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Wii U Disney Infinity 2.0
 
 
Disney Infinity 2.0 - Wii U
Matthias Engert (27.10.2014)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Avalanche
GENRE: Act.Adventure
SPIELER: 1-2(4) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 84 MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
CONTROL: Pad,Pro,Remote/NC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Ja/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro (Set)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Nein

   
Einleitung....

Man mag über viele Entwicklungen in der Spiele Szene so seine Meinung haben, nicht mehr wegzudenken ist mittlerweile das Thema Toy Gaming. Software die nur, oder mit dem Zusammenspiel realer Figuren und Items funktioniert. Platzhirsch in diesem Bereich ist seit 2011 zwar die Skylanders Reihe, für deren Umfänge und Artikel man mittlerweile eine eigene Statistik Abteilung braucht. Aber allein in diesem Bereich sind sie nicht mehr. Seit dem letzten Jahr mischt in diesem Bereich Disney mit seinem Infinity Produkt mit. Zwar inhaltlich mit einer etwas anderen Herangehensweise, vom Spielprinzip her aber vergleichbar. Und vergessen wir nicht Nintendo, die ab November dieses Jahres ihre Amiibo Figuren unter die Leute bringen. Neben dem Sammelaspekt, der einfach auch nicht wegzudiskutieren ist, spielt natürlich die spielerische Unterhaltung zunächst die Hauptrolle. Mit dem ersten Teil der Infinity Reihe machte Disney vieles richtig, brachte aber auch einige Schwächen mit. Die Skylanders behielten meiner Meinung nach die Oberhand und das Duell der beiden Konkurrenten wurde erneut auf dieses Jahr vertagt. Mittlerweile geht die Schlacht der Giganten in eine neue Runde und beide Konkurrenten sind mittlerweile erhältlich. Disney schickt die Version 2.0 der Infinity Reihe ins Rennen, während Activision das Trap Team auf die Reise schickt. Als großer Fan dieser Art der spielerischen Unterhaltung, müssen wir uns da nicht lange bitten lassen. Ring frei zur zweiten Runde und wir schauen uns zunächst Disney Infinity 2.0 etwas genauer an.

Menus und die Story....

Wie bei der Konkurrenz, ist auch hier der Entwickler der Gleiche geblieben. Kontinuität ist Trumpf und die Mannen von Avalanche sind auch für die zweite Version der Reihe verantwortlich. Das man mit Disney eigentlich einen der Big Player in Sachen Lizenzen und Franchises im Hintergrund hat, schien noch nicht gereicht zu haben. Denn mit Marvel und dem schier unendlich großen Fundus an Helden und Serien, trumpft man in diesem Jahr zusätzlich noch auf. Nicht umsonst sind schon jetzt wieder viele der typischen Erweiterungen angekündigt. Auch etwas das geblieben ist. Denn in sich abgeschlossen ist der Titel nicht und kann später mit den sogenannten Playsets erweitert werden. Aber dazu weiter unten wieder ein paar Worte. Bei den Rahmenbedingungen ist soweit eigentlich alles beim alten geblieben. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel, was sowohl die Texte und die Sprachausgabe abdeckt. Grafisch kommt der Titel erneut in der 720p Variante her und muss sich beim Standard Set einige Kritik anhören müssen. Soundtechnisch dieses Mal im digitalen Sound umgesetzt, wartet das Spiel erneut mit einem 2Player Offline Modus auf, den man Online auf 4 Spieler erweitern kann. Speichertechnisch ist man etwas genügsamer als beim ersten Teil und man muss nur noch 84MB für den Start in das Infinity 2.0 Erlebnis zur Verfügung haben. Auch in diesem Jahr ist Infinity 2.0 ein Spiel mit 2 großen Gameplay Teilen. Neben der Toybox und damit dem Editor für die unendlich große Kreativität der Spieler, gibt es erneut spielerische Action in Form eines enthaltenen Start Playsets. Allerdings nur 1 davon, während man im letzten Jahr immerhin derer 3 mitbrachte. Zum Start der Infinity 2.0 Action spendiert man euch aus dem Hause Marvel die Avengers, die man hier in einem komplett in sich geschlossenen Spiel erlebt. Dort gibt es dann logischerweise auch eine Story, die es für die Toybox an sich ja nicht gibt. Die Geschichte der Avengers in Infinity 2.0 bringt euch in das kalte New York City, in dem der Schurke Loki seine Eisriesen auf die Stadt loslässt, um hier die Kontrolle zu übernehmen.

