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Wii Worms: Odyssee im Wurmraum
 
 
Worms: Odyssee im Wurmraum - Wii
Kilian Pfeiffer (18.05.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Team17
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-7
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Nicht allzu oft präsentiert sich die Wii als Exklusivplattform bestimmter Marken. Bei „Worms – Odyssee im Wurmraum" von „THQ" läuft dies ein wenig anders, denn der Titel wurde speziell auf die Bedürfnisse der Heimkonsole von Nintendo zugeschnitten. Dass sich das Setting in Richtung Weltraum verlagert, ist zwar nicht üblich, gibt dem Gesamtkonzept aber eine wohltuende Note, die geschmacklich ganz gut ankommt. Inwiefern das scheinbar „unkaputtbare" Gameplay unverändert blieb und ob steuerungstechnisch alles im grünen Bereich verläuft, soll der Test klären – ebenso, wie sich der Titel im Mehrspieler-Modus schlägt, dem Steckenpferd der Entwickler.

Menus und die Story....

Dass Würmer mehr auf der Kerbe haben, als sich durch den Boden zu wühlen und diesen als Lebensraum attraktiv zu machen, wussten wir bislang nicht, bekommen es aber in regelmäßigen Abständen von „Team17" vorgeführt. Die Würmer sind kriegerischer Natur, beherrschen den Umgang mit dem Schießeisen und sind in technischen Angelegenheiten beinahe mit einem wissenschaftlichen Doktoranden vergleichbar – siehe „Jet-Pack-Entwicklung… Ihr hingegen steuert die Wurmfraktionen nicht der kriegerischen Absichten wegen, sondern, weil sie samt Raumschiff irgendwo in den Weiten der Galaxie eine Bruchlandung hingelegt haben und nun mit Mühe und Not in alte Gefilde zurückkehren wollen. Allerdings ist die Erde noch weit entfernt und zwischen der derzeitigen Situation und ihrem Abflug stehen noch viele Abenteuer, die es zu bestehen gilt.

Am eigentlichen, altbekannten Wurm-Spielprinzip hat sich nicht viel getan, hingegen beim Einzelspieler-Modus schon. Denn anders als früher stehen oftmals Sammeleinlagen und ähnliche, teils sonderliche Aufgabenstellungen auf dem Programm. Des Weiteren ist die Spielzeit des Singleplayers nicht gerade rosig, denn trotz der 30 Levels dürftet Ihr nach wenigen Stunden den Abspann erblicken.

Das Gameplay....

Nachdem Ihr die Wurm-Disk in Euren Wii-Schacht geworfen habt, erwartet Euch zunächst ein heißer Vorspann, der den Absturz der Würmerbande in bewegten Bildern nachzeichnet. Das Hauptmenü selbst gleicht einer Raumschiff-Steuerkonsole, auf welcher es allerlei Knöpfe zu betätigen gibt. Im Einzelspieler werdet Ihr zunächst in die später anstehende Landschaftserkundung eingeführt. Bereits die Trainingsmissionen zeigen den spielerischen Aufwand, den sich die Entwickler gemacht haben, um den Titel möglichst einsteigerfreundlich zu gestalten. Denn für jedes einzelne Kampfutensil gibt es ein eigenes Training, das Euch den Umgang mit der Waffe oder dem technischen Gerät lehrt. Hier wird dann auch schnell offensichtlich, dass sich in Sachen „Waffen" einiges getan hat. Eine Bananenbombe ist von Anfang an nicht mehr mit von der Partie, dafür erwartet Euch die bombastische Nuklearladung, die in einer heftigen Explosion alles um sich Liegende mit sich in das Verderben reißt. Aufschlag- und Zeitzündergranaten, der Blasterschuß oder der effektgewaltige Sternenschlag stehen auch zur Verfügung. Recht witzig ist das Robo-Schaf, das - wie soll es auch anders sein – in einer satten Detonation dem Gegenüber schadet. Und da sich der Titel im Wurmraum abspielt und außerirdische Gefahren an jeder Ecke lauern, ist der UFO-Angriff nur logische Konsequenz, um den Titel spielerisch gehaltvoll auf seine Namensgebung hin auszurichten. Taktische Komponenten wie der Stahlträger oder der Jet-Pack oder aber der Teleporter sowie die Schaufel verschaffen Euch in den Landschaften viele Möglichkeiten, um sich eigene Strategien gegen den Feind zu Recht zu legen.

