Die Galerie ist vielleicht noch der „normalste" Teil des Spiels, da man hier Grafiken, Geschichten und Sounds zu den Inhalten Freispielen kann. Zu guter letzt warten die Optionen, in denn man euch einige Einstellmöglichkeiten an die Hand gibt. Vor allem beim Thema Steuersetup nicht zu unterschätzen. Denn neben dem Remote Nunchuk Doppel darf auch der Classic Controller genutzt werden. Und der macht im Vergleich dann auch in meinen Augen die bessere Figur. Ansonsten könnt Ihr die Kamera, das Achsenfeeling oder auch diverse Anzeigen im Spiel anpassen. Soweit die Einstellungen und Möglichkeiten im Vorfeld. Nun wollen wir doch mal genauer in die Inhalte schauen. Und wie schon erwähnt, es lohnt sich.

Das Gameplay....

Kern des Spiels ist der sogenannte Helden Modus. In diesem erwarten euch die enthaltenen Charaktere, samt ihrer jeweils eigenen Geschichte in der Sengoku Epoche. Dabei kann man nach einer Weile Spielzeit die Ausmaße des Spiels sehr gut erahnen. Ich habe 2 verschiedene Geschichten durch, bzw. weit gespielt. Es existiert nun zu jedem Charakter eine Fortschrittsanzeige, aber auch zum gesamten Spiel. Steht bei einem Charakter hier z.b. die 90%, so reicht es für den Gesamtwert gerade mal zum einstelligen Prozentbereich!! Zu Beginn des Spiels stehen euch 6 verschiedene Charaktere zur Verfügung, viele weitere spielt man durch das Durchspielen der Geschichten frei. Raum für spielerische Betätigung gibt es hier also mehr als genug. Zusätzlich zeigt man euch hier zu jedem Charaktere dessen aktuelles Level und Stats an. Denn fast noch mehr als in der Koei Konkurrenz begleitet euch hier ein RPG Feature der besonderen Art. Das bedeutet auch beim Thema Motivation immense Möglichkeiten, da man seine Helden an verschiedenen Stellen entwickeln kann. Aber ich will dem Thema hier nicht vorgreifen. Hat man sich für einen Charakter entschieden, wählt man einen von 3 möglichen Schwierigkeitsgraden. Hier muss man gleich anmerken, das von Hause aus etwas zu simpel agiert wurde. Der Grad Einfach ist genau wie Normal eher für Anfänger geeignet. Wirklich gefordert, auch auf lange Sicht, wird man nur auf dem Schweren Grad. Da man selbst mit einem Charakter mehrere Durchgänge spielt, sollte man schnell auf die höheren Grade wechseln. Hat man sich entschieden, warten erneut verschiedene Sequenzen auf euch, die euch vortrefflich in das Geschehen einstimmen. Erst danach landet man auf dem eigentlichen Organisationsbildschirm, der von nun an immer das logistische Zentrum darstellt. Hier könnt Ihr Entwicklungen anpassen und vor allem die Ausrüstung beeinflussen. Das Ziel im Spiel ist es wenn man so will viele verschiedene Schlachten gegen andere Heerführer zu schlagen und zu versuchen das zerstrittene Japan wieder zu vereinen. Das Organisationsmenu bietet euch nun wiederum mehrere Punkte an, in denen man sein Spiel beeinflussen und anpassen kann.