Etwas das die Avengers natürlich nicht auf sich sitzen lassen können und zusammen mit S.H.I.E.L.D. macht man Jagd auf den Schurken und seine Anhänger. Wie immer steuert man die Helden über die realen Figuren, die man wie bei den Skylanders im Spiel zum Leben erweckt. Aber dazu später etwas mehr. Zunächst schauen wir uns wieder das Grundprinzip und den Start in das Spiel an. Wie bei den Skylanders sind die Infinity Starter-Sets im Handel nicht zu übersehen und kommen in einer ähnlich voluminösen Verpackung daher. Was auch hier an der Mischung aus Spiel und Figuren liegt, die ebenfalls Systemübergreifend funktionieren. Wer als eine Figur aus dem Wii U Set nimmt, kann diese auch auf einer PS4 Base dort zum Leben erwecken. Alle Starter-Sets bieten so neben dem Spiel erneut3 Figuren, sowie die sogenannte Infinity Base. Leider macht man es wie die Konkurrenz und kann die alte Base nicht mehr benutzen. Auch hier ein Portal, auf dem neben den Figuren später auch andere Zubehörprodukte platziert werden können. Leider Kabelgebunden, sollte man in großen Wohnzimmern durchaus über eine USB-Verlängerung nachdenken. Denn so wird die Base an der Wii U angeschlossen und zum Leben erweckt. Die 3 enthaltenen Figuren gehören nun zum angesprochenen Avengers Playset und ihr könnt hier Thor, Iron Man und Black Widow zum Leben erwecken. Neben diesen Figuren gibt es mittlerweile einige weitere im Handel, sowie auch die sogenannten Playsets, mit denen man jeweils innerhalb der Infinity Welt komplett neue Spiele erleben kann. Einer der markanten Unterschiede zu den Skylanders, wo der Fokus mehr auf den Figuren liegt. Gemeinsamkeit bei beiden ist aber das mögliche Durchspielen der jeweiligen Inhalte, ohne dass man gezwungen ist weitere Figuren zu kaufen. Aber auch dazu später noch einige Details.

Besser gemacht als im letzten Jahr ist der Start in das Spiel. Gab es vor einem Jahr ein eher verwirrendes Intro, so geht man hier fast schon einen sehr konservativen Weg. Denn ohne ein spezielles Intro zum Titel, geht es hier sofort mit dem Vorspann zum beiliegenden Avengers Spiel los. Sprich ohne dass man dieses Mal die Toybox und die Möglichkeiten per Hauptmenu zu Gesicht bekommt. Erst wenn man einmal speichert, landet man auf dem eigentlichen Hauptmenü des Spiels, das euch viele Möglichkeiten bietet. Neben dem Avengers Starter Spiel, könnt ihr zur Toybox und deren Inhalten wechseln, diverse Galerien besuchen, oder euch Online Einladungen ansehen. Zu guter Letzt warten die Optionen auf euch, in denen ihr wieder einige Dinge anpassen könnt. Neben Sound und Grafikoptionen, könnt ihr hier Dinge zur Steuerung, wie die Achsen Invertierung einstellen, sowie in den Online Optionen die Verknüpfung mit dem Disney Infinity Konto aufheben. Besonders Spieler des ersten Teils sollten diesen Punkt beachten. Wer ein entsprechendes Konto hat, bekommt bei vielen Elementen nur so die Möglichkeit, Items und Bestandteile der alten Toybox auch in die neue Toybox mit zu übernehmen. Abschließend kann man einen der 3 verfügbaren Schwierigkeitsgrade einstellen. Von daher wirkt das Hauptmenü zunächst relativ aufgeräumt. Keine Sorge, dass ändert sich spätestens wenn ihr die Toybox aufruft. ;-) Aber kümmern wir uns zunächst mal um die Grundlagen des Infinity Universums, das sich wie die Skylanders schon sehr von "normalen" Spielen unterscheidet.