Zunächst solltet Ihr Euch allerdings ein eigenes Team zusammenschustern, das sich bei der Wii-Version lediglich nur noch aus drei Würmern zusammensetzt. Vierköpfige Teams gehören damit der Vergangenheit an, was wir sehr bedauerlich finden. Der Schritt in diese Richtung ist auch nicht wirklich verständlich. Dennoch ist die Wahl des Wurm-Äußeren erstklassig, da es die unterschiedlichsten Outfits gibt, die Euch zur Verfügung stehen. Wollt Ihr einfach nur unterhalten werden und ohne viel Brimborium den Start in das Spiel wagen, ist der „Schnellstart" wohl die richtige Wahl. Denn dort geht es auf Knopfdruck in ein eigens erstelltes Szenario mit spezifischen Witterungsumständen. So tauchen ab und an Gaswölckchen auf, hinter denen sich die Würmer verstecken können, ebenso individuell ist die Landschaftsgestaltung eines „Schnellstart"-Levels. Wie gewohnt beharken sich die Wurm-Teams in 2D-Gefilden, die Steuerung funktioniert im Grunde relativ einleuchtend, allerdings verhindert das Umherscrollen mit der Kamera eine bessere Steuerungsbewertung. Zu feinfühlig ist das Programm beim Umgang mit der Wii-Remote. Der Waffeneinsatz gelingt hingegen einwandfrei. Über den „2"-Knopf gibt Euch das Spiel jederzeit Informationen über die gerade eben gewählte Waffe. So legt Ihr den Nuklearsprengsatz per Knopfdruck, löst ihn aber per Handbewegung nach unten – ähnlich eines Sprengmeisters – aus. Eine deutliche Erleichterung ist beim Umgang mit abzufeuernden Waffen auszumachen. Aufschlaggranaten werden mit einer Wurfbewegung der Wii-Fernbedienung wegkatapultiert, die Anzeige der Wurfintensität bestimmt Ihr punktgenau per Knopfdruck, ebenso zeigt Euch ein angedachter Probewurf die Flugbahn des Projektils, eingerechnet aller herrschenden Wetterzustände wie Wind und Ähnliches, an. Erneut warten Spezialkisten in den häufig zerklüfteten Landschaften darauf, eingesammelt zu werden, Benzinfässer helfen beim zügigen Erschaffen großflächiger Krater. Uns persönlich gefällt die eingängige Steuerung der schweinchenrosafarbenen Würmer äußerst gut – so lange Ihr nicht umständlich die Wii-Remote als Kamera umherschwingt!

Jeder der sechs Planeten, die sich auf Eurem Rückweg hin zur Erde befinden, beherbergt nicht nur jeweils fünf Einzelmissionen, sondern auch ein Minispiel, die aber größtenteils eher als Beifutter anzusehen sind, denn als ebenbürtiges Spielelement. Auf Cavernia steuert Ihr beispielsweise ein Raumschiff an explosiven Minen vorbei gen Ziel oder schießt auf der Erde alle aggressiven, heranstürmenden Aliens, die es auf unseren Heimatplaneten abgesehen haben, ab. Irgendwie wirken die Minigames aufgesetzt, so als ob man gezwungenermaßen die Möglichkeiten der Wii-Remote in das Spiel implementieren wollte. Vielmehr hätte man so manche Sammelmission innerhalb des „Einzelspieler" streichen und durch klassische Wurm-Action ersetzen sollen. Oftmals werden die taktischen Fertigkeiten des Spielers auf die Probe gestellt, beispielsweise dann, wenn es gilt einen fiesen Obermotz-Wurm mit begrenztem Schaufel- und Sternenschlag-Einsatz auszuschalten. Dies gelingt nur, indem Ihr den Widersacher über ein Trampolin in das Wasser katapultiert. Diese taktischen Komponenten passen nur bedingt in das Wurm-Szenario und machen weit weniger Spaß, als es die traditionellen Waffengefechte tun. Obwohl Letztere selbstverständlich ebenfalls vertreten sind, wenngleich der Spaß vor allem nur in den Auseinandersetzungen außerhalb des Story-Modus‘ richtig groß ist. Gegen bis zu drei gegnerische Teams, seien es CPU-Kombos oder menschliche Mitspieler, ist die Unterhaltung immer noch am größten. Hervorragend finden wir die Tatsache, dass alle Eigenschaften in Bezug auf Waffen, Spieldauer oder Bonuskisten manuell verändert werden dürfen, auch lassen sich per Wii-Fernbedienung eigene Levels kreieren. Dadurch passt man sich je nach Belieben sein persönlich gewünschtes Spiel an, auch an Einsteiger hat man dabei gedacht, denn gewisse Waffen können ausgespart, andere wiederum in Hülle und Fülle in die Weltall-Scharmützel integriert werden.