Gleich loslegen kann man im Punkt Schlacht. Vorher kann man seinen Charakter, dessen Ausrüstung und die unterstützenden Feature anpassen. Alles Dinge die wir gleich etwas näher beleuchten wollen. Zunächst schauen wir uns mal das grundlegende Gameplay und die Steuerung an. Wie schon erwähnt dient hier bei mir als Grundlage der Classic Controller, der sich als sehr gut geeignet herausstellte. Wählt man den Punkt Schlacht an, wartet danach eine Karte Japans auf euch. Auf dieser sind Schlachtfelder als kleine Ortssymbole dargestellt, die eine Erklärung zum Ort und Gegner beinhalten. Je nach Spielfortschritt gibt man euch 1-3 verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Das heißt auch, dass man den Geschichtsverlauf beeinflussen kann, je nachdem welchen Schlachtweg man nutzt. Hintergrund sind die im Spiel insgesamt vorhandenen 38 Schlachtfelder und damit Orte im Spiel. Innerhalb eines Durchgangs einer Heldengeschichte warten aber nur maximal 9 Schlachten auf euch. Hat man diese hinter sich gebracht, erlebt man zwar den Abspann und landet wieder auf dem Hauptmenu, kann aber jetzt mit seinem Helden eben erneut anfangen. Dabei verliert man keine Erfolge, Ausrüstungen oder sonstige erspielte Dinge. Im Gegenteil, da man bestimmte Ausrüstungsfeature nur erspielen kann, wenn man den Helden Modus mit einem, Charaktere mindestens 4x durchgespielt hat. Dabei gleichen sich die Schlachten nicht. Die Reihenfolge ist anders und der geschichtliche Hintergrund ist ein anderer. Das ist einfach nur genial gemacht. Man schaltet auch spezielle Schlacht Varianten nur so frei. Geht es meistens in Angriffsvarianten zum Ziel, erlebt man so auch die actiongeladenen Verteidigungsschlachten im Spiel. Wenn man sich überlegt, das eine Schlacht um die 45 Minuten dauert, kann man so ungefähr erahnen wohin die Reise in Sachen Spielzeit geht. Hat man sich für eine Schlacht entschieden, wird man wieder kurz durch Gespräche auf das kommende Geplänkel eingestimmt und los geht’s. Eine Kamerafahrt zeigt euch die jeweiligen Schlachtareale, die auch hier an den verschiedensten Orten spielen. Mal in der freien Natur mit mehr oder weniger befestigten Hauptquartieren, über See-, Höhlen-, oder auch Nachtarealen, bis hin zu massiv befestigten Städten oder auch Burgähnlichen Ortschaften.

Dabei fällt im Vergleich zum Koei Konkurrenzprodukt ein dort durchaus vorhandener Kritikpunkt hier weg. Es gibt weder Zeitvorgaben noch sonstige Momente, wo man wirklich zeitlich unter Druck gerät. Das macht man sich dann schön selber. ;-)) Das Hauptziel in einer Schlacht ist immer den dortigen Heerführer zu besiegen. Das können auch schon mal mehrere sein, unabhängig davon, dass im Schlachtverlauf viele Möchtegern Führer erledigt werden müssen. Dabei ist auch Samurai Heroes im typischen Action Stil umgesetzt. Ihr bewegt den Helden wie in vielen solchen Spielen in der Third Person Sicht in Echtzeit und habt so volle Sichtkontrolle auf das Geschehen. Dabei könnt ihr mit dem linken Stick Laufen, während der rechte Stick die Kamera abdeckt. Eigentlich der einzige richtige Kritikpunkt, da wie bei der Konkurrenz bei der Masse an Gegnern und der oft extremen Action die Übersicht mal leiden kann. Denn die Kamera dreht dynamisch mit, aber nicht immer dahin wo man es gerne möchte. Man arrangiert sich aber dennoch damit. An eurer Seite ist übrigens in jeder Schlacht ein fester Charakter. Dieser ist weniger als Kampfunterstützung im aktiven Sinne unterwegs, sondern gibt euch bestimmte Fähigkeiten oder beeinflusst das Kampfverhalten. Auch hier schaltet man im Verlauf mehrere davon frei. Einer erhöht z.b. den Münzwert den man erspielen kann, ein anderer reduziert z.b. das Treffer Vermögen der Gegner oder erhöhen die Chance ein seltenes Objekt unter den zahlreichen zerstörbaren Kisten zu finden. Die grundlegende Action findet in allen Ecken der Areale statt. Grundlage dafür ist das Kampfsystem, das wie vieles im Spiel erweiterbar ist. Zunächst mag es simpel klingen, das man per A und B-Taste für leicht und schwere Angriffe agiert. Aufgewertet dadurch, dass man im Verlauf nur dafür erweiterte Kombo Aktionen freischaltet. Diese sind auch notwendig, denn die Gegner Horden die euch erwarten gehen in manchen Schlachten locker in den 4stelligen Bereich!! Auch wenn man sagen muss, das die KI durchaus hätte höher sein können. Hier spürt man schon die Limitierung der Rechenpower. Durch viele Gegner Horden geht man teilweise wie das warme Messer durch die Butter.