Das Gameplay....

Wie schon erwähnt, spielen bei Disney Infinity eigentlich 2 große Bereiche die Hauptrolle. Zum einen bringt das Starter Set 1 komplett in sich geschlossenes und eigenständiges Spiel mit. Daneben existiert die sogenannte Toybox, mit der man sich als Spieler unendlich viele eigene Spiele und Welten erschaffen kann. Dabei bezieht die Toybox viele ihrer Inhalte aus den erhältlichen Playsets, sprich man schaltet einfach gesagt Figuren und Objekte dadurch frei, dass man diese Spiele einfach durchspielt. Schauen wir uns diese Toybox mal kurz etwas genauer an. Über das Hauptmenu von Infinity 2.0 erreicht man diese und öffnet damit ein weiteres Menü, das noch umfangreicher daherkommt. Von hier aus kann man nun eine komplett neue Toybox starten, oder eine schon gespeicherte öffnen. Anders als früher kann man hier nun komplett freie Areale starten und praktisch bei null beginnen, während im ersten Teil um das typische Disney Schloss herum gebaut werden konnte. Zudem hat man mehrere Untergründe und Thematiken zur Auswahl. Man kann Etagen Areale starten und ist nicht mehr nur auf ebene Flächen festgelegt. Um zu beginnen kann man sich nun eine wesentlich besser gelungene Einführung zur Toybox zu Gemüte führen, oder man stellt eine der möglichen Figuren auf die Base und startet mit dieser eine neue Toybox. Gleich bei allen Inhalten ist nun die Third Person Sichtweise auf den Charakter, so dass sich steuerungstechnisch das Spiel nicht von gewöhnlichen Action oder Adventure Titeln unterscheidet. Ihr lauft mit dem linken Stick, während der rechte die Kamera abdeckt. Ihr könnt per Action Tasten Springen, Attacken ausführen und mit Objekten interagieren. Die Toybox ist eigentlich nichts anderes als ein sehr umfangreicher Welten-Editor, der euch den kompletten Platz dieses riesigen Areals zur Verfügung stellt. Hier geht es zunächst nicht um das Thema Spielen, sondern ihr könnt nach Herzenslust Bauen und Gestalten. Zumindest dann wenn ihr genügend Bauteile zur Verfügung habt. Und hier beginnt schon so langsam der Tiefgang im Spiel. Aktuell bietet Disney Infinity 2.0 theoretisch wieder weit mehr als 1000 Teile, mit denen man sich seine eigene 3D Welt bauen und gestalten kann. Nur sind zu Beginn kaum welche davon auch verfügbar, sondern schlummern noch abgedunkelt in den entsprechenden Menüs.

Zudem stehen euch zu Beginn nur ausgewählte Werkzeuge zur Verfügung, mit denen man seine Landschaft gestalten kann. Man wächst auch hier stetig mit den Aufgaben. ;-) Wobei man aber auch eine Memory Warnung zu Gesicht bekommen kann. Wer 100 Figuren oder Fahrzeuge in seiner eigenen Welt platziert, gelangt an die Grenzen des Systems. Man sieht hier schnell, dass alle Objekte aus Disney Filmen und Spielen stammen und nun natürlich auch noch erweitert wurden um das Thema Marvel. Das reicht von Bäumen, über Gebäude, unzähligen Charakteren, bis hin zu Fahrzeugen. Bedeutet auch dass diese also irgendwie freigespielt werden müssen. Das geschieht nun über mehrere Möglichkeiten, die das Spiel euch bietet und weitere Zusammenhänge tun sich auf. Zum einen erspielt man diese Objekte eben genau über das enthaltene Avengers Spiel im Starter-Set. Dort bekommt man für bestimmte Spielziele neue Objekte und vor allem die Gegner als nutzbare Inhalte für die Toybox. Die zweite Variante sind die wieder separat im Handel erhältlichen Münzen, die man auf das entsprechende Feld der Infinity Base legt und die darauf gespeicherten Dinge für die Toybox freischaltet. Völlig weggefallen sind das Kapsel-Prinzip und der Automat, mit denen man im ersten Teil eher durch Zufall neue Objekte bekommen hat. Kann man so und so sehen. Denn da man in den Playsets und eigenständigen Spielen diese herumliegenden Kapseln nicht mehr findet, nimmt man diesem Teil ein wenig den Entdeckerdrang. Doch zurück zur Toybox. Neu ist in der 2.0 Variante ein eigenes Haus, der sogenannten Innenbereich, in dem man Animal Crossing Like sein Heim selber gestalten kann. Von den Tapeten bis hin zu Möbeln darf man auch hier seiner Gestaltungsfreude freien Lauf lassen.

