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Wii U Guitar Hero Live
 
 
Guitar Hero Live - Wii U
Matthias Engert (09.01.2017)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Freestyle Games
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-3(10) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 256 MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10+++
CONTROLLER: Pad, Mikro, Gitarre
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro (Bundle)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Nein

   
Einleitung....

Viele von euch werden sich noch an die Zeiten erinnern, als Spiele nicht selten mit diversem Zubehör auf den Markt kamen. Mit der Zeit braucht man ja fast eine eigene Abstellkammer, um alles irgendwie unterzubringen. In dieser Zeit waren damals auch die Band Spiele ganz hoch im Kurs der Gamer. Selbst DS Spiel kamen nicht mehr ohne einen zusätzlichen Controller aus. Vorreiter seinerzeit war Activision, die mit der Guitar Hero Serie ein ganz neues Spielerlebnis einläuteten. Nach mehreren Ausgaben ebbte das Thema dann doch merklich ab, um irgendwann mal komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Doch die Zeit der Band Action war wohl doch nicht ganz vorüber. Auch wenn der Titel schon einige Zeit auf dem Markt ist, mit Guitar Hero Live holte Activision das Thema wieder aus der Versenkung und versuchte die Gamer Gemeinde zu begeistern. Auch bei uns wurde das Bandfieber wieder entfacht, über dessen Eindruck wie euch natürlich nicht im Unklaren lassen wollen.

Menus und die Story....

Verantwortlich waren dieses Mal die Mannen der Firma Freestyle Games. Eine Truppe die ich auf der gamescom mal live kennenlernen durfte und denen man jede Entwicklernote auch abnimmt. Stichwort Klamotten, Haare und Bartwuchs. Wüsste man nicht wer da vor einem steht, man hätte sie echt für Bandmitglieder halten können. Aber so soll es sein, wenn die Jungs und Mädels auch voll hinter ihrem Produkt stehen. Guitar Hero Live unterscheidet sich auf den ersten Blick zunächst nur wenig von den eigenen Vorgängern. Und doch zeigt ein Blick unter die Haube sehr viele Veränderungen. Ob damit alles besser wurde, verraten wir euch gleich. ;-) Zunächst kümmern wir uns um die Rahmenbedingungen. Logisch das ein Spiel wie dieses nur mit einem speziellen Controller funktioniert. So findet der interessierte Gamer in der Packung neben dem Spiel den Gitarren Controller, der äußerlich an die Ur-Gitarre der Guitar Hero Serie erinnert. Dazu kommt ein USB Empfänger für die Wii U. Betrieben wird der Controller mittels Batterien. Das Spiel selber kommt komplett lokalisiert daher und bietet zu dem eine sehr gute dt. Sprachausgabe. Ein Kommentator begleitet euch im Spiel in allen Modi reichlich und hat eigentlich immer etwas zu erzählen. Technisch ein 720p Spiel auf der Wii U, das in Sachen Sound auf die übliche 5.1 Surround Variante setzt. Mit 256MB Speicherplatz an sich recht genügsam, bringt das Spiel aber auch eine SD-Karten Unterstützung mit. Noch besser wären 2GB freier Platz in eurem Wii U Speicher. Denn das Spiel benutzt für seinen TV-Modus einen speziellen Cache, der Inhalte zwischenspeichert und somit schneller und qualitativ besser zur Verfügung stellt.

Eine Story in dem Sinne gibt es zwar nicht, für Freunde des Bandlebens gibt es aber zumindest eine kleine Variante. Denn ein Modus im Spiel dreht sich nur um die Auftritte des Protagonisten, also euch. ;-) Ihr erlebt dabei viele Auftritte, die man weit gefasst als Story bezeichnen könnte. Je besser ihr spielt, umso weiter kommt ihr in dieser "Story". ;-) Der reine Spielstart befasst sich mehr mit Vorbereitungen, als irgendwelchen Sequenzen. Dafür ist der Titel ja auch nicht da. Habt ihr also euren Controller aktiviert, gelangt man zur Wahl mit welcher Hand man spielen möchte. Danach werdet ihr kurz mit den technischen Funktionen des Gitarren Controllers vertraut gemacht, ehe ihr Helligkeit und das Lautsprechersetup verändern könnt. Zu guter Letzt wird die Video Kalibrierung abgeschlossen. Also ob Sound und Grafik auch aufeinander abgestimmt sind. All dies kann man ansonsten jederzeit erneut anpassen. Mehr ist es zunächst nicht und ab jetzt wartet auch schon das eigentliche Spiel auf euch. Zeit um die Menüs zu verlassen und auf die Bühne zu gehen. ;-)

Das Gameplay....