Aber das war es dann eigentlich auch schon mit Kritik. Denn der Rest vom Schützenfest motiviert und macht durchgehend Spaß. Dafür sorgen auch reichlich andere Gameplay Inhalte. Denn das Spiel ist weit davon entfernt, einfach nur als metzelndes stupides Etwas auf dem Spielemarkt dazustehen. Die Möglichkeiten und kleinen aber feinen Feature zeigen sich immer mehr im Verlauf des Spiels. Zunächst werdet Ihr selber unterstützt von diversen Anzeigen im Spiel. Neben der Lebensleiste gibt es zudem 2 weitere Charakter Anzeigen. Einmal die sogenannten Heldenenergie und die Basara Anzeige. Beides füllt man durch Kampferfolge und kann damit extrem kraftvolle Power Aktionen ausführen. Zeitlich begrenzt, aber vor allem in Sachen Kombo Moves ungemein stimmig. Denn alles im Spiel bringt ja auch Erfahrungspunkte, die am Ende einer Schlacht zu einem oder mehreren Level Up führen. Je höher man es z.b. schafft Kombos anzubringen, um so höher die EP dafür. Ebenso gibt es Power Angriffe, die man mit der Zeit ebenfalls freischaltet und so auch den Helden mit Fernangriffen ausstatten. Weiteres geniales Gameplay Beispiel ist das Thema Lagerhauptmänner der Gegner, das auch schon in Samurai Warriors vorhanden war. Die sichtbare Karte des gesamten Areals zeigt schnell in rot eingefärbten Abschnitten, wo der Gegner das Sagen hat. Zu Beginn logischerweise überall. In den abgeschlossenen Teilen des Areals gibt es überall diese Hauptmänner. Stehen in einem speziellen Verhau und sind natürlich angreifbar. Wie alle Gegner im Spiel besitzen diese auch eine sichtbare Balkenanzeige über dem Kopf. Schafft man es nun den Lagerhauptmann zu eliminieren, was an sich kein Probem ist, so geht dieser Bereich des Areals in euren Besitz über. Vorteil das von hier zum einen keine neuen Gegner Horden generiert werden können, was sonst passiert, wenn man hier einfach durchlaufen würde. Zum anderen erhält man in vielen Schlachten nun auch eigene Truppenführer und Soldaten. Zwar auch nicht immer die hellsten ihrer Zunft, bringen sie aber schon etwas. Und man giert mit der Zeit schon danach, dem Gegner seinen Nachschub abzuschneiden. So kann man diese Bereiche also Feindfrei machen und erleichtert sich das Vorankommen. Zusätzlich erledigt man in den Arealen auch sehr viele der etwas höherwertigen Truppenführer und spezielle Charaktere, die auch Kisten und Items zurücklassen. Später bei der Charakter Organisation nicht zu unterschätzen.

Weitere Anzeigen betreffen dann auch die Anzahl der KO‘s und der schon erwähnten Geldanzeige, die Capcom like hier in Form der Zennys vorhanden ist. Seine eigenen Anzeigen , kann man im Verlauf ener Schlacht wahlweise durch Kisten oder auch Kombos wieder aufüllen. Speziell wenn es zu den Boss Gegnern geht, sollte man dies durchaus auch tun. Es gibt dabei aber auch viele alternative Gegner Varianten. Diese reichen von Maschinen und Robo-ähnlichen Varianten bis hin zu Kettensägen Dödeln, die euch auch komplett durch das gesamte Level verfolgen. Egal ob Ihr noch mal das komplette Areal zurück lauft, um vielleicht nach einer übersehenen roten Kiste zu suchen, die Lebensenergie bereit hält. Das lockert das gesamte Gameplay ungemein auf, weil es eben auch immer wieder für Überraschungen sorgt. Diese gibt es auch sonst immer wieder. Denn der Schlachtverlauf und der storytechnische rote Faden ändert sich oft auch. Je nachdem welchen Weg ihr einschlagt. So wartet auf der Karte dann auch plötzlich mal eine der stimmigen Verteidigungsschlachten, wo ihr jetzt einen speziellen eigenen Lagerhauptmann verteidigen müsst. Hier wird eure Burg belagert und Ihr müsstet eigentlich an vielen Orten gleichzeitig sein. Also macht es hier Sinn, durchaus auch die Belagerer zu überrennen, auch wenn man dadurch seine Heimtruppen mal kurz allein lässt. Genau dieses Abwägen ist oft das Salz in der Suppe. Macht ungemein Spaß und ist eben speziell auf dem Schweren Schwierigkeitsgrad auch anspruchsvoll. Aber selbst die Kampfaction wird noch erweitert durch die Möglichkeiten den Charakter zu entwickeln und ich bekomme so langsam die Kurve zum Organisationsmenu. Denn endet eine Schlacht siegreich und davon gehen wir ja mal aus ;-), so warten reichlich Belohnungen in verschiedener Form auf euch. Das beginnt zunächst mit den erspielten Erfahrungspunkten, die eben auch ein Level Up erzeugen. Anders als in reinen RPG verbessern sich aber hier keine Charakterstats. Mal ausgenommen die HP Leiste des Helden, die durch jedes Level Up ein wenig steigt. Viel mehr geht man beim Drumherum einen anderen Weg. Je besser die Kampfaction war, um so höher die Belohnung bei materiellen Dingen. Das beginnt bei reinen Rüstungen und Waffen für den Charakter, bis hin zu mehr oder weniger seltenen Materialien.