Einmal mehr der große Pluspunkt der Wii U Version ist nicht nur hier der Einsatz des Gamepads. Denn nur hier bekommt man alle möglichen Bau-Menüs über den Touch Screen, während man sich auf dem TV-Bildschirm um die Platzierung kümmern kann. Das macht die Handhabung einmal mehr sehr gelungen. Ebenfalls neu ist nun die Möglichkeit kleine eigenständige Mini Spiele mit einem Spielziel zu erschaffen. Das gleiche gilt z.B. auch für das beliebte Thema Rennspiel. Ihr könnt bei entsprechendem Umfang und hohen Objektvielfalt sehr ausgefallene Rennstrecken erschaffen und auf diese Online mit anderen Leuten fahren, oder die Toybox an sich auch hochladen und anderen Spielern zur Verfügung stellen. Hebt den Anspruch und die Motivation schon etwas. Stunden verbringen kann man aber erneut reichlich im Editor, der mit seinen erneut riesigen Möglichkeiten die Kreativität der Spieler fordert. Eine hier und da verbesserte Bedienung über die Menüs, lässt den Bau-Modus im Editor leichter von der Hand gehen. Allerdings bekommt man hier auch einige Schwächen zu sehen, die auch die Playsets teilweise arg nach unten ziehen können. Und so bekomme ich ein wenig die Kurve zum enthaltenen spielerischen Teil, den Avengers. Das Prinzip hier funktioniert wie im ersten Teil, wobei es sehr schade ist, dass man alle alten Playsets zum ersten Infinity Teil hier nicht mehr benutzen kann. Wer jetzt also die Cars oder Toy Story Playsets spielen will, weil sie mittlerweile relativ günstig angeboten werden, braucht für diese zwingend den ersten Teil der Infinity Reihe. Einzig die Figuren, die man für Teil 1 kaufen konnte und ja immer noch kann, sind zumindest in der Toybox 2.0 nutzbar. Die Playsets sind eigenständige Spiele, die man mit den Avengers in Form der Beigabe zum Starter-Set spielen, oder aktuell mit den Guardians und Spider-Man zwei weitere Playsets separat für knapp 30 Euro im Handel erwerben kann. Innerhalb eines Playsets braucht man grundlegend 2 Dinge. Zum einen mindestens 1 Spielfigur und den sogenannten Welten Kristall, der für jedes Playsets zwingend erforderlich ist.