Denn gleich nach den Einstellungen nimmt man euch mit hinter die Bühne und präsentiert die Steuerung in einem kleinen, aber feinen Tutorial. Und plötzlich bekommt der Spieler den wohl größten Unterschied zum alten Controller zu Gesicht und zu fühlen. Anders als früher bietet der Guitar Hero Live Controller 6 Tasten, statt derer 5. Das man dadurch den Schwierigkeitsgrad an sich erhöht ist klar, bedingt durch die Anordnung von jeweils 3 Tasten in 2 Reihen wird es noch viel komplexer. Das habe ich selber sehr gut mitbekommen und habe extra meine ersten Gehversuche auch über unsere Videos mit veröffentlicht. Wer also denkt, er wäre seinerzeit eine Leuchte mit dem alten Controller gewesen, der wird sich hier umschauen. Und wieder Respekt an jeden da draußen, der alle Grade spielen kann. Aber ich will dem Geschehen nicht vorgreifen. Denn das Spiel macht es zu Beginn einfach richtig. Nach dem fast schon schweißtreibenden Tutorial hinter der Bühne, ist man dann irgendwann mal soweit und hat die Grundlagen erlernt. Dann zeigt sich ein Feature im Spiel, dass sich durch alle Auftritte des Live Modus zieht. Ihr spielt und bewegt euch nicht in irgendwelchen gerenderten Computerumgebungen, sondern steht Live auf der Bühne auf realen Konzerten. Das ist natürlich atmosphärisch der Burner schlechthin und gefällt komplett. Es sei denn ihr verhaut den Auftritt. Denn auch das zeichnet den gesamten Live-Modus aus. Je nachdem wie ihr spielt, reagieren auch die Zuschauer.

Das hat schon was und stelle es mir interessant vor, wie das alles mal eingespielt werden musste. Ihr schaut wenn man so will in der First Person Perspektive auf das Geschehen und habt dabei die reale Umgebung vor euch und natürlich die typische Spielfläche im Spiel. Denn das ist natürlich geblieben und ähnelt natürlich komplett den Vorgängern. Nur eben mit dem Unterschied, dass nun bis zu 6 Notentypen bedient werden wollen. Wie immer kommen euch auf mehreren Linien die Noten entgegen, die man unterhalb zum richtigen Moment drücken muss über den Controller. Dabei bietet der Controller neben den 6 Grifftasten auch wieder den Tremolo und natürlich den Anschlagschalter. Das Timing zwischen Anschlagschalter und Grifftasten ist wie immer entscheidend und entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Je mehr ihr z.B. daneben greift und die falschen Tasten erwischt, umso mehr fangen die Zuschauer real an zu buhen. Das führt dann soweit, dass selbst die mit euch auf der Bühne stehenden Bandmitglieder grimmig schauen und euch irgendwann die Gitarre aus der Hand reißen. Cool gemacht. ;-) Auf der anderen Seite tobt das Publikum und die Band rockt die Bühne, wenn ihr den Controller beherrscht. Alles ergibt natürlich wieder Punkte und über die sogenannte Hero Taste, oder das Bewegen der Gitarre, könnt ihr wieder Boni kassieren. Wer es drauf hat, kann sich also auch hier wieder klar in einen Rausch spielen. Nassgeschwitzte T-Shirts inklusive. ;-)) Und damit ihr das auch ausleben könnt, haben euch die Entwickler 2 sehr umfangreiche Spielmodi präsentiert.