Denn die Grundlage hier ist die reine Waffe, oder besser gesagt der "Kampfhandschuh" des Helden. Dieser definiert dessen Stärke im Spiel. Zu Beginn hat man hier nur eine einfache Variante, die einen Wert für Angriff und Verteidigung ergibt. Je mehr Erfolge man nun erspielt, um so besser dieser Handschuh. Nebeneffekt ist dabei ein Slot Feature. Erinnert selbst an Spiele wie PSO. Sprich man kann in den fertigen Handschuh Items packen, welche die Werte verbessern. Je weiter man kommt im Spiel, um so zahlreicher die Slots. Bis zu 6 davon kann man haben und den Handschuh "füttern". Diese Dinge werden über sogenannte Schriftrollen der Kriegskunst definiert und sind ungemein zahlreich im Spiel vorhanden. Einfaches Beispiel deckt die Angriffskraft ab. Hat man diese Schriftrolle, packt man sie in den oder einen der Slots und erhöht so dauerhaft den Angriffswert. Aber das ist noch lange nicht alles. Jede dieser Schriftrollen gibt es in 3 verschiedenen Wertigkeiten. S, M und L. Klar das man über die Schlachten nur einfache S Varianten als Belohnung erhält. Die Höherwertigen muss man Herstellen lassen. Dafür kann man nun wiederum die Materialien einsetzen, die man in jeder Schlacht ebenfalls erspielt. Im Organisationsmenu kann man nun den Shop besuchen und sich diese herstellen lassen. Oder auch nicht. Denn einfach macht man es euch nicht. Zunächst mal gibt es zig Materialien, die nur in einer bestimmten Location, sprich Schlacht zu finden sind. Und ehe man nicht alle mal gespielt hat, kann man Dinge z.b. deshalb nicht herstellen, weil man einfach das Material noch gar nicht kennt! Und selbst wenn, braucht man oft eine bestimme Menge davon. Hier spielt z.b. der schnelle Modus seine Stärke aus. Braucht man wirklich ganz dringend bestimmte Materialien zur Herstellung, von denen man weiß auf welchem der 38 Schlachtfelder es zu holen ist, kann man hier gezielt eine Schlacht spielen. Nicht nur das man dadurch an die Materialien kommt, man spielt ja auch mit seinem gelevelten Charakter, behält die erspielten EXP und Belohnungen. Umsonst macht man dies also nicht. Mit der Zeit lernt man so überhaupt erst mal alle Materialien und vor allem Schriftrollen kennen. Es gibt noch einige, die ich selber noch gar nicht freigeschaltet habe. Nur einer der vielen wirklich gelungenen Punkte, die zusammen eben das große gelungene Gesamtbild ergeben.

Genau diese Mischung ist es, die einen die Freude auf jede Schlacht ins Gesicht treibt. Man will einfach nicht aufhören. Die Geschichte soll weiter erzählt werden und man will wissen wie es ausgeht. Ich weiß noch wo ich das erste mal einen Handlungsstrang durch hatte. Erst war ich enttäuscht, weil scheinbar Schluss war, aber auch Überraschung stellte sich ein, weil ich nach dieser Schlacht einen neuen Waffenhandschuh bekam, wo ich mich erst fragte wofür. Und dann kam eben der Abspann, spezielle Belohnungen und ich sah das man erneut mit dem gleichen Charakter, samt allen Entwicklungen noch mal anfangen konnte und erlebte einen zweiten Durchgang mit neuen Schauplätzen und Gegnern. Dann hat einen das Spiel ganz gefangen. Ging mir zumindest so. Einen Schwierigkeitsgrad höher und auch der Anspruch war in Ordnung, wobei eben erst auf Schwer mal eine Game Over dabei war. Aber es macht Spaß und man will jede Schlacht aufs neue erleben. Und selbst wenn man eben einmal durch ist, dann nimmt man eben einen anderen Charakter und beginnt alles mit anderen storyrelevanten Dingen noch mal von vorn. Besser ausgestattet mit Hintergrundwissen zu den Schlachten, den Waffen und Materialien geht man völlig anders heran. Aber eben ungemein motiviert. Und genau das zeichnet das Spiel aus. Beginnt verhalten, zieht den Spieler immer mehr in den Bann, und lässt einen nicht mehr los, sobald man alle Feature mal angerissen hat. Von daher ein absolutes Klasse Game auf der Wii.

Grafik & Sound....