Er dient dazu, das in ihm gespeicherte Spiel freizugeben. Der Kristall im Starter-Set schaltet also die Avengers Spielwelt frei. Einmal platziert erweitert sich das Hauptmenu des Spiels um diesen Titel und man kann ihn direkt ohne Toybox Besuch starten. Zwingend notwendig ist dann eine Figur aus dem jeweiligen Spiel. Diese stellt man zusätzlich auf die Base und das Spiel beginnt. Das ist völlig anders gemacht als bei der Activision Konkurrenz. Dabei kann man pro Playset 7-9 Stunden Spielzeit einplanen, so dass es sich dabei um vollwertige Einzelspiele handelt. Die Idee dahinter ist gelungen und theoretisch sind unendlich viele Spiele möglich, die Disney mit der Zeit veröffentlichen könnte. Und Dank Update Feature der Wii U, kann die Toybox immer mitwachsen. Hat man also Kristall und Figur auf der Base platziert, startet das Spiel mit dem Vorspann und man findet sich als Spieler in New York wieder und versucht nun in einem seichten Action Adventure Loki den Garaus zu machen. Allerdings und das muss man auch erwähnen, ist der spielerische Tiefgang nicht sonderlich hoch. Ich für meinen Teil empfand da selbst die 3 Starter Spiele im eigenen Vorgänger unterhaltsamer. Aufgebaut ist das Avengers Abenteuer in ein Art Auftragsspiel, bei dem ihr in einer großen New York Location von verschiedenen Personen Aufträge annehmen könnt. Vergleichbar mit kleinen Levels innerhalb des großen Hauptspiels, kann so im Spielfortschritt nach und nach vorankommen. Allerdings spricht auch nichts gegen das typische Open World Szenario, bei dem man die Gegend einfach Just for Fun untersucht. Macht mit Iron Man am meisten Spaß, da man mit ihm auch fliegend agieren kann. Hier spürt man aber wie schon erwähnt auch den Verzicht auf das Kapsel Feature. Gespielt wird erneut aus der Third Person Sicht und einer zunächst gewohnten Steuerung. Kritik gibt es aber für 2 recht wichtige Punkte. Die Kamera und die Fahrzeugsteuerung. Vor allem die frei agierende Kamera, die man kaum gewollt hinter den Charakter holen kann, macht einen manchmal arg zu schaffen.

Dazu kommt eine viel zu hektische und direkte Fahrzeugsteuerung, die mehr Krampf als Spaß mit sich bringt. Gerade die vielen kleinen Bonusaufgaben innerhalb New Yorks machen so nur bedingt Spaß. Dazu kommt ein relativ linear und oft sehr ähnlich ablaufendes Spielsystem. Meist geht es darum Gegner umzulegen und ein Teilgebiet feindfrei zu machen. Dazu bedient man sich der verschiedenen Aktionsmöglichkeiten der Charaktere. Positiv ist die neue Umsetzung der Entwicklung und man sieht die wirklich große Parallele zu den Skylanders Charakteren. Denn Leveln kann man die Figuren auch hier wieder. Bis maximal Lv20 ist das möglich, die zunächst die reinen Attacken verstärken. Wieder werden diese Informationen in den Figuren gespeichert, so dass man jede einzelne wieder personalisieren und wie die Skylanders mit zu Freunden nehmen kann. Neu ist ein Aktionsbaum, der jedem einzelnen Charakter viele neue Möglichkeiten spendiert. Das reicht von mehr Gesundheit, viel stärkeren Grundattacken, bis hin zu komplett neuen Attacken. Dazu gibt es für jedes Level Up spezielle Upgrade Punkte, die man dafür in einem speziellen Menü einsetzen kann. Erfahrungspunkte für die entsprechende Leiste erspielt man durch das erledigen von Gegnern, dem Einsammeln der schon im ersten Teil vorhandenen "Funken" und über das Lösen spezieller Heldentaten. Schließt man z.B. ein spezielles Level und damit einen Auftrag ab, gibt es als Belohnung eine sogenannte Heldentat, die euch eine feste Menge an Erfahrungspunkten spendiert. Dennoch wirkt die Spielumgebung sehr steril, kaum lebendig und es krankt an der Steuerung und vor allem der Abwechslung. Hier bin ich echt gespannt, was die anderen Playsets zu bieten haben. Zumindest die Guardians of the Galaxy stehen schon im Testcenter bereit und warten darauf, zum Leben erweckt zu werden.