In Guitar Hero Live gibt es 2 übergeordnete Modi. Zum einen den Live Modus, der komplett Offline funktioniert und den TV-Modus, der wiederum komplett Online funktioniert. Dementsprechend lasse ich mich hier über den Live Modus aus, während im Mehrspieler und Online Abschnitt weiter unten der TV-Modus beleuchtet wird. Wählt ihr den Live Modus an, startet man wenn man so will seine Karriere als freier Gitarrist und versucht hier auf sogenannten Festivals mit verschiedenen Bands Erfolge zu feiern. Immer für sich, geht es hier um Punkte und darum die Festivals und vor allem Lieder alle freizuschalten. Jeweils 2 Events in den US und England stehen euch dabei zur Auswahl. Dabei könnt ihr nun nochmals den Schwierigkeitsgrad wählen, sowie auch das Mikro einbinden. Auch das ist in Guitar Hero wieder möglich, so dass der Band Gedanke noch einen Tick weiter unterstützt wird. Wer also gleich noch gesanglich loslegen will, hat dazu die Gelegenheit. Wer sich nicht gleich in die Events stürzen will, kann zudem jeden der verfügbaren Songs über ein Schnelles Spiel anwählen und wenn man so will üben. Man macht aber auch hier nichts umsonst, denn die Punkte kann man mit einer Scoreliste mit Spielern aus der ganzen Welt vergleichen. Wer eines der beiden Festivals anwählt, darf zunächst mal kurz durchschnaufen. Denn wer hier alles sehen will, sitzt lange vor dem Spiel. Bis zu 11 Events mit jeweils reichlich Liedern darf man angehen und auf die Jagd nach den Scores. Verschiedene Clubs und Locations laden euch ein und selbst verschiedene Tageszeiten gibt es. Dazu kommt der Freispielgedanke. Zu Beginn sind nur wenig Events möglich. Alle anderen müssen erst einmal über Erfolge freigespielt werden. Und das dauert. Speziell dann wenn man nicht gerade auf Casual spielt. ;-)

Dabei zeigt sich aber auch das große Spektrum der Musikstile und Lieder. Da der Titel nun doch schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, sind ja auch neue dazu gekommen. Wüsste jetzt gar nicht wo man mit der Aufzählung anfangen sollte. Angefangen von Bands wie Green Day, den Stones, OneRepublic oder Linkin Park, reicht die Auswahl bis hin zu Künstlern wie Rihanna, Katy Perry oder Eminem. Sorgen über fehlende Musikstile muss man sich hier keine machen. Für wirklich jeden Musikgeschmack ist was dabei. Auch was die Zeitalter angeht. The Who oder Queen können ein Lied davon singen. Größte Schwierigkeit bleibt allerdings in allen Liedern in der Tat die Bedienung der 6 Tasten am Controller. Da man die Tasten auch noch ineinander mischt, sollte man in der Tat recht frisch im Kopf sein. Der Speed tut sein Übriges zum Schwierigkeitsgrad dazu. Allerdings kommt es auch mal dazu, dass man über die Tastenverarbeitung schimpft. Gerade wer kleinere Hände hat, sucht durchaus lange nach der richtigen Griffhaltung. Dann vertut man sich mal und drückt die Taste nicht ganz mittig. Dann kommt nicht selten auch der falsche Effekt, so dass man sich damit echt arrangieren muss. Mal schnell nebenbei loszocken ist hier nicht gegeben. Das habe ich selber mehr als genug gemerkt. Wenn man dann noch anfängt mitzugehen und im Stehen die Gitarre auch noch wild zu bewegen, sollte man seine Griffhaltung gefunden haben. Denn damit steht und fällt der Spaßfaktor in diesem Spiel.

Grafik & Sound....

Grafisch kann man nicht meckern, auch wenn man hier nicht die üblichen Maßstäbe anlegen kann. Dazu spielt sich einfach fast alles in den Echtzeit Umgebungen ab. Das was grafisch vom Computer kommt ist passend, aber eben auch wenig spektakulär. Viel mehr Augenmerk liegt auf den realen Umgebungen. Und die sind einfach frei von Kritik. Egal ob das die riesigen Freiluft Konzerte sind, oder die vielen Auftritte auf kleinen Bühnen und diversen Clubs. Atmosphärisch geht es eigentlich nicht besser. Ebenso Klasse sind die original Musikvideos, die natürlich auch sehr passend sind für ein Spiel dieser Art. Allerdings sollte man hier durchaus den Cache nutzen, damit man auch qualitativ keine Einbußen hinnehmen muss. Technisch gibt es nichts zu meckern. Wenn die Kalibrierung einmal passt, steht einem gelungenen Spielvergnügen nichts im Wege.