Im direkten Vergleich gerade mit Samurai Warriors sieht die Capcom Variante hier besser aus. Man spürt schon das technisch eben alle Möglichkeiten der Wii ausgenutzt werden. Mal abgesehen von den detaillierten Kämpfern, die auch schon die Koei Variante bot, ist hier alles irgendwie farbenfroher und kräftiger was die Texturen angeht. Reichlich Effekte, speziell beim Einsatz der zahlreichen Spezialaktionen schließen sich hier mit an. Punkten kann das Spiel dabei auch beim Thema Abwechslung, da man innerhalb der 38 Schlachtfelder die verschiedensten Backgrounds erleben kann. Vor allem aber technisch ist Samurai Heroes besser. Kaum Ruckler und eine sehr flüssige Engine zeichnen das Spiel aus. Nimmt man mal die auch hier etwas knifflige Kamera ab und zu heraus, passt eigentlich alles. Einmal mitten im Gemetzel geht das Spiel weder in die Knie, noch zeigt sich ein unfairer Moment. Hier hat man wirklich ganze Arbeit geleistet. Egal ob man nun zu Fuß unterwegs ist, oder auch hoch zu Pferde durch die Gegnerhorden metzelt. Kritik gibt es hier keine.

Auch beim Sound macht man eigentlich für ein Spiel wie dieses fast alles richtig. Die meisten Hintergrundmusiken gefallen, auch wenn schon einige schräge Japano Varianten dabei sind. Ohne die kommt man auch hier nicht aus. ;-) Aber sie unterstützen das Kampfgeschehen auf eine gelungene Art. Wesentlich wichtiger auch für die Atmosphäre sind die Kampfgeräusche. Egal ob das die Sprachausgabe in den Schlachten ist, oder eben die Klänge aller möglichen Aktionen der beteiligten Soldaten. Sehr passend und stimmig umgesetzt.

Multiplayer....

Auch der Multiplayer ist hier nicht zu unterschätzen. Auch wenn man wie die Koei Konkurrenz vorhanden, hier ohne Online Gameplay auskommen muss. Denn hier ist das gesamte Hauptspiel, also die Heldengeschichten als Co-op umgesetzt. Man kann in sein Einzelspiel jederzeit einen menschlichen Mitstreiter einladen und auch wieder rauswerfen. Nachteil das man nun halt im Splitscreen agiert. Ein großer Bildschirm sollte es also schon sein. Dann übernimmt der Mitspieler den zweiten Charakter, kann dieser aber dabei auch einen der anderen Helden auswählen. Man spielt so auch gleich mal 2 Heldengeschichten fast durch! Wichtig ist hier die technische Seite, die zu gefallen weiß. Alles wirkt zwar ein wenig grober, hinterlässt aber einen guten und flüssigen Eindruck. Nach den Schlachten gibt es getrennte Belohnungen, was auch hier nicht ganz unwichtig ist und jeder Spieler kann seinen Helden für sich entwickeln. Später kann man dann z.b. auch den Fortschritt des Kumpels allein weiterspielen. Kleinigkeiten die gefallen. Besonders aber in den großen Arealen macht es Laune, wenn man sich aufteilt und jeder für sich die Gegner unter "Feuer" nimmt. Nicht nur allein, sondern auch für 2 Spieler ein gelungener Titel.

Fazit....

Samurai Heroes ist in meinen Augen einer der doch zahlreichen Geheimtipps auf der Wii. Ein Titel, dem man sein Potential anfangs gar nicht anmerkt, dass einen aber im Verlauf immer mehr in seinen Bann zieht. Allein die immense Spielzeit und die Mischung aus sinnfreier Action, geplantem taktischen Vorgehen, bis hin zum eingearbeiteten RPG Anteil, hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Bis auf die Kamera und die KI der Fußtruppen gibt es eigentlich kaum etwas zu bemängeln. Dafür ist gerade bei der Masse an Gegnern die technische Seite sehr gut. Man wird motiviert von Anfang bis Ende, erlebt viele Überraschungen und wird mit zahlreichen stimmigen Geschichten zum alten Japan erfreut. Spieler die auf dieses Genre stehen und lange Spaß an einem solchen Titel haben wollen, sollten unbedingt zugreifen.

 

+ Sehr hohe Spielzeit
+ Klasse Storylines
+ Action ohne Ende
+ RPG Feature/Chara Entwicklung
+ Stimmige Sequenzen
+ Technisch sehr gelungen
+ Überrascht den Spieler oft
+ 2 Player als Ko-op enthalten
+ Klasse Wiederspielwert
- Übersicht leidet manchmal
- Einfach/Normal zu Leicht
- KI der Fußtruppen mäßig

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER/WiFi: 84%

GESAMTWERTUNG: 86%

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