Zwar kann man das Avengers Abenteuer auch nach dem Abspann weiterspielen. Wirklich motiviert ist man dabei aber nicht mehr. Dazu bietet das Spiel einfach zu wenig Abwechslung und Tiefgang. In diesem Bereich ist nicht nur die reine Anzahl an Starter Games und die Qualität schlechter als in Teil 1 vor einem Jahr, wo man ja immerhin "Fluch der Karibik", "Die Monster Uni" und "The Incredibles" spielen konnte. Schon allein von der Spielzeit her ist der spielerische Teil ein Rückschritt in Infinity 2.0. Die Ehre rettet man wie schon angesprochen durch den verbesserten, wenn auch langwierigen Toybox 2.0 Modus und 2 größer geratene Minispiele, die man über Münzen im Starter Pack findet. Je ein Tower Defense und Iso Action Game kann man so spielen, die überraschend lange unterhalten, aber dennoch kein Ersatz für ein komplettes Playset sind. Wieder enthalten ist im Spiel die Heldengalerie, die es nun in 2 Ausführungen gibt. Je mehr man mit den Figuren spielt und die jeweiligen Playsets beendet, um so umfangreicher wird die Galerie, bis sie schließlich zum Mega-Tempel wird und alle Figuren und Embleme der Serie darstellt. Wirklich zum Leben erweckt man aber nur die Statuen, mit denen man auch gespielt hat. Ist aber ebenfalls wieder eine gelungene Sache. Mit der Zeit ertappt man sich dann immer wieder beim Wechseln zwischen den Inhalten. Man spielt eine Runde im Playset oder Minispiel, um dann einfach mal wieder in den Editor Modus der Toybox zu wechseln und weiter an seiner eigenen Welt zu basteln. Man spielt dort immer wieder neue Events und erlebt zudem eine immer lebendiger werdende Welt in der Toybox. Plötzlich tauchen Gegner auf, neue Events sind verfügbar und früher statisch hingesetzte Häuser samt Straßen erwachen zum Leben. Viele Kleinigkeiten die man erst nach längerer Zeit merkt.

Grafik & Sound....

Grafisch bin ich vom zweiten Teil im Moment doch echt enttäuscht. Im Vergleich boten da die alten Abenteuer aus dem ersten Teil eine durchaus ansprechendere Grafik. Das liegt hier auch am Open World Szenario New York, dass speziell mit Iron Man doch sehr eintönig und steril rüberkommt. Die Fahrzeuge sind sehr gleich gestaltet, es laufen nur wenig Leute durch die Gegend und die Gegner Vielfalt lässt stark zu wünschen übrig. Dazu sind auch die Effekte und Texturen nicht unbedingt dass, was man auf der Wii U machen kann. Kleinere Probleme bei der Weitsicht und einfach die fehlende Abwechslung in der grafischen Gestaltung machen die Avengers als Spiel im Starter Set zu einem eher mäßigen Titel in Sachen Grafik. Gelungen sind da noch die Skins der eigenen Helden, die man recht passend in Szene gesetzt hat. Dass man oft auch im winterlichen New York spielt, sorgt für eine eher biedere Spielumgebung, die man schon hätte besser umsetzen können. Dazu die leidige Kamera, die einen oft in den Wahnsinn treibt und eine wirklich schlechte Fahrzeugsteuerung runden diesen eher schwachen Eindruck ab. Hier hoffe ich sehr, dass die kommenden Playsets und damit komplett neuen Spiele für Infinity 2.0 viel mehr bieten in Sachen Grafik.

Beim Sound sieht es besser aus, der auch qualitativ recht kräftig rüberkommt. Mag auch an der digitalen Soundumsetzung liegen und wird positiv ergänzt durch die gute deutsche Sprachausgabe, die wenn mich nicht alles täuscht, auch mit den originalen Synchronstimmen daherkommt. Musik gibt es und ist auch je nach Ort und Situation angepasst. Unterhält und wird passend von diversen Effekten begleitet. Zwar nicht die Masse, aber dennoch klanglich gelungen eingebunden.

Multiplayer/Online....