Auch die separate Soundwertung ist in meinen Augen weit weniger aussagekräftig als in anderen Spielen. Die Musik spricht hier einfach für sich und man muss eher die gute Songauswahl hervorheben. Da über den TV-Modus zudem ständig Nachschub kommt, wenn auch nicht immer kostenlos, muss man sich darüber keine Gedanken machen. Auch in diesem Bereich macht man hier nichts verkehrt.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler teilt sich hier ebenfalls in 2 Bereiche auf. Zum einen könnt ihr natürlich auch im Live Modus mit 2 Freunden agieren. Während 2 Spieler per Gitarre loslegen können, kann ein dritter das Mikro nehmen und einer genüsslichen Band Nacht steht nichts im Wege. Online spielen kann man hier noch nicht. Das erreicht man über den zweiten großen Modus im Spiel - den TV-Modus. Wer hier einmal anfängt, dem stehen alle Lieder plus zahlreiche Spezialevents zur Verfügung. Dabei gibt es hier eine große Zentrale, über die man nach und nach alle Inhalte anwählen kann. Denn auch hier haben die Entwickler durchaus ein motivierendes Feature eingebaut. Hier könnt ihr selber durch Erfolge Leveln. Dadurch schaltet ihr zu meinen nach und nach alle Events und Arenen frei und könnt über die ebenfalls erspielten Coins spezielle Inhalte kaufen. Das Ganze reicht dann soweit, dass ihr zum einen spezielle Events besuchen könnt, die von Zeit zu Zeit freigeschaltet werden und könnt im internen Laden immer wieder neue Inhalte nachkaufen. Wie schon erwähnt ist die Anzahl an Liedern riesig. Das hier mal jemand alles gespielt hat, ist da nur schwer vorstellbar. Dazu kommt hier natürlich die riesige Bibliothek, die eben auch die originalen Videos mitbringen. Auch das ist eine gelungene Abwechslung. Ebenso spielt natürlich nun der Mehrspieler hier eine große Rolle. Bis zu 10 Spieler können hier gegeneinander antreten. Neben der reinen Spielfläche sieht man live daneben alle Spieler und deren aktuelle Punkte. Erinnert ein wenig an die Just Dance Darstellung, die ja ähnlich umgesetzt ist. Speziell für einen Spieler, der dauerhaft mit dem Spiel zu bringen will, ist der TV-Modus noch empfehlenswerter. Allein die Motivation durch das Leveln und einhergehend stetiges Freischalten von Inhalten hebt den Spielspaß.

Fazit....

Alles in allem könnte man den Titel eigentlich nur mit höchsten Wertungen garnieren. Wäre da nicht das Thema Gitarren Controller. Habe das nun auch in meinem Freundeskreis stark erlebt. Entweder du kommst mit dem neuen Design der Grifftasten zurecht, oder eben nicht. Und damit steht und fällt der Spaßfaktor im Spiel. Die Entwickler haben inhaltlich ein tolles Spiel auf die Beine gestellt, das weit mehr bietet als nur ein paar Lieder nachzuspielen. Gerade der TV-Modus mit seinen extrem zahlreichen Möglichkeiten muss da genannt werden. Egal ob Bühnenshows oder Musikvideos im Hintergrund. Atmosphärisch ist das Ganze sehr gelungen. Kommt man aber mit dem Controller nicht zurecht und das betrifft eben auch "Veteranen" der Vorgänger, kann der Schuss auch schnell nach hinten losgehen. Die Möglichkeiten und der theoretische Spaß mit dem Spiel sind riesig. Wer sich aber von Anfang mit dem Controller schwer tut, erlebt davon aber nur einen Teil.

 

+ Endlich wieder Gitarren Feeling
+ Sehr anspruchsvoll auf Dauer
+ Live Hintergründe/Atmosphäre
+ 2 komplett separate Spielmodi
+ Online Möglichkeiten/Karaoke
+ TV-Modus sehr motivierend
+ Online gegen echte Spieler
+ Komplett Deutsch
- Lange Eingewöhnungszeit
- Tastenverarbeitung tricky (6er)

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER: 76%

GESAMTWERTUNG: 77%

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