Grafik & Sound....

Kosmische Weiten, farbenfrohe Galaxien, unbekanntes Weltraum-Terrain – angereichert durch den lieblichen Charme der kleinen Würmer, die nichts von ihrer optischen Faszination verloren haben und sogar in unterschiedlichsten Outfits auf der Bühne stehen. Unendlich viele Landschaftstypen mit mannigfaltigen Klüften, Gebirgen, Tälern und Wasserlöchern wissen zu gefallen, sie gesamte Umgebung ist „kaputtbar" und wird von den Waffen in Mitleidenschaft gezogen. Speziell die Zwischensequenzen sind ein echter Hingucker, die Sprachsamples der Worms tun hier ein Übriges hinzu.

Zwar fehlt uns persönlich immer wieder das aus dem ersten „Worms"-Spiel bekannte Theme, dennoch ist der Großteil des Soundtracks passend zum spielerischen Setting. Insbesondere die unzähligen Soundeffekte sowie die Versuche, eine eigene Wurm-Sprache auf die Beine zu stellen, faszinieren den Zuschauer immer wieder. In Sachen „Sound" generiert die Software eine faszinierende Atmosphäre, die man nicht bei jedem Spiel in dieser Intensität mit auf den Weg bekommt.

Multiplayer....

Für uns vollkommen unverständlich ist der fehlende Wi-Fi-Modus, der für diesen Titel definitiv Pflicht gewesen wäre. Immerhin funktioniert der weltweite Online-Modus schon bei der letzten DS-Umsetzung ziemlich sauber, warum hat man sich dann nicht bei der Wii-Version ins Zeug gelegt? Trotz alledem gibt es einen Mehrspieler-Modus für bis zu vier Teilnehmer, dennoch sind wir darüber enttäuscht, nicht gegen Bekannte außerhalb des heimischen Wohnzimmers zocken zu können. Der Mehrspieler-Part ist und bleibt aber eine Glanzleistung und fördert spieltechnisch einen Brillanten zu Tage. Intuitiv ist die Steuerung und dank der unzähligen Spieleinstellungsmöglichkeiten werdet Ihr eine Menge Stoff für unterhaltsame Abende haben. Die Modi „Deathmatch" und „Festungen" sind verfügbar und heben den Titel in den Himmel der Multiplayer-Titel ganz weit nach oben.

Fazit....

Lange haben wir uns nach einer Wii-Umsetzung des beliebten Franchises gesehnt, nun ist es endlich Wahrheit geworden. Jedoch mit Einschränkungen. Denn der Story-Modus ist zum einen zu kurz und wegen der oftmals taktisch angehauchten Missionen nicht mehr dem klassischen Würmer-Prinzip entsprechend. Allerdings gelingt es auch nicht, den Spielinhalt als neues Konzept zu etablieren. Leider funktioniert dies nur bedingt. Hingegen sind die Mehrspieler-Modi erneut die Krönung des gesamten Titels, auch wenn zum Bedauern der Spieler kein Wi-Fi-Modus integriert wurde. In keiner Weise nachzuvollziehen, wie wir finden! Ein optimiertes Waffensammelsurium samt vieler anzupassender Spielelemente sorgt für ein sorgenfreies Spielerlebnis, auch wenn wir uns vom kurzen „Einzelspieler" mehr erhofft hätten.

 

+ klassische Würmer-Action
+ viele veränderbare Optionen
+ genialer Mehrspieler-Modus
+ intuitive Steuerungsumsetzung
+ Wurm-Witz samt Sprachsamples
- auf Taktik basierende Missionen
- zu kurze Story
- reduzierte Teams/Waffenanzahl
- ungenaue Kamerasteuerung

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 87%

GESAMTWERTUNG: 74%

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