Wie schon im ersten Teil vor einem Jahr, ist der Mehrspieler wieder in 2 Bereiche eingeteilt. Zum einen erlaubt euch das Spiel einen zweiten Spieler Offline mit einzubinden. Logisch das dazu eine zweite Figur notwendig ist, die auch zum jeweiligen Playset passen muss. Da man hier nur 1 Starter Spiel mit den Avengers hat und gleichzeitig 3 Figuren mitbringt, kann man diesen Teil sofort beginnen. Im ersten Teil musste man dazu ja gleiche eine Figur dazukaufen. Aber und das muss man auch erwähnen, kann man nicht mehr jede Figur eines fremden Playsets nutzen. Das nimmt diesem Teil ein wenig den Sinn und die Motivation Figuren zu kaufen. Denn nur in der Toybox sind alle nutzbar. Das macht man bei den Skylanders deutlich besser. Positiv dass Disney bei allen anderen erhältlichen Playsets wieder jeweils 2 Figuren dazu packt. Will man loslegen, stellt man einfach die zusätzliche Figur auf das zweite Feld der Infinity Base und los geht's. Gespielt wird dann im Splitscreen Modus. Die Möglichkeit einen Spieler auf dem TV Bildschirm agieren zu lassen, während der andere das Pad nutzt, gibt es hier nicht. Aber das Spiel bietet auch Online Game Play. Hier allerdings nicht über die eigenständigen Spiele, sondern die Toybox und die dortigen Events. So könnt ihr z.B. die Autorennen oder kleinen Paintball Shooter mit anderen erleben. Für zwischendurch geeignet, aber wieder kein Killer Feature in Infinity 2.0.

Fazit....

Anders als erwartet, ergibt sich für mich ein doch recht zwiespältiges Bild. Die erhoffte konsequente Weiterentwicklung hat in Infinity 2.0 nur bedingt stattgefunden. Hier muss man die Toybox 2.0 nennen, die als Editor für die eigenen Ideen verbessert wurde und auch in Sachen Möglichkeiten und Bedienkomfort zugelegt hat. Das muss man den Entwickler klar bescheinigen. Mag dies ein wichtiger Teil des Spiels sein, er ist aber nicht alles. Enttäuscht bin ich vom spielerischen Bestandteil - den Avengers. Zum einen gibt es nur noch 1 Starterspiel, statt derer 3 im eigenen Vorgänger. Und was viel entscheidender ist, es mangelt dem Titel an Abwechslung, Tiefgang und Unterhaltungswert im Vergleich zu den Titeln vor einem Jahr. Auch wenn er nur als Beigabe enthalten ist, spielt sich das Avengers Abenteuer wenig inspirierend. Fast immer das gleiche Gameplay mit technischen Schwächen, kann hier nur der neue Levelbaum für die Charaktere überzeugen, von dem glücklicherweise auch die anderen Playsets profitieren werden. Dass man auch nicht alle Figuren Playset-übergreifend nutzen kann, ärgert schon ein wenig. Hier zeigt die Konkurrenz deutlich mehr. Ein richtig rundes Bild ergibt sich meiner Meinung nach erst nach dem Test des ersten separat erhältlichen Playsets. Ansonsten kann man Infinity 2.0 nur den Spielern empfehlen, die sich ausschließlich mit dem Editor und damit der Toybox beschäftigt haben. Diese Zielgruppe bekommt eine spürbare Verbesserung. Macht man mit dem Editor einen Schritt nach vorn, geht man bei den spielerischen Sachen eher 2 Schritte zurück.

 

+ Innovatives Spielkonzept
+ Toybox Modus verbessert
+ Kommende Marvel Unterstützung
+ Kreativität über tollen Editor
+ Gelungene Sprachausgabe
+ Mit Playsets erweiterbar
+ Figuren Plattformübergreifend
+ Komplett Deutsch
- Diesmal nur 1 Starter Spiel
- Technische Macken/Kamera
- Grafisch schwächer als Teil 1
- Teils unglückliche Steuerung
- Figuren nicht alle Playset-übergreifend
- Ladezeiten

GRAFIK: 66%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 66%

GESAMTWERTUNG: 72%

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